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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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offensichtlich. Lass sein. Stahl kommt später dran.
    Pham feuerte abermals, während er den Strahl auf die Rudel schwenkte, diesmal mitten durch lebende Körper hindurch. Er schoss vor sie und zur Burgseite hin; vielleicht würden nicht alle sterben. Er reckte den Kopf weiter in den Luftzug, um besser sehen zu können. Vor den Rudeln lagen hundert Meter freies Feld, ein einzelnes Viererrudel und – eine menschliche Gestalt, schwarzhaarig und schlank, die umhersprang und winkte.
    Pham riss den Lauf nach oben gegen den Rumpf und sicherte ihn gleichzeitig. Der Rückschlag war eine Hitzewelle, die ihm die Augenbrauen versengte. »Blaustiel! Geh runter! Geh runter!«

 
     
NEUNUNDDREISSIG
     
    »Ein Missverständnis. Sie ist belogen worden.«
    Ravna versuchte, etwas hinter der Stimme zu hören. Stahls Samnorsk klang so knarrend wie immer, der Tonfall kindlich und quengelnd. Er klang nicht anders als zuvor. Aber seine Geschichte wurde ziemlich dünn angesichts dessen, was eben geschehen war…
    »Der Mensch muss verletzt gewesen und dann von Holzschnitzerin belogen worden sein. Das erklärt vieles, Ravna. Ohne sie könnte Holzschnitzerin nicht angreifen. Ohne sie kann alles sicher sein.«
    Pham meldete sich auf einem persönlichen Kanal. »Das Mädchen war wirklich während eines Teils des Überfalls bewusstlos, Rav. Aber sie hat mir fast die Augen ausgekratzt, als ich andeutete, sie könnte sich in bezug auf Stahl und Holzschnitzerin irren. Und das Rudel, das bei ihr ist, wirkt viel überzeugender als Stahl.«
    Ravna blickte fragend über das Deck hinweg zu Grünmuschel. Pham wusste nicht, dass sie hier war. Schwierig. Grünmuschel war eine Insel gesunder Vernunft inmitten des Wahnsinns – und sie kannte die ADR unendlich viel besser als Ravna.
    Während sie noch zögerte, erklang wieder Stahls Stimme: »Sieh doch, nichts hat sich verändert, außer zum Besseren. Noch ein Mensch lebt. Wie kannst du an uns zweifeln? Sprich mit Jefri, er versteht uns. Wir haben das Beste getan für die Kinder im…«, ein kollerndes Geräusch, und eine (andere?) Stimme sagte: »… Kälteschlaf.«
    »Gewiss, wir müssen wieder mit ihm sprechen, Stahl. Er ist unser bester Beweis für deine guten Absichten.«
    »In Ordnung. In ein paar Minuten, Ravna. Aber weißt du, er ist auch mein guter Schutz gegen Tricks von eurer Seite. Ich weiß, wie mächtig ihr Besucher seid. Ich… fürchte euch. Wir müssen…« – kollernde Beratung – »… uns jeder auf die Ängste des anderen einstellen.«
    »Hm. Wir werden einen Weg finden. Lass uns jetzt mit Jefri sprechen.«
    »Ja.«
    Ravna wechselte den Kanal. »Was meinst du, Pham?«
    »Für mich gibt es da gar keine Fragen. Diese Johanna ist kein naives Kind wie Jefri. Wir haben immer gewusst, dass Stahl ein harter Brocken ist. Wir haben nur ein paar andere Tatsachen falsch verstanden. Der Landeplatz liegt mitten in seinem Gebiet. Er ist der Mörder.« Phams Stimme wurde leiser, fast ein Flüstern. »Das Schlimme ist, dass es vielleicht nichts ändert. Stahl hat wirklich das Schiff. Ich muss hineinkommen.«
    »Das wird noch eine Falle.«
    »Ich weiß. Aber was macht das? Wenn wir für mich Zeit mit dem GEGENMITTEL herausholen können, dann könnte es – dann wird es – die Mühe wert sein.« Kam es denn innerhalb eines Selbstmordkommandos noch auf ein weiteres Selbstmordkommando an?
    »Ich bin nicht sicher, Pham. Wenn wir ihm alles geben, wird er uns umbringen, ehe wir dem Schiff überhaupt nahekommen.«
    »Er wird es versuchen. Pass auf, halt du ihn nur am Reden. Vielleicht können wir sein Radio anpeilen, den Mistkerl wegpusten.« Es klang nicht sehr optimistisch.
     
    Tyrathect brachte sie nicht zurück ins Schiff, auch nicht in ihre Unterkunft. Sie gingen Treppen im Innern der Außenmauern hinab, zuerst ein Teil von Amdi, dann Jefri mit dem Rest von Amdi, dann das Solo von Tyrathect.
    Amdi beklagte sich noch immer: »Ich verstehe nicht, ich verstehe nicht. Wir können helfen.«
    Jefri: »Ich habe keine feindlichen Kanonen gesehen.«
    Das Solo floss über von Erklärungen, obwohl es noch voreingenommener als sonst klang. »Ich habe sie mit einem von meinen anderen Gliedern gesehen, unten im Tal. Wir ziehen alle unsere Soldaten in die Burg. Wir müssen standhalten, oder keiner von uns wird die Rettung erleben. Gegenwärtig ist das der beste Ort für euch.«
    »Woher weißt du das? Kannst du jetzt gleich mit Stahl sprechen?«
    »Ja, eins von mir ist noch oben bei ihm.«
    »Gut, sag ihm, dass wir

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