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Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder

Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder

Titel: Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Verletzungen. Denn ihm war klar, dass er sowieso keinen Schlaf finden würde.
    John Brennan schien es ein wenig besserzugehen.
    Mrs. Halifax würde wieder in Ordnung kommen, sobald sie sich ausruhen konnte.
    Selbst Christian, der beinahe in der Kälte umgekommen war, schien sich zu erholen. Vielleicht würde er ein paar Zehen verlieren, aber ansonsten würde er bald wieder der Alte sein.
    Und auch Whitley Carsons Bein würde heilen. Er war jung, gesund und stark. Falls er nicht der größte Idiot auf Erden war, würde er so lange auf Lizzie einreden, bis sie seinen Heiratsantrag annahm. Vielleicht war er klug genug, zu wissen, dass man eine Frau wie Lizzie McKettrick nur alle Jubeljahre traf, vielleicht aber auch nicht.
    Morgan hoffte sehr, dass Letzteres zutraf.
    Wenn wir hier lebend herauskommen, beschloss er, und Lizzie ihre Meinung bezüglich der Hochzeit mit Whitley wie durch ein Wunder
nicht
ändert, dann werde ich ihr selbst den Hof machen.
    Liebte er sie?
    Das wusste er nicht. Er bewunderte sie, das stand fest, respektierte und – bei Gott – begehrte sie, wenn auch nicht nur körperlich. Sie hatte eine vollkommen neue Region in seiner Seele geöffnet, eine von goldenem Licht durchflutete Landschaft. Sollte Lizzie sein Werben ablehnen, blieb ihm zumindest noch dieser magische Ort, an den er sich bis ans Ende seines Lebens zurückziehen und in seiner Einsamkeit Trost finden konnte.
    Überrascht schüttelte Morgan den Kopf. Solche Gedanken waren ihm normalerweise vollkommen fremd. Er war Realist und Arzt, kein Dichter. Und doch hatte Lizzie ihn irgendwie verändert, und er wusste schon jetzt, dass diese Veränderung von Dauer war.
    Der Kaffee war kalt und bitter, doch er schenkte sich trotzdem davon ein. Mit der Tasse in der Hand ging er zum Fenster, um in die blauweiße Nacht hinauszusehen. Während er einen Schluck trank, dachte er über die Ironie nach, Lizzie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt und an diesem Ort kennengelernt zu haben.
    Und noch bevor er geschluckt hatte, hörte er ein tiefes Grollen über sich.

6. KAPITEL
    D er Wagen wurde gewaltig durchgeschüttelt und riss Lizzie aus ihrem unruhigen Schlaf. Wie vom Blitz getroffen richtete sie sich auf. Das Schreien der anderen hallte in ihren Ohren und ihrem Herzen wider, während sie darauf wartete, dass der Zug über die Klippen stürzte.
    Was nicht geschah.
    Es gab eine zweite Erschütterung und dann … Stille.
    Fühlte es sich so an zu sterben?
    Sie sah sich um, doch die Dunkelheit war schwarz wie Tusche. Sie hätten sich auch am Grund einer Kohlenmiene befinden können.
    “Morgan?”, rief sie leise.
    “Ich bin hier”, antwortete er irgendwo in ihrer Nähe.
    “Was ist passiert?”, fragte eines der Kinder.
    “Dunkel!”, meckerte Woodrow laut. “Dunkel!”
    “Das war eine weitere Lawine”, erklärte Morgan sachlich. “Der Schnee hat die Fenster versperrt, aber wir stehen noch immer auf den Gleisen, denke ich.”
    “Ist der Christbaum kaputt?”, erklang Ellens leise Stimme.
    “Wen interessiert schon der Christbaum”, knurrte Whitley gereizt. “Und könnte vielleicht mal jemand den Vogel zum Schweigen bringen?”
    “Könnte vielleicht mal jemand den Vogel zum Schweigen bringen?”, wiederholte Woodrow.
    “Wie lange wird der Sauerstoff reichen?”, fragte John Brennan.
    “Das weiß ich nicht”, antwortete Morgan. “Jeder bleibt, wo er ist. Ich werde versuchen, die Tür zu öffnen. Vielleicht können wir uns irgendwie ausgraben.”
    “Wir könnten ersticken”, keuchte Whitley.
    “Psst”, zischte Lizzie. “Wir werden nicht ersticken.”
    “Zäher Vogel”, plapperte Woodrow weiter. “Nicht den Vogel essen!”
    Das Baby begann zu schreien, zuerst zaghaft, dann aus vollen Lungen.
    Mrs. Halifax sang leise und mit bebender Stimme ein Lied. Mrs. Thaddings sprach sanft auf ihren Vogel ein.
    Jemand zündete ein Streichholz an, ein Licht flammte auf. Morgan stand mit erhobener Lampe in der Mitte des Wagens. Lizzie kam der unpassende Gedanke, dass er sich mal wieder rasieren musste.
    Nun bedeckte Schnee die Fenster zu beiden Seiten, und Morgan gelang es nicht, die Tür zu öffnen. Sie waren bei lebendigem Leib begraben.
    Zur allgemeinen Überraschung stand der kleine Christbaum noch immer.
    “Schau!”, schrie Ellen und zerrte an Jacks Ärmel. “Der Weihnachtsmann war da!”
    Lizzie und Morgan sahen sich lange schweigend an und teilten etwas Unausgesprochenes miteinander, dann nickte Morgan.
    “Und da sind auch Geschenke für

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