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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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hier zu gehen, doch Wanderer schlängelte sich durch die tiefsten Bodensenken und hockte sich alle paar Sekunden hin, um in sämtliche Richtungen zu spähen. Sie erreichten das Ende der Terrasse und begannen zu klettern. Manche Stellen waren so steil, dass sie nach den Schulterbügeln an zweien von Wanderer greifen und sich von ihm hinaufziehen lassen musste. Sie kamen an der nächsten Kanone vorüber – was davon übrig war. Johanna hatte dergleichen nie gesehen, außer in Geschichten, doch die Metallspritzer und das verkohlte Fleisch daneben konnten nur eine Art Strahlenwaffe bedeuten. Über die Bergflanke liefen ebensolche Krater, in das bereits verbrannte Land eingestanzte Zerstörung.
    Johanna lehnte an einer glatten Feldrundung. »Nur noch hier hinauf, und wir sind auf der nächsten Terrasse«, drang Pilgers Stimme an ihr Ohr. »Beeil dich, ich höre Rufe.« Er lehnte zwei von sich nach unten, sodass die Schulterbügel herabhingen. Sie griff danach und stieß sich mit den Füßen ab. Einen Augenblick lang hingen sie und das Rudel über einem vier Meter tiefen Abgrund, und dann lag sie auf bräunlichem, nicht verbranntem Moos. Pilger sammelte sich um sie und deckte sie. Sie spähte zwischen seinen Beinen hindurch. Die Außenmauern von Stahls Burg waren von hier aus zu sehen. Armbrustschützen standen dreist auf den Wehrgängen und nutzten das Chaos unter Holzschnitzerins Truppen aus. Eigentlich hatte die Streitmacht der Königin nicht viele Rudel verloren, doch selbst die Unverwundeten wimmelten durcheinander. Die Soldaten der Königin waren keine Feiglinge – das wusste Johanna mittlerweile –, doch sie waren soeben mit einer Macht konfrontiert worden, gegen die es keine Verteidigung gab.
    Über ihnen verzog sich der Rauch, und das Blau kam durch. Das Schlachtfeld vor ihr lag unter klarem Himmel. In den Jahren vor dem Hochlabor war Johanna mit ihrer Mutter oft auf Wanderungen über die Bigby-Marsch auf Straum gegangen. Mit den Sensoren ihrer Wanderausrüstungen war es nicht schwer gewesen, die Skyggflügler dort zu beobachten; selbst wenn die Automatik dieses Fliegers nicht eigens nach einem Menschen am Boden Ausschau hielt, müsste sie sie bemerken. »Siehst du etwas?«
    Die vier erwachsenen Köpfe schwankten in abgestimmten Paaren vor und zurück. »Nein. Der Flieger muss sehr weit weg oder hinter dem Rauch sein.«
    Mist. Johanna stand auf, trottete auf die Burgmauern zu. Dort mussten sie beobachten!
    »Das wird Holzschnitzerin nicht gefallen.«
    Zwei von den Soldaten rannten bereits auf sie zu, von ihrer zielgerichteten Bewegung oder vom Anblick Johannas angezogen. Pilger winkte sie zurück.
    Allein auf freiem Feld, weniger als zweihundert Meter von den Burgmauern entfernt. Selbst mit bloßem Auge – wie konnte man sie übersehen? In der Tat wurden sie bemerkt: Es gab ein leises Sirren, und ein meterlanger Pfeil stieß links von ihnen in den Boden. Narbenhintern packte ihre Schulter und zog sie in Hockstellung herab. Die Welpen schoben seine Schilde in Stellung: Pilger bildete eine Deckung gegen die Burgseite und begann, außer Schussweite zu gehen. Zurück in den Rauch.
    »Nein! Lauf parallel! Ich will gesehen werden.«
    »Gut, gut.« Leise Todesklänge schossen herab. Johanna hielt eine Hand auf seiner Schulter, als sie über das Feld liefen. Sie fühlte, wie Narbenhintern stockte. Der Pfeil hatte ihn ins Fleisch der Schulter getroffen, Zentimeter von einem Trommelfell entfernt. »Ich bin in Ordnung! Bleib unten, bleib unten.«
    Die vordere Front von Holzschnitzerins Streitkräften strömte jetzt auf sie zu, ein Dutzend Rudel, die über die Terrasse rannten. Pilger sprang auf und ab und schrie mit einer Stimme, die wie körperliche Gewalt auf sie einschlug. Etwas in der Art, sie sollten sich zurückhalten, und über Gefahr vom Himmel. Es hielt ihr Vordringen nicht auf. »Sie wollen, dass du von den Pfeilen weg bist.«
    Und plötzlich bemerkten sie, dass die Schüsse von der Burg aufgehört hatten. Pilger spähte gen Himmel. »Es ist wieder da! Es kommt von Osten, vielleicht einen Kilometer weit weg.«
    Sie blickte in die Richtung, in die er zeigte. Es war ein ungefüges Ding, vermutlich für den Raum bestimmt, obwohl es keine Ultraantriebs-Dorne hatte. Es taumelte und wankte. Von Raketendüsen war nichts zu sehen. Eine Art Agrav? Nichtmenschen? Die Gedanken rutschten durch ihren Geist, begleitet von Freude.
    Fahles Licht flackerte aus einem Vorsprung am Bauche des Fliegers, und Erde spritzte rings um

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