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Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder

Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder

Titel: Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zu beteiligen. “Er ist gegangen, bevor Dr. Shane aufgewacht ist, Lizzie. Und er war fest entschlossen. Niemand hätte ihn aufhalten können.”
    Lizzie schwieg. Sie dachte an die Spieluhr und die Gänseleberkonserven und fragte sich, ob Mr. Christian sie jemals wiedersehen würde.
    “Ich gehe nach vorn zur Lokomotive, um Kohlen zu holen.” Morgan schnappte sich einen Eimer.
    Wieder musste Lizzie an den Schaffner und den Lokomotivführer denken, die zu Eis erstarrt dort lagen, wo sie gestorben waren. Und an Mr. Christian, der sich vermutlich gerade tapfer seinen Weg bahnte, bis zur Hüfte im Schnee, womöglich sogar bis zum Hals. Auch das letzte Glücksgefühl aus ihrem Weihnachtstraum löste sich in nichts auf.
    Doch sie nickte nur und konzentrierte sich wieder auf ihren Kaffee.
    “Lizzie”, sagte Whitley, als Morgan verschwunden war, “komm, setz dich neben mich.”
    Die anderen schliefen noch. Nach kurzem Zögern durchquerte sie die Kombüse.
    “Hast du mir verziehen?”, fragte Whitley sehr leise. Seine braunen Augen schimmerten voller Zärtlichkeit. Er ist ein guter Mensch, das weiß ich doch, dachte Lizzie.
    “Ich schätze, du hattest einfach Angst”, sagte sie.
    “Ich habe mich wie ein Narr aufgeführt”, meinte Whitley.
    Dazu sagte sie nichts.
    Schüchtern nahm er ihre Hand und drückte sie. “Jetzt werde ich dir wohl noch einmal ganz von vorn den Hof machen müssen, nicht wahr? Ich habe es wohl verpatzt.”
    “H-Hof machen?” Monatelang hatte sie sich auf Whitleys Heiratsantrag gefreut, davon geträumt und sich immer wieder ausgemalt, wie es sein würde. Sie hatte sogar ihre Antwort geübt. Es gab so unglaublich viele Möglichkeiten, “Ja” zu sagen. Doch jetzt war alles anders, und das hing mehr mit Dr. Morgan Shane zusammen als mit allem, was Whitley seit dem Lawinenunglück gesagt oder getan hatte. Es wäre nicht fair und auch nicht nett, ihm Hoffnung zu machen.
    “Sag, dass ich dich nicht für immer verloren habe, Lizzie.” Whitley verstärkte den Griff, während er versuchte, in ihrem Gesicht zu lesen. “Bitte.”
    In diesem Moment begann John Brennan so heftig zu husten, dass Lizzie von ihrem Platz schoss und zu ihm eilte, um ihm beim Aufsitzen zu helfen. Daraufhin ließ der Hustenanfall etwas nach, aber Lizzie fühlte sich dennoch schrecklich hilflos, weil sie dem Mann nur auf den Rücken klopfen konnte, während er um Atem rang.
    Whitley kam hinübergehumpelt und hielt ihr seinen Flakon hin. “Das ist nur Wasser”, versicherte er, als Lizzie ihn fragend ansah. Sie nahm den Flakon, öffnete ihn und hielt ihn an Johns graue Lippen, bis er ein paar Schlucke getrunken hatte. Endlich schien es ihm ein wenig besser zu gehen. Lizzie legte den Handrücken auf seine Stirn und stellte fest, dass sie siedend heiß war.
    Erneut packte sie Verzweiflung. Sie schwankte leicht, und Whitley nahm genau in dem Moment ihren Arm, als Morgan mit einem Eimer voller Kohlen zurückkam.
    Die Zeit schien stillzustehen, so abrupt wie der Zug, als er von der Lawine erfasst worden war. Dann trug Morgan die Kohle zum Herd, kniete sich davor und warf eine Handvoll auf das letzte trockene Feuerholz.
    Auch die Kinder wachten jetzt auf. Nellie Anne begann, nach Frühstück zu schreien. Whitley humpelte langsam zurück zu seinem Platz. Lizzie wusch sich, so gut sie konnte, bürstete ihr Haar und steckte es wieder fest. Danach kümmerte sie sich um Ellens Frisur. Mrs. Thaddings nahm Woodrow aus seinem Käfig, damit er sich auf ihre Schulter setzen konnte, wo er die Federn stäubte und leise vor sich hin murmelte.
    “Wo ist Mr. Christmas?”, fragte Jack beim gemeinsamen Frühstück aus Resten der Suppe, Crackern und Gänseleberpastete. Mrs. Halifax, die langsam wieder zu Kräften zu kommen schien, hatte ihren Kindern Hände und Gesichter mit geschmolzenem Schnee gewaschen. Sie sahen sauber und rosig aus. “Er wollte mir und Ellen das Pokern beibringen.”
    “Das wird er bestimmt nicht”, sagte seine Mutter lächelnd. Dann drehte sie sich mit fragendem Blick zu Morgan um. “Aber wo ist Mr. Christian?”, fragte sie.
    “Er versucht, nach Stone Creek durchzukommen”, kam Whitley Morgan zuvor. “Er hätte hierbleiben sollen.”
    Sowohl Lizzie als auch Morgan warfen ihm einen ironischen Blick zu – schließlich hatte er sich bei einer ähnlichen Unternehmung ein Bein gebrochen.
    Lizzie sah aus dem Fenster über das weite Tal hunderte Meter unter ihnen. “Zumindest hat es aufgehört zu schneien”, überlegte

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