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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren gestern wieder auf dem Berg. Es war gefährlich zum Schiff zu gehen.
    Org[19]: Sind die Bösen so nahe?
    Ziel[20]: Ja ja. Ich konnte sie von der Insel sehen. Ich bin jetzt mit Amdi im Schiff, aber als wir heraufgekommen sind, waren überall tote Soldaten. Holzschnitzerin macht hier oft Überfälle. Mutter ist tot. Vater ist tot. Johanna ist tot. Herr Stahl wird mich beschützen, so gut wie er kann. Er sagt ich muss tapfer sein.
     
    Für einen Moment verschwand sein Lächeln. »Armer Junge«, sagte er leise. Dann zuckte er die Achseln und stieß mit der Hand nach einer der Botschaften. »Gut, ich bin froh, dass Vrinimi eine Rettungsexpedition ausschickt. Das ist großzügig von euch.«
    »Eigentlich nicht, mein Herr. Schauen Sie sich die Nummern sechs bis vierzehn an. Der Junge beklagt sich über die Automatik des Schiffes.«
    »Tja, bei ihm klingt das wie aus einer grauen Vorzeit: Tastaturen und Bildschirme, keine Stimmerkennung. Eine ganz und gar benutzerunfreundliche Schnittstelle. Sieht aus, als ob die Bruchlandung ziemlich alles zu Schrott gemacht hat, hm?«
    Er war ausgesucht begriffsstutzig, doch Ravna hatte beschlossen, grenzenlose Geduld zu beweisen. »Vielleicht nicht, wenn man die Herkunft des Schiffes bedenkt.« Pham lächelte nur, also fuhr Ravna mit ihren Erklärungen fort. »Die Prozessoren stammen wahrscheinlich aus dem Hohen Jenseits oder dem Transzens und sind von ihrer gegenwärtigen Umgebung auf fast idiotisches Niveau beschränkt worden.«
    Pham Nuwen seufzte. »Passt alles zur Theorie der Skrodfahrer, nicht wahr? Ihr hofft immer noch, dass diese Kiste irgendein gewaltiges Geheimnis birgt, das die PEST wegpustet.«
    »Ja!… Sieh doch. Einmal war der ALTE auf alles das sehr neugierig. Warum jetzt das totale Desinteresse? Gibt es einen Grund, warum das Schiff nicht der Schlüssel zum Kampf gegen die PERVERSION sein kann?« Das war Grondrs Erklärung für den neuerlichen Mangel an Interesse seitens des ALTEN. Ihr Leben lang hatte Ravna Geschichten über die MÄCHTE gehört, und immer aus großer Entfernung. Hier war sie schrecklich nahe daran, einer direkt Fragen zu stellen. Es war ein sehr sonderbares Gefühl.
    Nach einer Weile sagte Pham: »Nein. Es ist unwahrscheinlich, aber du könntest Recht haben.«
    Ravna atmete aus – sie war sich gar nicht bewusst gewesen, dass sie die Luft angehalten hatte. »Gut. Dann ist es vernünftig, worum wir bitten. Angenommen, das nach unten geflogene Schiff enthält etwas, das die PERVERSION braucht, oder etwas, das sie fürchtet. Dann weiß die PERVERSION wahrscheinlich von seiner Existenz – vielleicht beobachtet sie sogar den Verkehr mit Ultraantrieb in jenem Teil des Grundes. Eine Rettungsexpedition könnte die PERVERSION geradewegs zu dem Schiff führen. In diesem Falle wäre die Mission selbstmörderisch für die Besatzung – und sie könnte die Gesamtkraft der PEST verstärken.«
    »Also?«
    Ravna schlug gegen ihr Datio – ihre Vorsätze, Geduld zu bewahren, zerrannen. »Also bittet die Vrinimi-Org den ALTEN um Hilfe, um eine Expedition auf die Beine zu bringen, gegen die die PEST nichts ausrichten kann!«
    Pham Nuwen schüttelte nur den Kopf. »Ravna, Ravna. Du redest von einer Expedition zum Grunde des Jenseits. Es ist nicht möglich, dass eine MACHT dich dort unten bei der Hand nimmt. Sogar ein Abgesandter Apparat wäre dort größtenteils auf sich selbst gestellt.«
    »Benimm dich nicht blöder als du bist, Pham Nuwen. Dort unten wird die PERVERSION genau dieselben Handicaps haben. Worum wir bitten, ist Ausrüstung aus transzendenter Produktion, für jene Tiefen konstruiert und in ausreichender Menge geliefert.«
    »Blöd?« Pham Nuwen straffte sich, doch auf seinem Gesicht stand noch immer der Schatten eines Lächelns. »Ist das deine übliche Art, eine MACHT anzusprechen?«
    Vor diesem Jahr wäre ich lieber gestorben, als eine MACHT überhaupt anzusprechen, egal wie. Sie lehnte sich zurück und zeigte ihm ihre eigene Version eines unverschämten Grinsens. »Sie haben einen direkten Draht zu Gott, mein Herr, aber ich will Ihnen ein kleines Geheimnis verraten: Ich kann unterscheiden, ob die Verbindung eingeschaltet ist.«
    Höfliche Neugier: »Oh? Wie das?«
    »Pham Nuwen – sich selbst überlassen – ist ein heller, egoistischer Bursche und ungefähr so einfühlsam wie eine Kopfnuss.« Sie dachte an die gemeinsam verbrachten Stunden zurück. »Ich mache mir keine echten Sorgen, solange die Arroganz und die klugen Sprüche nicht

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