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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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beschlossen umherzuwandern. Das heißt, bestimmte Dinge aufzugeben. Manchmal müssen wir uns an Dinge erinnern, die nur ein- oder zweimal geschehen. Manchmal haben wir große Abenteuer; ich bin froh, dass wir den Vertrag über die Rettungsexpedition abgeschlossen haben, Blaustiel.«
    Keiner von ihnen war also gerade in der richtigen Stimmung fürs Meer. Blaustiel senkte die Räder ihres Skrods ab und fuhr ein bisschen dichter an Grünmuschel heran. Er blickte tief ins mechanische Gedächtnis seines Skrods und durchforstete die allgemeinen Datenbanken. Es stand eine Menge über Katastrophen darin. Wer immer die ursprünglichen Datenbanken der Skrods angelegt hatte, hatte Kriege und PEST-Epidemien und PERVERSIONEN sehr wichtig gefunden. Es waren aufregende Sachen, und sie konnten einen umbringen.
    Doch Blaustiel sah auch, dass im richtigen Verhältnis betrachtet solche Katastrophen einen kleinen Teil der Zivilisationserfahrung ausmachten. Nur etwa einmal pro Jahrtausend gab es eine massive PERVERSION. Es war einfach Pech für sie, dass es sie in der Nähe von dergleichen erwischte. In den letzten zehn Wochen war ein Dutzend Zivilisationen im Hohen Jenseits vom Netz abgefallen, waren in das symbiotische Amalgam absorbiert worden, das man jetzt die Straumli-PEST nannte. Der Handel mit dem Hohen Jenseits hatte Schaden genommen. Seit sie ihr Schiff erworben hatten, hatten er und Grünmuschel etliche Aufträge geflogen, doch alle im Mittleren Jenseits.
    Die beiden waren immer sehr vorsichtig gewesen, nun aber – wie Grünmuschel sagte – mochte es sein, dass ihnen Großtaten aufgezwungen wurden. Die Vrinimi-Org wollte einem geheimen Flug zum Grunde des Jenseits in Auftrag geben. Da er und Grünmuschel schon in das Geheimnis eingeweiht waren, fiel die Wahl naturgemäß auf sie. Zur Zeit befand sich die Aus der Reihe II in den Werftanlagen der Vrinimi-Org, wo zusätzliche Grundschlepper-Ausrüstungen eingebaut und ein großer Vorrat von ferngesteuerten Antennenprojektilen an Bord gebracht wurden. Auf einen Schlag hatte sich der Wert der ADR verzehntausendfacht. Sie hatten nicht einmal feilschen müssen!… und das war das Beängstigendste. Jeder Zusatz war offensichtlich für den Ausflug unerlässlich. Sie würden bis ganz nahe an den Rand des Langsam hinabsteigen. Unter den günstigsten Umständen wäre das eine langweilige Übung, doch die letzten Berichte meldeten Bewegung in den Zonengrenzen. Wenn sie Pech hatten, konnten sie auf die falsche Seite geraten, wo die Lichtgeschwindigkeit das Maximum war. Falls das geschähe, wäre der neue Staustrahlantrieb ihre einzige Hoffnung.
    All dies lag im Rahmen dessen, was Blaustiel als Geschäft akzeptieren konnte. Ehe er Grünmuschel begegnet war, war er auf Grundschleppern gefahren, sogar ein-, zweimal gestrandet gewesen. Doch… »Ich mag das Abenteuer so sehr wie du«, sagte Blaustiel, und ein grantiger Ton schlich sich in seine Stimme. »Zum Grunde zu reisen, Vernunftwesen aus den Klauen wilder Bestien zu befreien – wenn man genug Geld hat, hat das vielleicht alles Sinn. Aber… was, wenn das Schiff der Straumer wirklich so wichtig ist, wie Ravna glaubt? Nach all der Zeit wirkt es absurd, doch sie hat die Vrinimi-Org von der Möglichkeit überzeugt. Wenn es da unten etwas gibt, das der Straumli-PEST schaden könnte…« Wenn der PEST jemals dieser Verdacht kam, konnte sie eine Flotte von zehntausend Kriegsschiffen zu ihrem Ziel hinabschicken. Unten am Grunde würden sie nicht viel besser als konventionelle Schiffe sein, aber er und Grünmuschel wären trotz allem tot.
    Abgesehen von einem Summen wie im Tagtraum schwieg Grünmuschel. Hatte sie den Gesprächsfaden verloren? Dann drang ihre Stimme durchs Wasser zu ihm, eine Sicherheit gebende Liebkosung. »Ich weiß, Blaustiel, es könnte unser Ende sein. Und dennoch will ich es wagen. Wenn es ungefährlich ist, machen wir riesigen Gewinn. Wenn unser Flug der PEST Schaden zufügen könnte…, nun, dann ist er schrecklich wichtig. Unsere Hilfe könnte vielleicht Dutzende von Zivilisationen retten – und nebenbei Millionen von Stränden mit Skrodfahrern.«
    »Hmm. Du gehst nach dem Stiel statt dem Skrod.«
    »Wahrscheinlich.« Sie hatten das Vordringen der PEST von ihren Anfängen an verfolgt. Die Gefühle von Entsetzen und Mitleid waren jeden Tag verstärkt worden, bis sie sich in ihren natürlichen Persönlichkeiten festsetzten. Daher waren Grünmuschels Gefühle (und auch Blaustiels – er konnte es nicht leugnen) in bezug

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