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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jenseits zu machen war.
    Ravna und Pham gingen zwischen weit auseinanderstehenden Tischen hindurch. Mit der Akustik hatten die Besitzer keine ganz so glückliche Hand wie mit dem optischen Eindruck: Die Musik klang leise und wechselte von Tisch zu Tisch. Auch die Gerüche wechselten und waren etwas schwerer zu ertragen. Die Luftversorgung war hart am Arbeiten, um jedermann bei Gesundheit zu halten, wenn schon nicht in voller Bequemlichkeit. An diesem Abend war es hier voll. Am anderen Ende der Diele waren die Nischen mit Spezialatmosphäre besetzt: niedriger Druck, hoher Druck, NO X unter Hochdruck, Aquarien. Manche Besucher waren Schemen in verwirbelten Atmosphären.
    In mancherlei Hinsicht hätte es eine Hafenbar bei Sjandra Kei sein können. Doch das war Relais. Es zog Besucher aus dem Hohen Jenseits an, die niemals in solch verlassene Winkel wie Sjandra Kei gekommen wären. Die meisten von den Hochlern sahen nicht besonders fremdartig aus; die Zivilisationen an der Obergrenze waren oft einfach Kolonien von weiter unten. Doch die Kopfbänder, die sie hier erblickte, waren kein Schmuck. Interfaces für Gedankencomputer sind im Mittleren Jenseits nicht leistungsfähig, doch die meisten von den Hochlern wollten sich nicht davon trennen. Ravna starrte eine Gruppe von Tripoden mit Kopfbändern und ihre Maschinen an. Sollte sich Pham Nuwen doch mit Wesen unterhalten, die sich am Rande der Transsapienz bewegten.
    Zu ihrer Überraschung berührte er sie am Arm und zog sie zurück. »Lassen Sie uns noch ein bisschen umhergehen.« Er ließ den Blick durch den ganzen Raum schweifen, als suche er nach einem vertrauten Gesicht. »Wir wollen erst ein paar andere Menschen finden.«
    Wenn sich in der Bildung, die in Pham Nuwen hineingestopft worden war, Lücken auftaten, dann klafften sie weit auf. Ravna versuchte, ernst zu bleiben. »Andere Menschen? Außer uns gibt es bei Relais keine.«
    »Aber die Freunde, von denen Sie gesprochen haben… Egravan, Sarale?«
    Ravna schüttelte nur den Kopf. Für einen Augenblick wirkte der Barbar verletzlich. Pham Nuwen hatte sein Leben damit verbracht, im Unterlicht zwischen Sternensystemen hin und her zu kriechen, die von Menschen kolonisiert worden waren. Sie wusste, dass er in jenem ganzen Leben nur drei nichtmenschliche Rassen gesehen hatte. Jetzt war er allein in einem Meer von Fremdheit. Sie behielt ihr Mitgefühl für sich; diese eine Erkenntnis wirkte vielleicht stärker auf den Burschen als alle ihre Argumente.
    Doch der Moment ging vorüber, und er lächelte wieder. »Um so größer ist das Abenteuer.« Sie verließen die Diele und gingen an Nischen mit Spezialatmosphäre vorbei. »Mein Gott, der Dschöng Ho würde das gefallen.«
    Keine Menschen weit und breit, und Die Wandergesellschaft war der heimischste Ort, den sie kannte; viele Kunden der Org pflegten sich nur im Netz zu treffen. Sie spürte ihr eigenes Heimweh hochkommen. Im ersten Stock fiel ihr ein Wimpel mit einem Zeichen in die Augen. Daheim bei Sjandra Kei hatte sie etwas Ähnliches gekannt. Sie zog Pham Nuwen durch den Raum, und sie gingen die Holztreppe hinan.
    Aus dem Hintergrundgemurmel hörte sie ein hohes Gezwitscher heraus. Es war kein Triskweline, doch die Worte ergaben Sinn! Bei den MÄCHTEN, es war Samnorsk: »Ich glaube wirklich, das ist ein Homo sap! Hier herüber, meine Dame.« Sie folgte dem Klang zu dem Tisch mit dem Wimpel.
    »Dürfen wir uns zu Ihnen setzen?«, fragte sie und genoss die vertraute Sprache.
    »Bitte sehr.« Der Zwitscherer sah wie ein kleiner Zierbaum aus, der in einem sechsrädrigen Wagen saß. Der Wagen war mit Streifen und Quasten geschmückt; seine 150 mal 120 Zentimeter große Oberseite war von einem Frachttuch im selben Muster wie der Wimpel bedeckt. Das Wesen war ein Höherer Skrodfahrer. Seine Rasse trieb in einem großen Teil des Mittleren Jenseits Handel, auch mit Sjandra Kei. Die hohe Stimme des Skrodfahrers kam aus seinem Voder. Doch da sie Samnorsk sprach, klang sie vertrauter als alles, was sie seit langem gehört hatte. Ungeachtet der geistigen Eigenheiten der Skrodfahrer fühlte sie eine Welle nostalgischer Zuneigung, als sei sie in einer fremden Stadt unverhofft einem alten Mitschüler begegnet.
    »Mein Name ist…« – es klang wie das Rascheln von Wedeln –, »doch Sie können mich einfach Blaustiel nennen. Es ist schön, ein vertrautes Gesicht zu sehen, hahaha.« Blaustiel sprach das Gelächter als Wort aus. Pham Nuwen hatte sich mit Ravna hingesetzt, doch er

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