Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)
wieder ein, indem er kurz bellte.
»Langsam, langsam, ihr Lieben«, bremste der Kommissar sie und hob beide Hände. »Noch mal von vorne. Aber nur einer!«
Frau Polizeiobermeister Kinkel stand wie immer hinter ihrem Vorgesetzten und wollte zusammenfassen, was der gerade gesagt hatte.
»Der Hauptkommiffar möchte …«
Doch diesmal wurde sie sofort von Premmberger unterbrochen.
»Schon gut, Frau Kinkel. Ich denke, die Kinder haben mich verstanden!«
Der Kommissar drehte sich wieder um und blickte die drei abwartend an. Charlotte saß in der Mitte. Merlin und Fips stießen sie auffordernd von beiden Seiten an. Also erzählte Charlotte noch mal haarklein, was sie alles herausgefunden hatten.
Hauptkommissar Premmberger beugte sich gespannt nach vorne. Ungläubig schüttelte er hin und wieder den Kopf und schnalzte erstaunt mit der Zunge.
»Respekt«, sagte er, als Charlotte alles erzählt hatte. »Jetzt müssen wir nur noch morgen in der Zentralbank auf die beiden warten und sie festnehmen!«
»Fugriff, morgen fehn Uhr fünfundfierfig, Fentralbank Hommelfdorf«, bestätigte Polizeiobermeisterin Kinkel.
›Hoffentlich tauchen die zwei Verbrecher auch wirklich auf‹, dachte Merlin. ›Sonst glauben bestimmt alle, wir hätten uns die Geschichte nur ausgedacht.‹
Hauptkommissar Premmberger hatte am nächsten Tag die Hommelsdorfer Zentralbank für normale Kunden schließen lassen. Alle Bankangestellten waren durch Polizeibeamte ausgetauscht worden, und rund um das Gebäude wurden alle möglichen Fluchtwege überwacht.
Man wollte die beiden Bankräuber in flagranti erwischen, also genau in dem Moment, in dem sie die Bank überfielen.
Die Zentralbank lag an der Bergmannstraße, der großen Hauptstraße, die mitten durch die Stadt führte. Deshalb fiel auch der weiße Transporter nicht auf, den die Polizei auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt hatte.
»Wow, das sieht hier drin ja aus wie in einem Raumschiff«, stellte Fips beeindruckt fest.
In dem Transporter befand sich die Kommandozentrale des Einsatzes. Der komplette Laderaum war vollgestopft mit Computern, Bildschirmen und allem möglichen technischen Schnickschnack. Für Charlotte war es das absolute Paradies.
»Und was wird auf die Monitore übertragen?«, fragte sie interessiert.
»Wir bekommen die Bilder von allen Überwachungskameras der Bank. In gestochen scharfer Qualität! Und der Ton ist besser als in der Hommelsdorfer Konzerthalle«, erklärte Herr Premmberger.
Er hatte den Mitgliedern der Schwarzen Pfote die absolute Ausnahme-Sondergenehmigung erteilt, die Verhaftung von hier aus mit ihm überwachen zu dürfen. Sie mussten ihm nur versprechen, im Wagen zu bleiben, egal was passieren würde.
»Mithilfe dieses Joysticks«, fuhr der Kommissar fort, »kann ich sogar die Blickrichtung der Kameras steuern, und wenn ich … Oh, Moment.«
Mitten in seiner Erklärung wurde er von einem lauten Knistern unterbrochen, das aus dem Lautsprecher tönte. Dann war eine blecherne Stimme zu hören.
»Charlie eins, bitte kommen.«
»Das bin ich«, flüsterte Herr Premmberger stolz und zwinkerte seinen Besuchern zu. Dann räusperte er sich und sprach in das kleine Mikrofon, das vor ihm aus dem Pult ragte.
»Hier Charlie eins, was gibt’s?«
»Zielperson nähert sich über Seitenstraße.«
Die Digitaluhr neben dem Computer zeigte genau 10 Uhr 43.
»Pünktlich wie die Maurer«, brummte der Hauptkommissar. »Jetzt geht’s los!«
Merlin merkte, wie sein Herz anfing schneller zu schlagen. Hugo saß zu seinen Füßen und fiepte leise.
»Keine Angst, Hugo. Hier drin kann uns nichts passieren«, sagte er mehr zu sich selbst als zu seinem Hund.
Durch die verspiegelte Scheibe in der Tür des Transporters konnten sie sehen, wie eine schwarz gekleidete Gestalt um die Ecke bog und Richtung Bank ging. Sie hatte eine schwarze Skimütze tief ins Gesicht gezogen und war gerade dabei, sich eine Skibrille aufzusetzen.
»Das muss der Schimmel-Schorsch sein«, sagte Fips.
Sekunden später tauchte auch der zweite Bankräuber auf. Er schloss das Visier seines Motorradhelms und folgte Georg Schimmsel durch die Eingangstür.
Hauptkommissar Premmberger deutete auf den Monitor oben links. »Hier kommen sie!«
Auf dem Bild der Überwachungskamera konnte man sehen, wie die beiden Männer durch die Eingangshalle liefen. Man hörte deutlich ihre Schritte auf dem Steinboden. Dann ging es auf dem nächsten Monitor weiter.
»Schalterraum«, kommentierte Premmberger das
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