Ein Fall von Liebe
Sonnabend nicht mehr zu fürchten.
A NGEREGT DURCH DEN Erfolg des Porträts, beschloß Charlie, weitere Skizzen zu machen. Er nahm sein Skizzenbuch jedesmal mit, wenn sie ausgingen, aber die Arbeitsbedingungen waren nicht immer befriedigend.
»Ich möchte dich einmal so zeichnen, wie ich es mir wünsche«, sagte er eines Nachmittags oben in seinem Zimmer zu Peter. »Nackt und in ganzer Figur.«
»He, schmutzige Bilder!« rief Peter.
»Los! Zieh dich aus!« Peter gehorchte und stand erwartungsvoll vor ihm. »Ach Gott, ich muß mich beeilen, sonst wird es wieder nichts. Geh ganz natürlich im Zimmer umher. Ja, so. Gut. Bleib so.«
Er war schnell in die Arbeit versunken. Peter mußte immer wieder umhergehen, und wenn er eine Stellung einnahm, die dem Freund gefiel, rief Charles: »Bleib so« und arbeitete weiter. Die ästhetische Erforschung von Peters Körper war eine neue erregende Erfahrung für ihn. Der blonde Kopf saß auf einem langen, starken Hals. Die Schultern waren breit, ohne schwer zu sein. Die Linie von ihnen bis zu den schmalen Hüften war weich und fließend und endete in der prächtigen Kurve der Hinterbacken. Das ruhende Glied, dessen Konturen durch das blonde Haar leicht verwischt wurden, war sanft und diskret. Ein weicher vertikaler Strich, der die dahinter verborgenen Sphären andeutete. Die Beine waren lang und gerade, die Knie ein wenig knöchrig, was Charlies Malerhand entzückte. Hände und Füße waren kräftig und gut geformt. Er zeichnete ihn in vielen Stellungen – stehend, sitzend, auf dem Bett liegend. Es war ein solcher Genuß für ihn, daß er sich gar nicht der Gefahr bewußt wurde, der er sich aussetzte.
»Komm her«, befahl er. »Ich will dich jetzt mit einem Steifen malen.«
Peter ging zu ihm, und Charlie beugte den Kopf und knetete mit den Händen sein Gesäß. Das Glied richtete sich begierig auf, lang und schmal und kerzengerade, ehe er es in den Mund nehmen konnte.
»Ja. Schaffst du’s, daß es eine Weile so bleibt, Kleiner?«
»Ha! Umgekehrt wäre es viel schwieriger, wenn du mich so ansiehst. Was ist nur aus mir geworden? Noch vor einem Monat verbarg ich es unter einem Handtuch. Du hast aus mir einen Exhibitionisten gemacht. Mal’ mich so. Mach es nur etwas größer, damit es mehr wie deins aussieht.«
»Was für ein Unsinn! Es wäre nicht halb so hübsch, wenn es größer wäre. Es gibt so etwas wie Proportion. Ich möchte dich nur so malen, wie du bist.«
Als er die graphischen Möglichkeiten des erigierten Glieds erkundet hatte, rief er Peter zu sich und vervollständigte das Spiel mit dem Mund. Daß es Peter immer so schnell kam, hatte seinen Mund zu einem Meister gemacht, der er nie gewesen war. Gierig nahm er den Saft, ihn als sein Eigentum beanspruchend, in sich auf.
»Du verstößt immer wieder gegen mein Gesetz, daß es mir nicht kommen darf, ohne daß es auch dir kommt«, sagte Peter traurig.
»Das ist das Privileg eines Künstlers.«
Sie betrachteten zusammen die Ergebnisse der Arbeit dieses Nachmittags.
»Ich bin wirklich recht sexy«, sagte Peter. »Kein Wunder, daß du verrückt nach mir bist. Aber ach, du bist so verdammt gut. Es ist unglaublich. Ich kann noch immer nicht verstehen, warum du dein Talent brach liegen läßt.«
»Ich weiß es nicht. C. B. hat recht. Maler sein ist ein ziemlich hartes Leben.« Charlie verscheuchte die Freude über Peters Lob. »Wenn ich dich erst so gemalt habe, wie ich es mir vorstelle, dann werde ich noch mehr schaffen.«
»Hör mal«, rief Peter erregt, »kannst du nicht ein Bild von dir selbst malen? Genau wie dies? Du mußt es tun. Ich muß so eins haben.«
»Ich weiß es nicht. Ich habe nie daran gedacht. Der Spiegel im Badezimmer ist wahrscheinlich lang genug. Ich weiß nur nicht, wie ich mit einem Steifen arbeiten kann, wenn es das ist, was du meinst. Beides verträgt sich nicht.«
»Da könnte ich helfen.«
Charlie lachte. »Nun, wir wollen’s mal probieren.« Und sie gingen ins Badezimmer. Charlie prüfte die Beleuchtung und den Spiegel und probierte ein paar Posen. »Es könnte mir gelingen. Es ist gerade genug Platz. Ja, es könnte gehen.« Er legte die linke Hand an die Hüfte und hob die rechte zu einer imaginären Staffelei. »Ich kann die Hand so malen, daß es aussieht, als ob sie auf etwas ruhte. O.k. Ich werde es morgen versuchen.«
»Es wird sensationell sein. Nur wirst du wahrscheinlich nicht alles auf ein Blatt bekommen können.«
D ER V ERSUCH WURDE durch das Eintreffen der
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