Ein Feuer Auf Der Tiefe
wusste, dass sie am weitesten von seinen Feinden entfernt lag.
Noch ein paar Minuten Frieden. Er schaute hinauf zu der Kristallfontäne. Da war etwas… ja. Wenn Verstärkung kommen sollte, warum nicht für ihn? Er nahm die Fontäne ins Visier und schaltete seine Sprechverbindung in den Feuerschaltkreis der Waffe. Er war nahe daran zu sprechen, überlegte es sich dann… Lieber dafür etwas mit der Energie heruntergehen. Einzelheiten. Er zielte abermals, schoss Dauerfeuer und sagte: »Ravna, ich hoffe verdammt, du hast die Augen offen. Ich brauche Hilfe…« Und er schilderte kurz die verrückten Ereignisse der letzten zehn Minuten.
Diesmal leistete sein Strahl weniger als zehntausend Joule pro Sekunde, nicht genug, um in der Luft zu leuchten. Aber durch den Widerschein an der Fontäne außerhalb der Hülle müsste die Modulation Tausende von Kilometern weit zu sehen sein, insonderheit für die ADR auf der anderen Seite des Habitats.
Die Skrodfahrer kamen wieder näher. Verdammt. Er konnte diese Botschaft unmöglich automatisch wiederholen lassen, er brauchte den Sender für Wichtigeres. Pham flog von Tal zu Tal und manövrierte sich hinter den Skrodfahrer, der am weitesten von den anderen entfernt war. Einer gegen drei oder vier? Er verfügte über weit überlegene Feuerkraft und Information, aber ein einziges bisschen Pech, und er war tot. Er schwebte an sein nächstes Ziel heran. Leise, vorsichtig…
Eine Lichtwelle streifte seinen Arm, ließ die Rüstung hell aufleuchten. Weiße heiße Metalltropfen sprühten, während er sich aus der Schusslinie drehte. Er beschleunigte geradewegs über den Raum zwischen drei Hügelchen und feuerte auf den Skrodfahrer dort. Lichter zuckten rings um ihn kreuz und quer, und dann war er wieder in Deckung. Sie waren schnell, fast als hätten sie automatische Zielsuchgeräte. Vielleicht hatten sie welche: ihre Skrods.
Dann traf ihn der Schmerz. Pham krümmte sich keuchend zusammen. Wenn das mit den Wunden vergleichbar war, an die er sich erinnerte, dann war der Arm bis auf den Knochen verkohlt. Tränen traten ihm in die Augen, und in einer von Übelkeit erfüllten Ohnmacht schwand das Bewusstsein. Er kam wieder zu sich. Es konnte nicht länger als ein, zwei Sekunden gedauert haben – sonst wäre er nie wieder erwacht. Die anderen waren jetzt viel näher, doch der, auf den er geschossen hatte, war nur noch ein glühender Krater und ein wirrer Haufen Skrod-Bruchstücke. Die Automatik seines Anzugs brachte die beschädigte Stelle der Rüstung dicht an seine Seite. Er fühlte die Kühle örtlicher Betäubung, und der Schmerz ebbte ab. Pham bewegte sich langsam um den Hügel und versuchte, allen seinen drei Gegnern gleichzeitig außer Sicht zu bleiben. Sie hatten seine Mücken entdeckt; alle paar Minuten brach ein Lichtblitz aus, oder eine Hügelkuppe verwandelte sich in glühende Schlacke. Sie schossen mit Kanonen auf Spatzen, aber die Mücken kamen um… und er verlor allmählich seinen größten Vorteil.
Wo ist Blattstiel? Pham ging die Bilder von seinen verbliebenen Mücken durch, dann die eigenen Kameraansichten. Der Kerl war wieder in der Luft, hoch über dem Schlachtfeld – unbehelligt von den anderen Fahrern. Er meldet alles, was ich tue. Pham wälzte sich herum und richtete ungelenk seine Waffe auf die winzige Gestalt. Er zögerte. Du wirst weich, Nuwen. Blaustiel beschleunigte unvermittelt nach unten, das Frachttuch hinter sich gebläht. Offensichtlich benutzte er die volle Kraft seiner Gasdüsen. Vor dem Hintergrundlärm von kochendem Metall und dem Donnern der Blasterstrahlen war sein Fall völlig lautlos. Er steuerte direkt auf den Nächsten der Angreifer zu.
In dreißig Meter Höhe ließ der Skrodfahrer etwas Großes und Eckiges fallen. Die beiden Körper trennten sich, Blaustiel bremste und wich zur Seite. Er verschwand hinter den Hügeln. Gleichzeitig ertönte viel näher ein dumpfes Krachen von etwas Festem. Pham opferte seine vorletzte Mücke, um über den Hügel zu spähen. Er erhaschte einen Blick auf einen Skrod und Wedel, die rings um einen zerquetschten Stiel lagen. Es gab einen Lichtblitz, und die Mücke war erledigt.
Nur noch zwei Angreifer waren übrig. Einer davon war Grünmuschel.
Zehn Sekunden lang wurde nicht mehr geschossen. Doch die Stille war nicht vollkommen. Das verklumpte, glühende Metall an seinem Arm knackte und knisterte, während es sich abkühlte.
Hoch oben klang das Sausen der aus der Hülle entweichenden Luft. Windstöße wisperten
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