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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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überstieg. Jetzt sah er, dass noch ein Schritt möglich war, und er war vollends bereit, sich dafür zu verkaufen.
    Warum sollte ich also meine Stelle riskieren, um seinen Sinn zu ändern? Doch ihr Mund entwickelte ein Eigenleben. »Warum nicht noch warten mit dem Transzens, Pham? Nehmen Sie sich etwas Zeit, um zu verstehen, was es hier im Jenseits gibt. Sie wären in fast jeder Zivilisation willkommen. Und auf Menschenwelten wären Sie das Wunder des Jahrhunderts.« Ein Blick auf die nicht-nyjoranische Menschheit. Die örtlichen Nachrichtengruppen auf Sjandra Kei hatten Ravna für ehrgeizig bis zum Äußersten gehalten, dass sie zwanzigtausend Lichtjahre entfernt eine Aspirantur annahm. Wenn sie davon zurückkehrte, würde sie sich eine Vollakademiker-Stelle auf jeder von einem Dutzend Welten aussuchen können. Das war nichts gegen Pham Nuwen; manche Leute waren so reich, dass sie ihm eine Welt geben würden, wenn er nur bliebe. »Sie könnten den Preis bestimmen.«
    Das Lächeln des Rotschopfs wurde langsam breiter. »Hm, aber wissen Sie, ich habe meinen Preis schon bestimmt, und ich glaube, Vrinimi kann ihn zahlen.«
    Ich würde wirklich gern etwas gegen dieses Lächeln tun, dachte Ravna. Pham Nuwens Fahrkarte ins Transzens beruhte auf dem plötzlichen Interesse einer MACHT für die Straumli-PERVERSION. Das Ego dieses Unschuldslamms konnte am Ende womöglich über eine Million Todeswürfel verschmiert sein und dort eine Billion von Simulationen der menschlichen Natur steuern.
     
    Keine fünf Minuten, nachdem Pham Nuwen gegangen war, rief Grondr an. Ravna wusste, dass die Org mithören würde, und sie hatte Grondr schon mitgeteilt, dass sie diesen ›Verkauf‹ eines vernunftbegabten Wesens missbilligte. Dennoch war sie etwas nervös, als sie ihn erblickte.
    »Wann wird er eigentlich nach der Transzens abreisen?«
    Grondr rieb sich die Sprenkel. Er schien nicht verärgert zu sein. »Nicht in den nächsten zehn, zwanzig Tagen. Die MACHT, die ihn erwerben will, ist mehr daran interessiert, sich unsere Archive anzusehen und zu beobachten, was an Information über Relais geht. Außerdem… bei all seiner Begeisterung, ins Transzens zu gehen, ist der Mensch wirklich sehr vorsichtig.«
    »Oh?«
    »Ja. Er besteht auf einem Deputat für die Bibliothek und der Erlaubnis, das ganze System kreuz und quer zu bereisen. Er hat überall in den Docks mit Angestellten geplaudert, die ihm zufällig über den Weg liefen. Besonders nachdrücklich hat er auf dem Gespräch mit Ihnen bestanden.« Grondrs Mundpartien klickten ein Lächeln. »Haben Sie keine Bedenken, ihm Ihre wahre Meinung zu sagen. Hauptsächlich spürt er nach verborgenem Gift. Wenn er von Ihnen das Schlimmste hört, müsste das sein Vertrauen in uns stärken.«
    Allmählich verstand sie Grondrs Zuversicht. Verdammt, dieser Pham war aber ein Dickkopf. »Ja, Herr Direktor. Er hat mich gebeten, ihm heute Abend das Fremdenviertel zu zeigen.« Wie Sie bestens wissen.
    »Gut. Ich wünschte, der Rest des Geschäfts liefe ebenso glatt.« Grondr wandte sich so weit ab, dass nur noch Randsprenkel in ihre Richtung schauten. Er war umringt von Statusanzeigen der Kommunikations- und Datenbank-Operationen der Org. Soweit sie sehen konnte, war bemerkenswert viel los. »Vielleicht sollte ich das nicht zur Sprache bringen, aber möglicherweise können Sie uns helfen… Das Geschäft ist… sehr lebhaft.« Es schien Grondr keinen Spaß zu machen, die gute Nachricht mitzuteilen. »Wir haben neun Zivilisationen von der Obergrenze des Jenseits, die Breitband-Datenkanäle anfordern. Damit würden wir zurechtkommen. Aber diese MACHT, die ein Schiff zu uns entsandt hat…«
    Ravna unterbrach ihn, fast ohne sich etwas dabei zu denken – ein Verhalten, das sie ein paar Tage zuvor in Schrecken versetzt hätte. »Wer ist das eigentlich? Kann es sein, dass wir eine Vorstellung für die Straumli-PERVERSION geben?« Der Gedanke, dass das sich des Rotschopfes bemächtigen könnte, ließ sie erschaudern.
    »Nein – es sei denn, dass alle MÄCHTE ebenfalls irregeführt würden. Die Marketing-Abteilung nennt unseren gegenwärtigen Besucher den ALTEN.« Er lächelte. »Das ist eine Art Witz, aber trotzdem wahr. Wir kennen diese MACHT seit elf Jahren.« Niemand wusste wirklich, wie lange Transzendente Wesen lebten, doch selten blieb eine MACHT länger als fünf oder zehn Jahre an Kommunikation interessiert. Sie verloren das Interesse oder verwandelten sich in etwas anderes – oder starben

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