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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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überstürzen.
    Kurz nach siebzehn Uhr fünfzehn hat Perry Clifton seinen Freund Scotty Skiffer bei Scotland Yard angerufen, um mit diesem über die mysteriösen Schmuckdiebstähle zu sprechet. Aber Scotty ist schon in Hut und Mantel und hat nur eine halbe Minute Zeit. Doch die wenigen Worte, die sie austauschen, reichen, um Perry zum Explodieren zu bringen. Mit einem Schimpfwort stürzt er aus der Telefonzelle und hastet im Hundertmetertempo zu seiner Wohnung, um den Schüssel des Mietwagens zu holen.
    Um ein Haar rennt er dabei Dicki Miller über den Haufen, der just in diesem Augenblick gelangweilt aus der Haustür tritt. „Hoppla“, stammelt Dicki erschrocken.
    „Nanu, Dicki, wo willst du denn hin?“ keucht Perry und ringt nach Luft.
    „Bei mir ist niemand zu Hause... und Sie waren auch nicht da“, antwortet Dicki. „Warum sind Sie denn so außer Puste?“
    Perry hat keine Zeit für langatmige Erklärungen.
    Hastig zeigt er zu dem Mietwagen hinüber:
    „Du kannst mitfahren, Dicki. Geh immer zum Auto, ich muß nur noch die Schlüssel holen.“ Und mit Riesenschritten eilt er die Treppen zum vierten Stock hinauf.
    Dicki schlendert mittlerweile kopfschüttelnd zu der hellblauen Limousine aus den Hills-Garagen.
    „Wohin fahren wir eigentlich, Mister Clifton?“ will er Minuten später wissen, während sie mit vierzig Meilen dahinfahren.
    „Der Dackel war wieder am Werk. Diesmal soll es ein Herr gewesen sein...“ gibt Perry Auskunft. Und Dicki wie aus der Pistole geschossen:
    „Sehen Sie, Mister Clifton, wie wir Madame Porelli unrecht getan haben.“ Befriedigt lehnt er sich nach dieser Feststellung ins Polster zurück.
    Nach einer Weile des Schweigens erkundigt er sich neugierig: „Was ist denn gestohlen worden?“
    „Ein Diamant im Wert von annähernd vierhundert Pfund.“
    „Donnerwetter!“ staunt Dicki. „Wieder in einem Kaufhaus?“
    „Nein, bei einem kleinen Händler in der Wourcester-Street.“
    Dicki runzelt die Stirn. Den Namen dieser Straße hat er noch nie gehört. Dabei ist er ja schon immerhin zwölf Jahre in London...
    „Wo ist die Wourcester-Street?“
    „In der Nähe der Themse... Da, jetzt geht es wieder los...“
    „Was?“ fragt Dicki irritiert.
    „Nebel
    „Hm... fahren wir jetzt in die Wourcester-Street?“
    „Nein, auf den Mond...“ gibt Perry schnippisch zur Antwort, was Dicki veranlaßt, beleidigt die Mundwinkel zu verziehen.
    „Man wird ja noch fragen dürfen...“
    „Darfst du. Aber daß wir keine Vergnügungsfahrt machen, liegt ja wohl klar auf der Hand.“
    „Großvater sagt immer zu mir: Wenn du was nicht weißt, dann frage.“
    „Ja, ich weiß. Großvater ist ein kluger Mann.“ Perry ist ein wenig ungeduldig.
    „Und deshalb habe ich gefragt...“ Dicki ist nicht zu bremsen.
    „Also, wir fahren in die Wourcester-Street, weil ich mich dort mit Inspektor Skiff er vom Yard treffe.“
    „Ah, Ihr Freund...“ erinnert sich Dicki.
    „Genau... nun zufrieden?“
    „Hm“, macht Dicki. Und dann fällt ihm ein, daß er fragen könnte, warum Perry vorhin gesagt hat, sie würden zum Mond fahren.
    „Warum haben Sie vorhin gesagt, daß wir zum Mond fahren?“
    Perry Clifton knurrt grimmig vor sich hin.
    „Noch eine so dumme Frage, und ich werfe dich aus dem Auto.“
    Je näher sie der Themse kommen, um so langsamer muß Perry fahren. Feine Nebelschwaden verhindern mitunter für Bruchteile von Sekunden die Sicht. Dazu setzen die Scheiben jedesmal Feuchtigkeit an.
    Endlich kann er in die schmale Wourcester-Street einbiegen.
    Gegenüber Krenatzkis Laden stoppt er ab.
    „So, Dicki, dort drüben ist es. Du wartest auf mich, verstanden?!“
    „Darf ich nicht mit hineingehen?“ mault Dicki und verzieht den Mund zu einer Grimasse.
    „Nein, mein Sohn“, gibt Perry entschieden zurück. „Kinder sieht die Polizei nicht gern am Tatort... also, bis gleich.“
    Dicki gibt sich keine große Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. ,Da hätte ich ja auch in Norwood bleiben können’, denkt er und versetzt im Geist einer auf dem Gehweg liegenden Zigarettenschachtel einen wütenden Fußtritt. Dabei kommt ihm ein Gedanke. Daß er im Wagen warten soll, hat Mister Clifton eigentlich nicht verlangt. Warum sollte er sich nicht ein wenig die Füße vertreten?
    Nach einem schnellen Blick auf Krenatzkis Laden steigt er aus. Er ahnt nicht, daß das Abenteuer schon auf ihn wartet und daß jede seiner Bewegungen von einem Augenpaar verfolgt wird.
    Dicki geht langsam die Wourcester-Street

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