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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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dir deswegen keine Sorgen. Ich werde ihn noch heute hinauswerfen. Es wird nicht gerade erfreulich sein, aber je schneller es geschieht, desto besser. Wenn ich jetzt gehe, kann ich ihn noch abfangen, ehe er zu seinen Kursen geht.«
    »Vielleicht wäre es das Beste. Wie traurig, daß es so enden mußte! Ich war ganz hingerissen von ihm. Ich habe mich selten in einem Menschen so getäuscht. Komm morgen wieder zu mir, wenn du es einrichten kannst, oder ruf an.«
    Sie erhob sich, und er stand auch auf. Sie gingen Arm in Arm zur Tür. Sie drückte dabei seinen Arm in der Art, die ihm manchmal übertrieben vorgekommen war, aber jetzt machte es ihn glücklich. Er konnte kaum verstehen, durch welches Wunder es ihm gelungen war, der Schlinge zu entgehen, und er haßte Peter, der ihn dieser unersetzlichen Stütze fast beraubt hätte. Wenn seine Selbstbeherrschung ihn auch nur einen Augenblick verlassen hätte, würde er jetzt allein durch das Zimmer gehen, für immer verbannt und in Ungnade gefallen.
    Als er nach Hause kam, packte ihn die Wut, als er Peter mit Büchern in der Hand in der Wohnzimmertür stehen sah. Er begrüßte ihn nicht überschwenglich wie sonst. Er wich Charlies Blick aus. »Ich wollte gerade gehen. Ich habe mich schon verspätet.«
    Charlie stand vor ihm und atmete schwer. »Diesmal hast du es wirklich zerstört.«
    Peter blickte ihn an und sah dann weg. »Hat sie’s dir gesagt? Sie hat’s sehr eilig gehabt. Ich hoffte, ich würde es dir selber sagen können.«
    Er machte kehrt und ging in das Wohnzimmer zurück und legte seine Bücher hin. Charlie folgte ihm.
    »Nun, wieviel hat sie dir gesagt?« fragte Peter.
    »Alles, hoffe ich«, erwiderte Charlie mit unterdrückter Stimme. »Du konntest wieder einmal der Versuchung nicht widerstehen, dein Herz auszuschütten, nicht wahr? Es ist ein Wunder, daß du ihr nicht berichtet hast, wie groß mein Schwanz ist.«
    Peter zuckte zusammen. »Bitte, sag mir, was sie gesagt hat. Ich muß ihre Version kennen.«
    »Was meinst du mit ihrer Version? Hast du mit ihr gesprochen oder nicht? Du scheinst ihr gesagt zu haben, du seist wahnsinnig in mich verliebt. Vielleicht hast du ihr auch gesagt, wir hätten zusammen im Bett gelegen. Aber dann hat sie das nicht begriffen.«
    »Nicht begriffen?« Peter blickte ihn ungläubig an.
    »Nein. Nicht begriffen. Manche Menschen begreifen das nicht, weißt du. Sie hat nur soviel verstanden, daß du mich leidenschaftlich liebst, mich körperlich begehrst und aufgebracht bist, weil ich nicht so reagiere, wie du es möchtest. Eine schöne Geschichte! Genau das, von dem man erwartet, daß es der beste Freund der Großmutter erzählt!«
    Peter schüttelte verblüfft den Kopf. »Hat sie dir gesagt, wie das alles angefangen hat?«
    »Natürlich. Sie sagte, du wirktest bekümmert, und sie fragte dich, was los sei. Und da gestandest du alles, wie sie sagt.«
    »Aber so war es gar nicht.« Peter trat einen Schritt auf ihn zu. »Bitte, Liebling, du mußt...«
    »Nenn mich nicht Liebling«, brüllte Charlie.
    Peter biß sich auf die Lippe. »Bitte, bitte, hör mich an. Du wärest nicht wütend, wenn du wüßtest, wie es dazu gekommen ist. Nicht auf mich.«
    »Ach, ich wäre es nicht? Nun, dann wollen wir mal sehen. Leg los. Sag mir, wie es dazu gekommen ist.«
    »Nun ich sah bei ihr herein wie gewöhnlich. Sie war besonders nett zu mir. Sie sagte, sie habe sich schon drauf gefreut, sich mit mir zu unterhalten. Und dann plötzlich schleuderte sie es mir ins Gesicht. Sie sagte, sie wisse alles über uns. Sie sagte, sie wisse, wir liebten einander sehr. Sie sagte, ich solle es ihr ungehemmt erzählen.«
    »Du bist verrückt. So etwas kann sie nie gesagt haben.«
    »Aber ich sage dir doch, sie hat es gesagt. Du kannst dir vorstellen, wie mir zumute war. Ich war verblüfft. Ich wollte es überspielen, aber noch ehe ich mich zusammenreißen konnte, sagte sie, sie möchte uns besser verstehen. Sie flehte mich geradezu an, ihr alles zu erzählen.«
    »Damit du’s weißt, ich glaube dir kein Wort. Du vergeudest nur unsere Zeit.«
    »Aber, Liebl... Wirklich, Champ, du weißt doch genau, daß ich dich nicht belüge. Wenn ich so idiotisch gewesen wäre, alles herauszuplappern, würde ich es zugeben. Ich gebe zu, es hätte so sein können, wie sie es behauptet, wäre ich betrunken oder von Sinnen gewesen oder sonst etwas. Aber es war nicht so. Sie nahm es sehr nett auf. Ich hatte das Gefühl, sie wollte wirklich etwas darüber erfahren, und darum erzählte

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