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Ein Fall für Kay Scarpetta

Ein Fall für Kay Scarpetta

Titel: Ein Fall für Kay Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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gerade am Strand. Wir kriegen nur einen Experten ins Haus, wenn der Computer zusammenbricht. Dann rufen die die Materialstelle an, und das Department bekommt eine Rechnung von siebzig Dollar die Stunde. Selbst wenn das Department bereit wäre, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, diese Kerle von der Materialstelle sind nicht gerade die schnellsten. Der Typ wird morgen abend irgendwann hier eintrudeln, Montag vielleicht, oder dann im Laufe der nächsten Woche, und das auch nur, wenn wir Glück haben, Doc. Tatsache ist, daß Sie sich glücklich schätzen müssen, daß ich jemanden auftreiben konnte, der intelligent genug war, um die Drucktaste zu finden."
    Wir standen eine halbe Stunde lang in dem Zimmer. Schließlich hörte der Drucker auf, und Marino riß das Papier ab. Der Stapel war gut einen Meter hoch. Er legte ihn in einen leeren Computerpapierkarton, den er irgendwo gefunden hatte, und hob ihn ächzend hoch.
    Als ich ihm aus dem Funkraum hinaus folgte, rief er einem jungen, nett aussehenden, schwarzen Communications Officer über die Schulter zu: "Wenn Sie Cork sehen, ich habe eine Nachricht für ihn."
    "Schießen Sie los", sagte der Officer und gähnte dabei.
    "Sagen Sie ihm, daß er seine Finger von den Schwerlastern lassen soll und daß er nicht Burt Reynolds ist."
    Der Officer lachte. Er klang genau wie Eddie Murphy.
    Die nächsten anderthalb Tage verkroch ich mich in mein Haus. Ich zog mich nicht einmal an, sondern blieb den ganzen Tag im Gymnastikanzug und setzte die Kopfhörer auf.
    Bertha war ein Engel und machte einen Tagesausflug mit Lucy. Ich ging nicht in mein Büro in der Stadt, da ich sicher sein konnte, daß ich dort alle fünf Minuten gestört werden würde. Ich arbeitete im Wettlauf mit der Zeit und betete, daß ich etwas finden würde, bevor der Freitag in die ersten Stunden des Samstags übergegangen war. Ich war überzeugt, daß der Mörder wieder unterwegs sein würde.
    Ich hatte mich schon zweimal bei Rose gemeldet. Sie sagte, Amburgeys Dienststelle hätte schon viermal versucht, mich zu erreichen, seit ich mit Marino weggefahren war. Der Commissioner hatte befohlen, daß ich sofort zu ihm kommen sollte, daß ich ihm eine Erklärung für den Leitartikel in der gestrigen Zeitung geben sollte, für "dieses neuerliche und ganz und gar abscheuliche Durchsickern von Informationen", wie er es nannte. Er wollte den DNS-Bericht. Er wollte den Bericht über diesen "neuesten Hinweis" geschickt bekommen. Er war so wütend, daß er sogar persönlich anrief und Rose bedrohte, die bereits genug Ärger hatte.
    "Was haben Sie ihm gesagt?" fragte ich sie erstaunt.
    "Ich sagte, ich würde eine Nachricht auf Ihrem Schreibtisch lassen. Als er drohte, mich zu feuern, wenn ich ihn nicht sofort mit Ihnen verbinden würde, sagte ich ihm, das könne er ruhig tun. Ich habe noch nie jemanden um etwas gebeten ... "
    "Das haben Sie doch nicht wirklich gesagt."
    "Und ob ich das habe! Dieser Blödmann mit seinem Spatzenhirn."
    Mein Anrufbeantworter war eingeschaltet. Wenn Amburgey versuchen sollte, mich zu Hause anzurufen, würde er nur mein mechanisches Ohr erreichen.
    Es war wie ein Alptraum. Jedes Band deckte sieben Tage ä vierundzwanzig Stunden ab. Natürlich waren die Bänder nicht so lang, weil es oft nur drei oder vier zweiminütige Anrufe pro Stunde gab. Es hing einfach davon ab, wieviel in der Notrufzentrale in einer bestimmten Schicht passiert war. Mein Problem war es, den genauen Zeitpunkt herauszufinden, an dem meiner Meinung nach einer der Morde gemeldet worden war. Wenn ich ungeduldig würde, dann könnte ich es überhören und müßte von vorn anfangen. Es war furchtbar.
    Außerdem war es entsetzlich deprimierend. Die Notrufe kamen von Verwirrten, die meinten, Außerirdische würden in ihre Körper eindringen, von Betrunkenen, von armen Männern und Frauen, deren Partner gerade einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten hatten. Es gab zahlreiche Autounfälle, Selbstmorddrohungen, Obdachlose, bellende Hunde, zu laute Stereoanlagen und Knallkörper und Fehlzündungen, die wie Pistolenschüsse klangen.
    Ich spulte vor und zurück. Bis jetzt hatte ich drei der Anrufe gefunden, die ich gesucht hatte. Brendas, Hennas und gerade eben Loris. Ich spulte das Band zurück, bis ich den abgebrochenen Notruf fand, den Lori anscheinend bei der Polizei gemacht hatte, bevor sie ermordet wurde. Der Anruf kam genau um null Uhr neunundvierzig am Samstag, den siebten Juni, und alles, was auf dem Band zu hören war, war der

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