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Ein Fall für Kay Scarpetta

Ein Fall für Kay Scarpetta

Titel: Ein Fall für Kay Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Uniformläden der Stadt ging und sich mit blauen Overalls eindeckte, jemand, der seine Hände mit der Borawasch-Seife wusch, die in den Herrentoiletten des Polizeireviers hing, jemand, der genug über forensische und kriminalistis che Untersuchungen wußte, um seine Kollegen und mich an der Nase herumzuführen. Ein Cop, der durchgedreht hatte. Oder jemand, der sich zur Polizeiarbeit berufen gefühlt hatte, denn dies ist häufig ein äußerst attraktiver Beruf für Psychopathen.
    Wir hatten die Rettungsmannschaften überprüft, die zu den jeweiligen Tatorten gekommen waren. Aber wir hatten nicht daran gedacht, die Polizeibeamten zu überprüfen, die kamen, nachdem die Leichen entdeckt worden waren.
    Vielleicht blätterte ein Cop das Telefonbuch in seiner Schicht oder nach der Arbeit durch. Vielleicht war das erste, mit dem er Kontakt hatte, die Stimme der Opfer. Ihre Stimmen erregten ihn. Er ermordete sie und organisierte es so, daß er sich auf der Straße oder in der Nähe eines Funkgerätes befand, wenn die Leiche gefunden wurde.
    "Matt Petersen könnte uns am ehesten weiterhelfen", sagte Wesley zu Marino. "Ist er noch in der Stadt?"
    "Ja. Nach dem, was ich gehört habe, schon."
    "Ich schätze, du gehst am besten mal zu ihm und versuchst, herauszukriegen, ob seine Frau irgend etwas von Telefonwerbung erwähnt hat, von jemandem, der anrief, um zu sagen, daß sie ein Preisausschreiben gewonnen hatte, oder von einer Meinungsumfrage. Irgend etwas, was mit dem Telefon zu tun hatte."
    Marino schob seinen Stuhl zurück.
    Ich hatte nicht den Mut, auszusprechen, was ich dachte.
    Statt dessen fragte ich: "Wie schwer würde es sein, Computerausdrucke oder Bandaufnahmen von den Anrufen bei der Polizei zu bekommen, die die Entdeckungen der Leichen meldeten? Ich will die genauen Zeiten sehen, wann die Anrufe eingegangen waren, wann die Polizei eintraf, speziell in Lori Petersens Fall. Die Todeszeit könnte sehr wichtig sein, um zu bestimmen, wann der Mörder von seinem Arbeitsplatz weggeht, wenn wir annehmen, daß er nachts arbeitet."
    "Kein Problem", antwortete Marino abwesend. "Sie können mit mir kommen. Wenn wir bei Petersen gewesen sind, machen wir einen Abstecher in die Funkzentrale."
    Wir trafen Matt Petersen nicht zu Hause an. Marino hinterließ seine Karte unter dem bronzenen Türklopfer an der Wohnung.
    "Ich erwarte nicht, daß er sich meldet", murmelte er, als er wieder auf die Hauptstraße hinausfuhr.
    "Warum nicht?"
    "Als ich kürzlich bei ihm war, bat er mich nicht herein. Stand einfach wie ein Felsklotz an der Tür. Er war gerade noch so freundlich, an dem Overall zu riechen, bevor er mir eindeutig sagte, ich solle verschwinden. Er knallte mir praktisch die Tür vor der Nase zu und meinte, ich solle mich in Zukunft an seinen Rechtsanwalt wenden, denn der Test mit dem Lügendetektor hätte ihm die Augen geöffnet, seither wüßte er, daß ich ihn festnageln will."
    "Das wollten Sie vermutlich auch", bemerkte ich trocken. Er sah mich an und lächelte fast.
    Wir verließen das Viertel und fuhren wieder zurück in die Innenstadt.
    "Sie sagten, irgendein Ionentest hätte Borax nachgewiesen." Er wechselte das Thema. "Heißt das, daß die Theaterschminke nichts ergeben hat?"
    "Nicht Borax", antwortete ich. "Etwas Ähnliches mit dem Namen >Sun Blush< reagierte auf den Laser, enthält aber kein Borax, und es ist wahrscheinlich, daß Petersen dieses >Sun Blush< an den Händen hatte, als er seine Frau berührte, was zu den Fingerabdrücken geführt hat."
    "Was ist mit dem Glitzerkram auf dem Messer?"
    "Es war zu wenig drauf, um es zu untersuchen. Aber ich glaube nicht, daß es >Sun Blush< war."
    "Warum nicht?"
    "Es ist kein Granulat, sondern hat eine cremige Grundlage - erinnern Sie sich an den großen weißen Topf mit der rosafarbenen Creme, den Sie in das Labor brachten?" Er nickte.
    "Das war >Sun Blush<. Was immer der Inhaltsstoff ist, der es im Laser leuchten läßt, es würde sich nicht überall verteilen, wie es bei der Borax-Seife der Fall ist. Die cremige Grundlage der Schminke führt eher zu hohen Konzentrationen der leuchtenden Substanz auf beschränkten Flecken, zum Beispiel dort, wo die Fingerspitze der Person in direkten Kontakt mit irgendeiner Oberfläche kommt."
    "Wie an Loris Schlüsselbein", folgerte er.
    "Ja. Und auf Petersens Fingerabdruckblatt, an den Stellen, wo seine Fingerspitzen abgenommen wurden. Auf dem Blatt war sonst nirgends etwas zu sehen, nur auf den Tintenabdrücken. Die Pünktchen auf dem

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