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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sekunden lang rasselten sie miteinander. Dann ging Grünmuschel wieder zu Trisk über: »Herr Pham. Ja, es geht mir gut. Es tut mir Leid, dass ich euch alle so beunruhigt habe. Aber ich wusste, dass das Geschäft mit Rihndell klappen würde, und dann kamen diese hiesigen Fahrer vorbei. Sie sind wunderbare Leute, Herr Pham. Sie haben uns in ihr Terraneum eingeladen. Nur für einen Tag oder so. Es wird eine wunderbare Rast sein, ehe wir unseren Weg fortsetzen. Und ich glaube, vielleicht können sie uns helfen.«
    Wie die Abenteuergeschichten, die er unter Ravnas Abendlektüre gefunden hatte: Die müden Reisenden finden auf halbem Wege zu ihrem Ziel eine freundliche Bleibe und ein besonderes Geschenk. Pham schaltete auf eine Privatverbindung zu Blaustiel um: »Ist das wirklich Grünmuschel? Steht sie unter Zwang?«
    »Sie ist es, und frei, Herr Pham. Sie haben uns reden gehört. Ich bin seit zweihundert Jahren mit ihr zusammen. Niemand verdreht ihr die Wedel.«
    »Aber warum, zum Teufel, ist sie uns dann durchgebrannt?« Pham wunderte sich über sich selbst, wie er die Worte fast zischte.
    Lange Pause. »Das ist wirklich seltsam. Ich vermute, diese hiesigen Fahrer wissen etwas für uns sehr Wichtiges. Kommen Sie, Herr Pham. Seien Sie vorsichtig.« Er rollte in einer scheinbar zufälligen Richtung davon.
    »Rav, was…« Pham bemerkte das rote Licht, das auf seiner Anzeige des Kom-Status blinkte, und seine Irritation machte ihn frösteln. Seit wann war die Verbindung zu Ravna abgebrochen?
    Pham folgte Blaustiel, dicht hinter ihm schwebend, und benutzte seine Gasdüsen, um den Skrodfahrer anzutreiben. Das ganze Gebiet war von dem Haftbelag bedeckt, den Skrodfahrer gern zum Rollen bei Schwerelosigkeit benutzten. Doch momentan wirkte der Ort verlassen. Niemand war zu sehen, wo gerade mal hundert Meter entfernt die Menge durcheinanderquirlte. Das Ganze stank geradezu nach einem Hinterhalt, doch es ergab keinen Sinn. Wenn ›Tod dem Ungeziefer‹ – oder deren Handlanger – sie ausgemacht hatten, hätte ein gewöhnlicher Alarm genügt. Ob Rihndell hier etwa…? Pham gab Energie auf die Strahlenwaffen des Anzugs und schaltete die Gegenmaßnahmen ein; Mückenkameras schwirrten nach allen Seiten davon. So viel zur Anzugsordnung.
    Das bläuliche Mondlicht überflutete die Ebene und zeigte sanfte Hügelchen und winklige Felder von unbekannten Apparaturen. Die Oberfläche war mit Löchern (Tunneleingängen?) übersät. Blaustiel sagte etwas Undeutliches über die ›schöne Nacht‹, wie viel Spaß es machen würde, am Meeresstrand hundert Kilometer über ihnen zu sitzen. Pham sondierte alle Richtungen und versuchte, Feuerbereiche und Todeszonen zu identifizieren.
    Das Bild von einer seiner Mücken zeigte einen Wald blattloser Wedel – Skrodfahrer, die schweigend im Mondschein standen. Sie befanden sich zwei Hügelchen weiter. Schweigend, reglos, ohne jedes Licht… Vielleicht ergötzten sie sich nur am Mondschein. In der vergrößerten Darstellung, die die Mücke lieferte, konnte Pham mühelos Grünmuschel ausmachen; sie stand an einem Ende einer Linie von fünf Fahrern, die Streifen auf ihrer Skrodhülle waren deutlich zu sehen. Vorn an ihrem Skrod waren ein Buckel und etwas, das stockartig vorstand. Eine Art Fessel? Er ließ ein paar Mücken hinschweben. Eine Waffe. Alle diese Skrodfahrer waren bewaffnet.
    »Wir sind schon an Bord der Fähre, Blaustiel«, ertönte Grünmuschels Stimme. »Ihr werdet sie in ein paar Minuten sehen, gleich auf der anderen Seite des Ventilatorpfostens«, womit sie anscheinend den Hügel meinte, dem er sich mit dem Skrodfahrer näherte. Doch Pham wusste, dass dort kein Flieger war; Grünmuschel und ihre Waffen waren auf die Seite gerichtet, von der sie kamen. Verrat, sehr geschickt inszeniert, aber auch auf sehr niedrigem technischem Niveau. Fast hätte Pham Blaustiel etwas zugerufen. Dann bemerkte er den flachen keramischen Quader, der auf dem Hügel ein paar Meter hinter dem Skrodfahrer montiert war. Die nächste Mücke meldete, dass es eine Art Sprengkörper war, wahrscheinlich eine gerichtete Mine. Eine Kamera mit niedriger Auflösung, kaum mehr als ein Bewegungssensor, war daneben montiert. Blaustiel war nonchalant an dem Ding vorübergerollt und hatte die ganze Zeit mit Grünmuschel geplappert. Sie ließen ihn vorbei. Neuer Argwohn erhob sich düster und grimmig. Pham hielt abrupt an und wich rasch zurück, ohne jemals den Boden zu berühren; das einzige Geräusch, das er machte, war das

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