Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)
fragte Merlins Vater.
Ausführlich erzählte Merlin von ihrem Besuch im Paradiso und Hugos Rutschpartie. Herr Feldmann schüttelte sich vor Lachen. Bei der Vorstellung, wie Hugo die Rutsche hinabsauste, stiegen ihm sogar Tränen in die Augen.
»Hugo, du bist wirklich ’ne Wucht!«
Als er dann fragte, ob sie nach dem Essen den Hubschrauber noch ein bisschen fliegen lassen wollten, lenkte Merlin schnell ab.
»Äh, lieber nicht. Ich gehe gleich ins Bett. Wir wollen morgen ganz früh los!«
Von dem Unfall wollte er ihm noch nicht erzählen. Vielleicht würden sie ja wirklich eine Lösung finden, den Hubschrauber zu ersetzen. Herr Feldmann schüttelte ungläubig den Kopf. Merlin und freiwillig ins Bett gehen? Das gab es noch nie.
Nach dem Essen schüttete Merlin noch eine kleine Portion Hundefutter in Hugos Schüsselchen. Der machte sich gierig darüber her. Gedankenverloren beobachtete Merlin seinen kleinen Hund. Seit er in sein Leben getreten war, waren schon ziemlich viele aufregende Dinge passiert. Und wer wusste, was noch alles kommen würde?
Die Hommel schlängelte sich mitten durch Hommelsdorf und lief am alten Stadttor weiter Richtung Bergheim. Wenn man an schönen Tagen ungefähr einen Kilometer aus der Stadt herausfuhr, traf man die ersten Angler am Ufer des Flusses an.
Charlotte, Merlin und Fips hatten ausgemacht, dass sie alle mit dem Rad kommen würden. Sie wussten ja nicht, wie weit sie fahren mussten. Hugo lief neben ihnen her und schnupperte alle paar Meter an einem Blümchen am Wegrand. Die Sonne schien schon jetzt um acht Uhr morgens, und die Vögel zwitscherten fröhlich von den Bäumen. Es würde wieder ein richtig sommerlicher Tag werden. Es dauerte ungefähr zwanzig Minuten, bis sie endlich jemandem begegneten.
»Hey, da angelt einer!« Merlin bremste sein BMX – Rad ab und deutete nach vorne.
Etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt saß ein Mann mit einer Angel auf einem kleinen Klappstuhl.
»Ist er das?«, flüsterte Fips.
Der Mann hatte einen dunkelgrünen Schlapphut tief in sein Gesicht gezogen.
»Warte«, sagte Merlin und hob einen Stein vom Boden auf. In hohem Bogen schleuderte er ihn flussabwärts ins Wasser. Das Platschen schreckte den Mann auf. Er schob den Hut ein wenig nach oben und prüfte, ob vielleicht ein Fisch angebissen hatte. Jetzt erkannten sie deutlich, dass es nicht der war, nach dem sie Ausschau hielten.
»Das ist nur der Blümelhuber«, stellte Charlotte enttäuscht fest.
Ferdinand Blümelhuber war der Bürgermeister von Hommelsdorf. Am Wochenende erholte er sich von seiner anstrengenden Amtstätigkeit, indem er stundenlang an der Hommel saß und angelte. Fische fing er dabei zwar nur selten, aber er genoss seine freie Zeit.
»Hallo Herr Blümelhuber«, riefen sie, als sie an ihm vorbeiradelten.
Freundlich grüßte er zurück und winkte ihnen.
Nach weiteren zwanzig Minuten Fahrt war Fips erschöpft und wurde langsamer.
»Lasst uns umdrehen«, schlug er vor. »Sieht nicht so aus, als würde Schimmel-Schorsch heute angeln.«
»Fips hat recht«, stimmte Charlotte zu. »Wir sind echt weit genug gefahren.«
Hugo war vorausgelaufen und schon hinter der nächsten Kurve verschwunden.
Merlin pfiff laut und rief seinen Namen. »Huuuugo!«
Kurz darauf tauchte der kleine Hund wieder auf dem Weg auf und rannte auf sie zu. Winselnd hüpfte er an Merlins Bein hoch. Dann lief er ein paar Meter in die Richtung, aus der er gekommen war, und drehte sich immer wieder um die eigene Achse.
»Ich glaube, er will uns was zeigen«, deutete Merlin Hugos kleines Tänzchen.
Fips wischte sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn. »Dann müssen wir wohl noch ein paar Meter weiter.«
Als sie um die nächste Ecke bogen, blieb Hugo stehen und knurrte leise. Die drei bremsten und folgten mit ihren Blicken dem Lauf der Hommel.
»Da«, Charlotte sah ihn als Erste. »Auf dem Steg da vorne.«
Auf einem kleinen Holzsteg ungefähr fünfzig Meter von ihnen entfernt saß ein breitschultriger Mann, der gerade seine Angel auswarf. Obwohl er ihnen den Rücken zudrehte, erkannten sie ihn sofort.
»Das ist eindeutig Schimmel-Schorsch«, flüsterte Merlin.
»Und jetzt?«, fragte Fips.
Merlin wollte ihm gerade antworten, als hinter ihnen ein leises Motorengeräusch zu hören war. Gespannt lauschten sie, ob es näher kam. Hugo erstarrte, stellte beide Ohren auf und hob die rechte Pfote. Dabei sah er aus wie ein richtiger Jagdhund. Als das Geräusch lauter wurde, stieg Merlin eilig vom
Weitere Kostenlose Bücher