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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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angebrochen, als er endlich müde in sein Bett
sinkt und sofort einschläft.
    Stunden später.
    Die elektrische Autouhr im
Wagen zeigt zehn Uhr fünfzehn, als Perry Clifton in den Hof des leerstehenden
Hauses in der Wingert-Street einbiegt.
    Der Schmutz und das unheimliche
Durcheinander auf dem Hof wirken im Tageslicht noch abstoßender, und Perry
würgt den aufsteigenden Ekel hinunter.

    Eine
Minute später klopft er an die Tür des Wohnwagens.
    „Wer
ist draußen?“ klingt sofort Madame Porellis Stimme auf, und Perry hat den
Verdacht, daß sie ihn bereits gesehen hat.
    „Ich
bin’s, Perry Clifton... ich bringe Ihnen Jocky zurück!“
    Perry
hört einen Jubelruf. Die Tür wird aufgerissen, und Madame Porelli steht vor
ihm. Sie ist zum Ausgehen gekleidet, und Perry findet, daß ihr das
Pepita-Kostüm ausgezeichnet steht. Langsam betritt er den Wohnwagen.
    Vorsichtig
läßt er dann den Hund, den er bis jetzt auf dem Arm trug, zu Boden.
    Als
er dabei zu Madame Porelli aufblickt, gewahrt er ihre grenzenlose Enttäuschung.
    Hilflos
zuckt sie mit den Schultern.
    „Das
ist nicht Jocky...“ murmelt sie mit zuckenden Lippen... Als sie sich zu dem
Dackel hinabbeugt, beginnt der Vierbeiner zurückzuweichen. Dabei sträubt sich
sein Fell, während ein grollendes Knurren aus seiner Kehle dringt.
    „Was
ist los, mein Kleiner...“ will Perry beruhigen. Und Madame Porelli stellt mit
ihrer tiefen Stimme heiser fest: „Er scheint mich nicht zu mögen...“
    Als
ob der Hund diese Feststellung bestätigen wolle, wird sein Knurren noch
heftiger.
    „Nun
beruhige dich...“ beschwichtigt Perry ihn... „Madam Porelli frißt dich nicht.
Sie ist doch eine reizende Dame...“
    In
Madame Porellis Stimme sitzt der blanke Spott, als sie zu Perry spricht: „So,
bin ich das? Es ist noch nicht lange her, da wollten Sie mich als gefährliche
Diebin verhaften... Wo haben Sie denn das Tierchen her?“
    Perry
Clifton hat keine Lust, sein gestriges Fiasko breitzutreten, und ausweichend
erwidert er:
    „Das
erzähle ich Ihnen gelegentlich einmal ..
    Die
Porelli nickt.
    „Wenn
Sie nicht wissen, was Sie mit ihm anfangen sollen, bringen Sie ihn doch in ein
Tierheim... Soll ich Ihnen eine Adresse geben?“
    „Nein,
danke“, lehnt Perry kopfschüttelnd ab, „fürs erste habe ich schon einen
Betreuer.“
    Behutsam
nimmt er den Hund wieder hoch.
    „Auf
Wiedersehen, Madam Porelli…“ Er hat schon die Klinke in der Hand, als Madame
Porelli noch eine Frage stellt: „Was macht denn Ihre geheimnisvolle Diebin?“
    Perry
schluckt den aufsteigenden Ärger hinunter. Er zwingt sich zu einem freundlichen
Grinsen.
    „Sagen
wir — ich bin ihr auf der Spur.“
    „Die
Ärmste... hoffentlich erwischen Sie sie bald.“ Die Ironie in ihrer Stimme ist
kaum noch zu überbieten. Und ein wenig heftiger als gewollt fällt die Tür
hinter Perry ins Schloß.
     
    Von
Madame Porelli fährt Perry Clifton auf dem kürzesten Weg zur Themse.
Unverändert findet er den Schauplatz seines gestrigen Abenteuers vor. Friedlich
und vergnügt schaukeln die fünf Hausboote auf der Themse.
    Ohne
Aufenthalt steuert Perry zuerst dem letzten Boot zu.
Zum erstenmal sieht er auch die schon verblichenen Buchstaben eines Namens, die
am Bug des Bootes stehen. „Jane“ entziffert er.
    Nichts
hat sich im Inneren verändert. Und nichts deutet darauf hin, daß seit gestern
abend jemand an Bord gewesen ist.
    Als
er über den schmalen Pier zurückgeht, sieht er, wie eine Frau an Deck des
zweiten Bootes gerade dabei ist, aus einer Schürze Kartoffelschalen über Bord
zu werfen...
    Perry
beschleunigt seine Schritte.
    „Hallo,
Mistreß...“ ruft er ihr von weitem zu. „Einen Augenblick, bitte!“
    Neugierig
sieht ihm die Frau entgegen. Ihr Gesicht, von Wind und Wetter gebräunt, macht
einen verschmitzten Eindruck.
    „Ich
habe nur eine Frage an Sie...“ erklärt ihr Perry näher kommend.
    „Dann
bin ich ja beruhigt“, antwortet die Frau und fügt mit einem lustigen
Augenzwinkern hinzu: „Ich glaubte schon, Sie wollten mir etwas Vorsingen.“
    „Oh,
keine Angst. Ich hätte nur gern gewußt, ob Sie mir sagen können, wer der
Eigentümer des letzten Bootes ist.“
    „Wenn
es weiter nichts ist. Das Boot gehört Miß Jane Wimmerford... Wollen Sie es kaufen?“
    Als
die Frau ,Miß’ sagte, ging es wie ein elektrischer
Schlag durch Perry Clifton. Doch im gleichen Augenblick überlegt er sich, daß
die Dackeldame wohl kaum so dumm sein könne, ihn auf ihr eigenes Boot zu
locken.
    Die
Frau

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