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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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Wochen lang haben wir von nichts anderem gesprochen. Du hast unser beider Herz erobert. Wie traurig wäre es für uns gewesen, wenn sich nicht alles so entwickelt hätte.«
    Peter vergaß in der ansteckenden Wärme ihrer Begrüßung ganz seine Enttäuschung darüber, daß sie, statt zu Hause bleiben zu können, zu ihr zum Abendessen hatten gehen müssen. Sie ging zu dem Likörschrank, plapperte dabei unentwegt.
    »Ich habe einen besonderen Wiedersehenstrunk für uns bereitet. Wir haben so vieles zu bereden. Du mußt morgen Bryan Wilcox aufsuchen. Er ist der Leiter der Firma, und im allgemeinen stellt er Botenjungen nicht selber ein. Aber er ist sehr an dir interessiert. Mein armer Liebling. Es klingt nicht gerade verlockend, aber es ist ein Anfang. Du hast wenigstens dein eigenes Zuhause und Charlie, mit dem du New York entdecken kannst. Die Wohnung ist zwar entsetzlich klein, aber ihr werdet dort zusammen glücklich sein. Immer wenn ich mir Sorgen um dich mache, sage ich mir, daß alles besser ist als West Point. Wie elegant du in deinem Anzug wirkst, und du bist noch immer so herrlich braun. Wenn du nichts Besseres zu tun hast, kannst du jederzeit zu mir kommen. Du wirst interessante und attraktive Menschen kennenlernen. Wenn du den Job erst hast, werden wir sehen, ob du noch ein kleines Extrataschengeld brauchst. Ich glaube, wir werden einen sehr schönen Winter haben. Hier, auf unser aller Wohl, mein Liebling, mein Liebster! Ich bin so glücklich, euch beide zu haben.«
    Der Abend verging schnell und heiter. Als sie wieder auf der Straße waren, wäre Peter am liebsten nach Hause gerannt.
    »Laß uns irgendwo für einen Drink einkehren«, schlug Charlie vor.
    »Ja, gern, aber glaubst du, daß sie mir einen geben?«
    »Natürlich. Du siehst so alt aus wie ich, und ich habe seit über einem Jahr immer anstandslos einen bekommen.«
    Sie gingen zur Lexington zurück und dort in die erste Bar, an der sie vorüberkamen. Peter bestellte ein Bier, Charlie einen Whisky. Trotz Peters Verlangen, mit Charlie endlich allein zu sein, war dieser Barbesuch für sie eine Bestätigung, daß sie jetzt Bewohner der Stadt waren. Sie konnten in eine Bar gehen, konnten die Nacht so verbringen, wie sie wollten, waren ihre eigenen Herren.
    Peter dachte über den Abend nach und sagte: »Sie ist fabelhaft. Weißt du, bei manchem, was sie sagt, möchte man schwören, sie wisse alles über uns.«
    Charlie funkelte ihn an. »Das darfst du nie denken«, sagte er, jedes Wort betonend.
    »Ach, ich weiß. Wenn sie es wirklich wüßte, würde sie wahrscheinlich nicht so unbefangen darüber sprechen. Dennoch höre ich es gern. Es gibt einem das Gefühl, sie sei auf unserer Seite.«
    »Es ist Zeit, nach Hause zu gehen«, sagte Charlie, als er seinen Whisky ausgetrunken hatte.
    Peter lachte leise und schlug sich mit der Faust auf die Stirn. »Ich kann es einfach nicht glauben. Zeit, nach Hause zu gehen. Wir beide allein! Es ist wie ein Märchen.«
    Charlie wollte zahlen, aber Peter sagte: »Bitte, laß es mich bezahlen. Ich habe dir noch nie einen Drink spendiert. Ich habe dir überhaupt noch nie etwas geschenkt. Ich werde reich werden, und dann kaufe ich dir tausend Dinge.« Er zahlte, kam sich sehr erwachsen vor, und sie setzten ihren Weg fort. Als sie sich dem Hause näherten, zog Peter stolz seinen Schlüssel heraus. »Das erste Mal hast du es getan. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    Er schloß die Haustür auf und trat zur Seite, um Charlie vorgehen zu lassen, lief ihm dann aber voraus und schloß ihre Wohnungstür auf. »Ist das nicht wunderbar?« sagte er, als er die Tür hinter ihnen schloß. Sie knipsten die Lampen an, und das Zimmer tauchte aus der Dunkelheit auf. Es wirkte behaglich und komfortabel. Peter legte seinen Arm um Charlies Taille und drückte ihn an sich. »Es ist schön. Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe. Kannst du es fassen?«
    Charlie lachte: »Noch nicht ganz, und doch scheint es irgendwie so natürlich. Ich muß immer wieder denken, wie es wäre, wenn ich das alles hätte allein machen müssen. Wie habe ich je daran denken können, hier allein zu leben?«
    Peter drückte ihn von neuem an sich, und sein Gesicht strahlte. »Das ist nett, daß du das sagst. Bei mir ist es natürlich anders. Mir ist, als wäre ich erst gerade geboren.«
    »Du bist schon ein recht strammes Baby.«
    Sie lachten, und Peter wandte ihm sein Gesicht zu und küßte ihn auf den Mund, erstaunt über den Whiskygeschmack. Charlie griff mit beiden

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