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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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kann ich es nicht erklären, aber… manchmal habe ich einen Schimmer. Was Jefris Eltern auch auf die Klauenwelt gebracht haben mögen: Es kann der PEST Schaden zufügen. Man könnte es ein Gegengift nennen – besser noch, ein Gegenmittel. Etwas, das der PERVERSION entwendet wurde, während sie in dem Straumli-Labor zur Welt kam. Etwas, wovon die PERVERSION erst sehr viel später auch nur das Geringste ahnte.«
    Ravna seufzte. Es war schwer, sich gute Neuigkeiten vorzustellen, die zugleich derart beängstigend waren. »Die Straumer konnten so etwas direkt aus dem Herzen der PERVERSION herausschmuggeln?«
    »Vielleicht. Oder vielleicht hat das GEGENMITTEL die Straumer benutzt, um der PERVERSION zu entkommen. Um sich unerreichbar tief zu verbergen und zu warten, bis es zuschlägt. Und ich glaube, der Plan könnte funktionieren, zumindest, wenn ich – wenn die Gottsplitter des ALTEN – dorthin gelangen und ihm helfen können. Sieh dir die Nachrichten an. Die PEST kehrt an der Obergrenze des Jenseits das Unterste zuoberst – auf der Jagd nach etwas. Der Schlag gegen Relais war noch das Geringste davon, eine kleine Nebenwirkung ihres Mordes an dem ALTEN. Sie sucht an lauter falschen Stellen. Wir werden bei dem GEGENMITTEL unsere Chance bekommen.«
    Sie dachte an Jefris Botschaften. »Der Schimmel an den Wänden in Jefris Schiff. Du glaubst, das ist es?«
    Phams Blick wurde unbestimmt. »Ja. Er wirkt völlig passiv, aber Jefri sagt, dass er von Anfang an da war, dass seine Eltern ihn davon fern hielten. Er scheint davon ein wenig abgestoßen zu sein… Das ist gut, es hält wahrscheinlich seine Klauenfreunde davon fern.«
    Tausend Fragen blitzten auf. Gewiss taten sie das auch in Phams Kopf. Und auf keine konnten sie die Antwort wissen. Doch eines Tages würden sie vor diesem Unbekannten stehen, und die tote Hand des ALTEN würde handeln – durch Pham. Ravna erschauderte und sagte eine Weile nichts mehr.
     
    Monat für Monat blieb das Schießpulver-Projekt auf der Tagesordnung des Forschungsprogramms für die Bibliothek. Die Klauenwesen waren leicht imstande gewesen, den Stoff herzustellen; es hatte sehr wenig Irrwege durch die Verzweigungen des Programms gegeben. Das kritische Ereignis, das alles verzögerte, war die Erprobung der Legierungen gewesen, doch damit waren sie jetzt auch überm Berg. Die Rudel von der »Verborgenen Insel« hatten die ersten drei Prototypen gebaut: Hinterladerkanonen, die klein genug waren, dass ein einzelnes Rudel sie ziehen konnte. Jefri schätzte, sie könnten in zehn Tagen mit der Massenproduktion beginnen.
    Das Radioprojekt war das Sonderbare. In mancher Hinsicht blieb es hinter dem Zeitplan zurück, in anderer war mehr daraus geworden, als sich Ravna jemals vorgestellt hatte. Nach einer langen Zeit normaler Fortschritte war Jefri mit einem Gegenplan hervorgetreten. Er bestand in einer vollständigen Überarbeitung der Tabellen für das akustische Bindeglied.
    »Ich dachte, diese Witzbolde sind in ihrem ersten Mittelalter«, sagte Pham Nuwen, als er Jefris Botschaft sah.
    »Das stimmt. Anscheinend haben sie nur Schlussfolgerungen aus dem gezogen, was wir ihnen geschickt haben. Sie wollen das Rudeldenken per Funk unterstützen.«
    »Hmm. Ja. Wir haben beschrieben, wie diese Tabellen das Transduktorgitter festlegen – alles in Samnorsk ohne technische Fachbegriffe. Dabei haben wir auch gezeigt, wie kleine Veränderungen in der Tabelle das Gitter ändern würden. Aber schau, unsere Konstruktion würde ihnen ein Drei-Kilohertz-Band verschaffen – eine hübsche Verbindung für Sprechfunk. Und du behauptest, dass die Anwendung dieser neuen Tabelle ihnen zweihundert Kilohertz liefern würde.«
    »Ja. Das sagt mein Datio.«
    Er zeigte sein eitles Grinsen. »Ha! Und das ist der springende Punkt. Gewiss, im Prinzip haben wir ihnen genug Information gegeben, um die Modifikation durchzuführen. Mir scheint, diese erweiterte Tabelle aufzustellen, entspricht der Lösung von, hmm…« – er zählte Reihen und Spalten –, »einer numerischen partiellen Differentialgleichung mit fünfhundert Knoten. Und Klein Jefri behauptet, dass alle seine Datios zerstört sind und dass der große Schiffscomputer nicht allgemein benutzbar ist.«
    Ravna lehnte sich vom Bildschirm zurück. »Tut mir Leid. Ich verstehe, was du meinst.« Man gewöhnt sich so an alltägliche Werkzeuge, dass man manchmal vergisst, wie es ohne sie sein muss. »Du… du glaubst, das könnte das Werk… äh… des GEGENMITTELS

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