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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ebbertz
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Tier ist – aber so ist es! Und nicht nur irgendein Tier – der Radiergummi ist das hungrigste Tier der Welt!
    Der Radiergummi mag fast alle Sachen, die man auf Papier gezeichnet hat. Er frisst für sein Leben gern Buchstaben, aber wenn man gerade eine Stadt gezeichnet hat, dann verputzt der Radiergummi auch schon mal in wenigen Sekunden ein ganzes Haus.
    Am liebsten frisst der Radiergummi Bleistiftzeichnungen. Füller oder Kugelschreiber bekommen ihm nicht so gut, denn davon kriegt er Bauchweh .
    Aber das Merkwürdigste ist: Der Radiergummi wird nicht etwa dick, wenn er so viel frisst. Nein, im Gegenteil! Je mehr er frisst, desto dünner wird er. Wenn ein Radiergummi sich den Bauch so richtig vollradiert hat, dann ist er fast nicht mehr zu sehen.
    Der hungrigste Radiergummi, den es jemals gab, hatte, als er noch ganz jung war, die Größe eines Fußballs. Er fraß nicht nur Zeichnungen, sondern alles, was ihm so über den Weg lief. Am liebsten fraß er Jakubäume, aber ansonsten nahm er, was er gerade so kriegen konnte.
    Einmal hat dieser Riesenradiergummi ein ganzes Haus wegradiert, das ihm zufällig in die Quere kam. Alle Leute, die in dem Haus gewohnt hatten, mussten in ein Hotel umziehen. Nachdem er das Haus gefressen hatte, war der Radiergummi übrigens nur noch so groß wie ein Ei .
    Nun ist es natürlich nicht gut, wenn ein Radiergummi Häuser frisst. Denn wo sollen die Leute dann wohnen?
    Aber die Leute aus dem wegradierten Haus hatten eine Idee. Könnt ihr euch vorstellen, was sie gemacht haben?«

    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Nun«, sagte Onkel Theo. »Das ist ganz einfach. Der Riesenradiergummi fraß, wie ihr nun wisst, für sein Leben gern Jakubäume. Darum setzten ihn die Leute in einen Wald voller Jakubäume, wo er den lieben langen Tag nichts anderes fraß. Die Häuser ließ er fortan in Ruhe. Und jedes Mal wenn er in einem Wald alle Jakubäume aufgefressen hatte, trugen die Leute den Radiergummi einfach in einen anderen Wald. So ging es immer weiter, bis es eines Tages keine Jakubäume mehr gab. Aber zum Glück hatte der Radiergummi in der Zwischenzeit so viel gefressen, dass er ganz verschwunden war. Und so brauchten die Leute keine Angst mehr um ihre Häuser zu haben.
    Seitdem gibt es nur noch gewöhnliche Radiergummis. Solche, die Buchstaben und Bilder fressen. Und auf der ganzen Welt wächst kein einziger Jakubaum mehr. Das ist wirklich wahr! Schaut ruhig im Lexikon nach. Es gibt Hunderte verschiedener Bäume, aber Jakubäume gibt es nicht.«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt von der Giraffe
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Die Giraffe.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Die Giraffe ist ein Tier, das zum größten Teil aus Hals besteht. Oben auf dem Hals sitzt ein Kopf und irgendwo am unteren Ende hängt ein Bauch mit vier langen Beinen.
    Der Hals ist so lang, dass eine Giraffe ungefähr sechs Stunden, bevor sie Hunger hat, mit dem Fressen beginnt. So lange dauert es nämlich, bis die Nahrung durch den Hals gerutscht und im Bauch angekommen ist.

    Überhaupt hat es eine Giraffe nicht leicht. Sie ist leider ziemlich kurzsichtig und kann nicht gut erkennen, was sich unten, weit weg von ihren Augen, auf dem Boden befindet. Deshalb frisst sie auch kein Gras, sondern lieber die Blätter von hohen Bäumen. Wenn sie trinken möchte, sucht sie nach einem Wasserfall, wo das Wasser von oben kommt, denn eine Quelle oder ein Bach ist nicht so leicht zu finden, wenn da unten alles so verschwommen aussieht. Falls die Giraffe keinen Wasserfall findet, wartet sie auf Regen und sperrt dann einfach ihr Maul weit auf.
    Dort, wo die Giraffen wohnen, regnet es allerdings sehr selten. Manchmal bleibt der Giraffe also nichts anderes übrig, als doch aus einer Quelle oder einem Bach zu trinken. Dazu läuft sie eine Weile in der Gegend herum, bis plötzlich ihre Füße nass werden. Dann weiß sie: Sie steht in einem Bach! Und weil sie sich nicht sehr gern so tief bückt, schlägt sie kurzerhand einen Purzelbaum seitwärts und versucht beim Purzeln einen Schluck Wasser zu erhaschen.
    Nur wenige wissen

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