Ein Feuer Auf Der Tiefe
Antworten auf alle eure Fragen zu bekommen. Er tut alles was er kann um zu helfen, aber die bösen Rudel werden wiederkommen. Amdi und ich haben das was ihr gesagt habt mit dem Schiff versucht. Es tut mir Leid, es funktioniert noch nicht… Ich hasse diese dummen Tasten…
Org[57]: Hallo, Jefri. Amdi und Herr Stahl haben Recht. Ich rede immer gern, und du wirst dich dabei besser fühlen… Hier sind Erfindungen, die Herrn Stahl vielleicht helfen. Wir haben an ein paar Verbesserungen für seine Armbrüste und Flammenwerfer gedacht. Ich schicke auch ein paar Informationen über Festungsbau. Bitte sag Herrn Stahl, dass wir ihm nicht mitteilen können, wie man mit dem Schiff fliegt. Es wäre sogar für einen erfahrenen Piloten gefährlich, es zu versuchen…
Ziel[57]: Ja, sogar Vati hatte es schwer, damit zu landen. ikocxljikersw89iou-43e5 Ich glaube Herr Stahl versteht nicht, und er wird irnwie verzweifelt… Gibts denn nichts andres wie sie früher hatten. Weißt du, Bomben und Flugzeuge die sie bauen könnten?…
Org[58]: Es gibt andere Erfindungen, aber Herr Stahl würde Zeit brauchen, um sie herzustellen. Unser Sternenschiff fliegt bald von Relais ab, Jefri. Wir werden viel früher da sein, als andere Erfindungen etwas nützen würden…
Ziel[58]: Ihr kommt? Ihr kommt endlich!!! Wann fliegt ihr ab? Wann werdet ihr hier sein???
Für gewöhnlich stellte Ravna ihre Botschaften für Jefri auf einer Tastatur zusammen – das verlieh ihr ein gewisses Gefühl für die Situation des Kindes. Er schien den Kopf hoch zu halten, obwohl es Tage gab, an denen er nicht schrieb (es war ein seltsamer Gedanke, dass ›geistige Depression‹ etwas mit einem Achtjährigen zu tun haben konnte). An anderen Tagen schien er an der Tastatur einen Wutanfall zu haben, und über einundzwanzigtausend Lichtjahre hinweg sah sie die Indizien von kleinen Fäusten, die auf Tasten schlugen.
Ravna grinste den Bildschirm an. Heute hatte sie endlich mehr als nur nebelhafte Versprechungen für ihn: Sie kannte den definitiven Abflugtermin. Die Botschaft [59] würde Jefri gefallen. Sie tippte: »Wir werden in sieben Tagen starten, Jefri. Die Reise wird etwa dreißig Tage dauern.« Sollte sie sich dazu genauer äußern? Die jüngsten Meldungen in den Nachrichtengruppen für Zonengrenzen besagten, dass der Grund ungewöhnlich aktiv war. Die Klauenwelt lag so nahe an der Langsamen Zone… Wenn der ›Sturm‹ schlimmer wurde, würde die Reisezeit darunter leiden. Es bestand eine Wahrscheinlichkeit von etwa einem Prozent, dass der Flug länger als sechzig Tage dauern würde. Sie lehnte sich von der Tastatur zurück. Wollte sie das wirklich sagen? Verdammt. Sie sollte lieber offen sein; diese Angaben konnten für die Einheimischen Bedeutung haben, die Jefri halfen. Sie erklärte die Wenn und Aber, fuhr dann fort mit einer Beschreibung des Schiffs und der wunderbaren Dinge, die sie mitbringen würden. Der Junge schrieb für gewöhnlich nicht lange (außer wenn er Informationen von Stahl weitergab), doch er schien lange Briefe von ihr wirklich zu mögen.
Die Aus der Reihe II durchlief die letzten Funktionsproben. Der Ultraantrieb war rekonstruiert und getestet worden; die Skrodfahrer hatten das Schiff ein paar tausend Lichtjahre hinausgeflogen, um den Antennenschwarm zu überprüfen. Der Schwarm funktionierte auch großartig. Sie und Jefri würden den größten Teil der Reise hindurch miteinander sprechen können. Am Vortag war das Schiff mit Verbrauchsgütern verproviantiert worden. (Das klang wie aus einem mittelalterlichen Abenteuer. Aber man musste allerlei Vorräte mitnehmen, wenn man so tief hinab wollte, dass den Realitätskurven nicht zu trauen war.) Bald würden Grondrs Leute das Schiff mit Gerätschaften beladen, die bei einer Rettungsaktion wirklich zupass kommen konnten. Sollte sie die erwähnen? Manche davon hätten für Jefris Freunde vor Ort ein bisschen kränkend klingen können.
Am Abend hatten sie und die Skrodfahrer eine Strandparty. So nannten sie es, obwohl es viel mehr der menschlichen Version als der echten der Fahrer glich. Blaustiel und Grünmuschel waren nämlich vom Wasser weggerollt, dahin, wo der Sand warm und trocken lag. Ravna hatte auf Blaustiels Frachttuch Erfrischungen ausgebreitet. Sie saßen auf dem Sand und bewunderten den Sonnenuntergang.
Es war in erster Linie eine Feier – dass Ravna die Erlaubnis erhalten hatte, mit der ADR zu fliegen, dass das Schiff fast startbereit war. Doch Blaustiel fragte: »Sind
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