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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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rümpfend, näselt sie von oben herab:
    „Wir
brauchen nichts, Mister...“
    Blitzschnell
schiebt Perry seinen Fuß zwischen Tür und Pfosten.
    „Verzeihung,
Miß Wimmerford, ich müßte dringend mit Ihnen sprechen. Zu Ihrer Beruhigung: Es
handelt sich weder um Schnürsenkel, Druckknöpfe, Staubsauger und Fensterleder,
noch um Versicherungen.“
    Der
wütende Ausdruck in den Augen des Mädchens weicht einem neugierigen Interesse.
    „Sie
halten mich für Miß Wimmerford?“ Anscheinend bereitet ihr der Gedanke so viel
Vergnügen, daß sie zu kichern beginnt.
    „Ich
bin die Zofe!“ verkündet sie dann mit einem gewollt züchtigen Augenaufschlag.
    „Ist
Miß Wimmerford wenigstens zu Hause?“
    Perry
Clifton zieht seinen Fuß zurück.
    „Ja,
Mister, wen darf ich melden?“
    „Mein
Name ist Clifton...“
    Das
Mädchen macht eine einladende Handbewegung.
    Perry
tritt in die Diele. Sofort sticht ihm der Geruch von gebräunten Zwiebeln und
gebratenen Kartoffeln in die Nase, und er kann es nicht verhindern, daß es ihn
schüttelt.
    Das
Mädchen hat hinter Perry die Türe geschlossen und sogar die Kette vorgelegt.
    Ganz
plötzlich tritt sie vor Perry hin und fragt mit todernstem Gesicht:
    „Darf
ich Sie mal anspucken, Sir?“ Gleichzeitig spitzt sie die Lippen. Wahrscheinlich
erscheint es ihr ratsamer, eine Antwort nicht abzuwarten.
    Perry
hat trotz seiner unbeschreiblichen Verblüffung geistesgegenwärtig einen Sprung
zur Seite gemacht. Gerade noch rechtzeitig. ,Ich bin
in einem Irrenhaus“, durchfährt es ihn eiskalt.
    „Vielleicht
verraten Sie mir mal, Sie... Sie... Sie Zofe, warum ich Ihnen so anspuckenswert
erscheine?“ fragt er das Mädchen mit grimmiger Miene.
    „Sie
sollen der Gnädigen Glück bringen! Ich melde Sie jetzt
an...“
    Eifrig
trippelt sie auf eine Tür zu, hinter der stümperhaftes Violinspiel aufklingt.
Sekunden später wird Perry Clifton Ohrenzeuge folgenden Dialoges:
    „Miß
Wimmerford!“ hört er das Mädchen rufen.
    Das
Violinspiel reißt ab, und eine Stimme, die Miß Wimmerford zu gehören scheint,
schimpft: „Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst mich während meiner
Studien nicht stören...“
    Wenn
Perry ganz im geheimen noch ein Fünkchen Hoffnung gehabt hatte, die Stimme der
Miß Wimmerford sei voll und tief, so war er jetzt um diese Hoffnung ärmer. Miß
Wimmerfords Stimme war alles andere als voll und tief. Sie war von einer
schrillen Höhe, die selbst die ausladenden Gehörgänge eines Elefanten mit
Gänsehaut bezogen hätte.
    Das
Mädchen jedoch scheint unbeeindruckt.
    „Es
ist Besuch für Sie da, Miß Jane... ein Herr!“
    Perry
Clifton zuckt erschrocken zusammen.
    „Ein
Herr“, hört er Miß Jane verzückt schreien. Ja, schreien. Und auch die
nachfolgenden Worte sind alles andere als geflüstert.
    „Es
ist sicher der Agent eines Musikverlages... Wicky, man hat mich entdeckt...!“
    Perry
fühlt ein unangenehmes Kribbeln in der Magengrube, dazu spürt er das lebhafte
Verlangen nach Flucht in sich auf steigen...
    „Warum
führst du ihn nicht herein, Wicky...?“
    Und
da zuckt Perry zum zweiten Male erschrocken zusammen. Wicky, die Zofe, ist mit
der Geschwindigkeit und der Lautstärke einer Rakete durch die Tür geschossen.
    „Miß
Wimmerford läßt bitten, Sir“, ruft sie und macht einen tiefen Knicks.
    Perry
Clifton, auf das Schlimmste gefaßt, betritt zögernd den Raum.
    Die
erste Empfindung, die er beim Anblick von Jane Wimmerford hat, ist das
Bedürfnis, laut zu lachen.
    Miß
Wimmerford ist lang und dürr. Ihr dunkles Haar ist zu einer Art Krone
aufgetürmt und mit einer Unmenge glitzernder Straßsteine besetzt.
    Ihre
Gestalt steckt in einem giftgrünen Sarong, zu dem sie passende Pantoffeln
trägt.
    Perry
soll die Heiterkeit bald vergehen.
    Mit
wehendem Gewand kommt Miß Wimmerford auf ihn zugeeilt.
    „Mein
lieber Freund...“ ruft sie kreischend. „Ich habe doch recht, daß Sie von einem bedeutenden
Musikverlag kommen ..
    Sie packt Perry am Arm und
zieht ihn zu einem breiten Sessel. Bevor sich der Detektiv versieht, sitzt er
auch schon drin.
    „Ich wollte...“ beginnt er die
Situation zu klären, doch Miß Wimmerford läßt ihn nicht zu Wort kommen. Wie ein
aufgescheuchtes Huhn springt sie im Zimmer umher.
    „Natürlich
weiß ich, was Sie wollen“, schneidet sie Perrys Erklärung kurzerhand ab. „Sie
haben von mir gehört und wollen sich meine neue Komposition anhören.“
    Cliftons
Kinnlade klappt nach unten. Für einen Augenblick kneift er die

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