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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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verschiebenden Sternenfelder. »Das ist immer noch das Jenseits. Jede Stunde kommen wir weiter voran, als es die Flotte der Dschöng Ho in einem Jahrzehnt vermocht hätte.« Er hob die Schultern. »Es gibt gewiss einen Ort, wo wir Reparaturen vornehmen lassen können?«
    »Mehrere.«
    Das war’s dann mit einem ›schnellen Flug, ganz unbeobachtet‹. Ravna seufzte. Die letzte Anpassung bei Relais hatte Ersatzteile und erprobte, grundtaugliche Software umfassen sollen. All das waren jetzt weit entfernte Wenns. Sie blickte Grünmuschel an. »Hast du irgendwelche Ideen?«
    »Worüber?«, sagte Grünmuschel.
    Ravna biss sich auf die Lippe. Manche behaupteten, die Skrodfahrer seien eine Rasse von Komödianten; das waren sie wirklich – doch größtenteils unwillkürlich.
    Blaustiel rasselte seiner Partnerin etwas zu.
    »Oh! Sie meinen, wo wir Hilfe finden können. Ja, es gibt mehrere Möglichkeiten. Sjandra Kei liegt dreitausendneunhundert Lichtjahre antispinwärts von hier, aber außerhalb dieses Sturms. Wir…«
    »Zu weit.« Ravna und Blaustiel sprachen fast im Chor.
    »Ja, ja, aber bedenkt: Die Welten von Sjandra Kei sind größtenteils von Menschen bewohnt, Ihre Heimat, meine Dame Ravna. Und Blaustiel und ich kennen sie gut; schließlich waren sie der Ursprungsort der Crypto-Fracht, die wir nach Relais gebracht haben. Wir haben Freunde dort, und Sie Ihre Familie. Sogar Blaustiel ist der Meinung, dass wir die Arbeiten dort erledigen lassen können, ohne dass es auffällt.«
    »Ja, falls wir es dorthin schaffen.« Blaustiels Voderstimme klang bockig.
    »Nun gut, welche anderen Möglichkeiten haben wir?«
    »Sie sind nicht so gut bekannt. Ich werde eine Liste zusammenstellen.« Ihre Wedel huschten über ein Pult. »Unsere letzte Gelegenheit, uns zu entscheiden, liegt ziemlich nahe an unserem geplanten Kurs. Es ist eine Ein-System-Zivilisation. Der Netzname ist… Übersetzt lautet er Harmonische Ruhe.«
    »Ruhe sanft, ja?«, sagte Pham.
    Aber sie hatten beschlossen, still weiterzufliegen, die beschädigten Antriebsdorne ständig zu beobachten und die Entscheidung, ob sie einen Reparaturhalt einlegen wollten, zu verschieben.
     
    Aus Tagen wurden Wochen, und Wochen summierten sich langsam zu Monaten. Vier Reisende auf einer Mission zum Grund hin. Der Antrieb wurde schlechter, aber langsam, genau, wie die Diagnosesysteme der ADR es vorausgesagt hatten.
    Die PEST breitete sich weiter über die Obergrenze des Jenseits aus, und ihre Angriffe auf Netzarchive erstreckten sich weit über ihren unmittelbaren Bereich hinaus.
    Die Verbindung mit Jefri wurde besser. Botschaften tröpfelten mit einer Häufigkeit von einer oder zweien pro Tag herein. Manchmal, wenn der Antennenschwarm der ADR genau richtig abgestimmt war, unterhielten sich Jefri und Ravna fast in Echtzeit. Die Arbeiten auf der Klauenwelt kamen schneller voran, als sie erwartet hatte – vielleicht schnell genug, dass sich der Junge retten konnte.
    Es hätte schwer sein müssen – eingeschlossen in einem einzigen Schiff mit nur drei anderen, mit einem einzigen Verbindungsdraht nach draußen, der zudem zu einem verirrten Kind führte.
    Jedenfalls war es selten langweilig. Ravna stellte fest, dass jeder von ihnen eine Menge zu tun hatte. Für sie selbst hieß das, die Schiffsbibliothek zu bedienen und die Pläne zutage zu fördern, die Herrn Stahl und Jefri helfen würden. Die Bibliothek der ADR war nichts im Vergleich zum Archiv bei Relais oder selbst zu den Universitätsbibliotheken bei Sjandra Kei, aber ohne die geeignete Suchautomatik wäre sie genauso unergründlich gewesen. Und in dem Maße, wie ihre Reise voranschritt, benötigte die Automatik mehr und mehr besondere Pflege.
    Und… mit Pham in der Nähe konnte es niemals langweilig werden. Er hatte ein Dutzend Projekte und war neugierig auf alles. »Reisezeit kann ein Geschenk sein«, pflegte er zu sagen. »Jetzt haben wir Zeit, selbst aufzuholen, uns auf alles vorzubereiten, was vor uns liegen mag.« Er lernte Samnorsk. Es ging langsamer als sein vorgespiegeltes Lernen auf Relais, aber der Bursche hatte eine natürliche Neigung für Sprachen, und Ravna verschaffte ihm eine Menge Übung.
    Mehrere Stunden pro Tag verbrachte er in der Werkstatt der ADR, oft zusammen mit Blaustiel. Realitätsgrafik war neu für ihn, aber nach ein paar Wochen hatte er die Spielzeug-Prototypen hinter sich. Die Skaphander, die er baute, verfügten über eigenen Antrieb und Waffenholster. »Wir wissen nicht, wie die Dinge stehen

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