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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf die PEST stärker als jene gegenüber der Gefahr, die mit ihrem neuen Vertrag verknüpft war. »Wahrscheinlich. Meine Befürchtungen wegen der Rettungsaktion sind noch analytisch« – noch an ihren Skrod gebunden. »Dennoch… glaube ich, wir könnten ein Jahr lang hier stehen bleiben, ehe wir wirklich alle Aspekte empfinden würden… Ich glaube, wir sollten uns trotzdem für den Flug entscheiden.«
    Blaustiel rollte unstet vor und zurück. Der feine Sand wurde hoch und zwischen seinen Wedeln hindurch gewirbelt. Sie hatte Recht, sie hatte Recht. Doch er konnte es nicht laut sagen; der Auftrag flößte ihm immer noch Angst ein.
    »Und bedenke, Partner: Wenn es wirklich so wichtig ist, können wir vielleicht Hilfe bekommen. Du weißt, dass die Org mit dem Abgesandten Apparat verhandelt. Mit etwas Glück erhalten wir am Ende einen Geleitschutz, entworfen von einer Transzendenten MACHT.«
    Das Bild hätte Blaustiel beinahe zum Lachen gebracht. Zwei kleine Skrodfahrer auf der Reise zum Grunde des Jenseits – umgeben von Hilfe aus dem Transzens. »Ich will es hoffen.«
     
    Nicht nur die Skrodfahrer hegten diesen Wunsch. Weiter oben am Strand ging Ravna Bergsndot in ihrem Büro auf und ab. Welch grausame Ironie, dass selbst die größten Katastrophen anständigen Leuten Chancen eröffnen können. Beim Untergang der Schiedskünste war ihre Übernahme in die Marketing-Abteilung auf Dauer festgelegt worden. In dem Maße, wie sich die PEST ausbreitete und die Märkte im Hohen Jenseits zusammenbrachen, wuchs das Interesse der Org noch weiter, Informationsdienste über die Straumli-PERVERSION bereitzustellen. Ihre ›Fachkenntnisse‹ in menschlichen Angelegenheiten erhielten mit einem Mal außerordentlich hohen Wert – ungeachtet der Tatsache, dass der Straumli-Bereich selbst nur ein kleiner Teil von dem war, was jetzt die PEST ausmachte. Das wenige, was die PEST über sich selbst sagte, kam oft in Samnorsk. Grondr & Co. waren weiterhin lebhaft an ihrer Analyse interessiert.
    Nun ja, sie hatte einiges geleistet. Sie hatten das ›Hier bin ich‹ des Flüchtlingsschiffs aufgefangen und dann, neunzig Tage später, eine Botschaft von einem überlebenden Menschen, Jefri Olsndot. Gerade einmal vierzig Botschaften hatten sie ausgetauscht, doch genug, um von den Klauenwesen und Herrn Stahl und den bösen Holzschnitzern zu erfahren. Genug, um zu wissen, dass ein kleines Menschenleben ausgelöscht würde, wenn sie nicht helfen könnte. Bei aller Ironie war es natürlich: Meistens bedeutete ihr dieses einzelne Leben mehr als alle Schrecken der PERVERSION, selbst der Untergang des Straumli-Bereichs. Den MÄCHTEN sei Dank, dass Grondr die Rettungsexpedition gebilligt hatte: Es war eine Gelegenheit, etwas Wichtiges über die Straumli-PERVERSION in Erfahrung zu bringen. Und die Klauenrudel schienen ihn auch zu interessieren; Gruppenpersönlichkeiten waren im Jenseits rar und vergänglich. Grondr hatte die ganze Angelegenheit geheimgehalten und seine Chefs davon überzeugt, die Mission zu unterstützen. Doch all seine Hilfe reichte vielleicht nicht aus. Wenn das Flüchtlingsschiff so wichtig war, wie Ravna glaubte, konnten riesige Gefahren jeden Retter erwarten.
    Ravna blickte über die Brandung hin. Wenn die Wellen über den Sand zurückrollten, sah sie die Wedel der Skrodfahrer aus der Gischt ragen. Wie sie sie beneidete: Wenn ihnen Spannungen lästig wurden, konnten sie sie einfach abschalten. Die Skrodfahrer gehörten zu den am weitesten verbreiteten Vernunftwesen im Jenseits. Es gab viele Abarten, doch in einem stimmten Analyse und Legenden überein: Vor sehr langer Zeit waren sie eine einzige Art gewesen. Irgendwann in der Vergangenheit außerhalb des Netzes waren sie sesshafte Bewohner von Meeresstränden gewesen. Sich selbst überlassen, hatten sie eine Form der Intelligenz entwickelt, der fast jedes Kurzzeitgedächtnis abging. Sie saßen in der Brandung und dachten Gedanken, die keine Spuren in ihrem Geist hinterließen. Nur die Wiederholung eines Stimulus über eine gewisse Zeit hinweg konnte das bewirken. Dennoch hatten die Intelligenz und das Gedächtnis, die sie besaßen, einen Überlebenswert: Sie ermöglichten es ihnen, die besten Stellen zum Ausstreuen ihres Puppensamens auszuwählen, Orte, die Sicherheit und Nahrung für die nächste Generation bedeuteten.
    Dann war eine unbekannte Rasse auf die Träumer gestoßen und hatte beschlossen, ihnen ›aus der Klemme zu helfen‹. Jemand hatte sie auf fahrbare Untersätze

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