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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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zeitlich abgestimmt mit dem Angriff, den ihr seht… Die Wucherung wird binnen Stunden absterben, nachdem sie die gesamte schöne Hohe Automatik von Relais zerstört hat… Ravna! Nehmt das Schiff, oder sterbt innerhalb der nächsten tausend Sekunden. Nehmt das Schiff. Wenn ihr überlebt, fliegt zum Grund. Holt das…« Der Abgesandte Apparat verschluckte den Rest des Satzes. Er straffte sich und lächelte ein letztes Mal sein grünliches Lächeln. »Und hier ist mein Geschenk für euch, die beste Hilfe, die ich noch zu geben vermag.«
    Das Lächeln verschwand. Der glasige Blick wich Verwunderung… und dann wachsendem Entsetzen. Pham Nuwen tat einen gewaltigen Atemzug und hatte Zeit für einen einzigen bellenden Schrei, ehe er zusammenbrach. Er fiel vornüber und lag sich windend und keuchend im Sand.
    Ravna rief abermals Grondrs Code und lief zu Pham Nuwen. Sie wälzte ihn auf den Rücken und versuchte seinen Mund frei zu bekommen. Der Anfall dauerte einige Sekunden, Phams Glieder zuckten unkontrolliert hin und her. Ravna steckte harte Treffer ein, während sie versuchte, ihn zur Ruhe zu bringen. Dann erschlaffte Pham, und sie konnte kaum seinen Atem spüren.
    Blaustiel sagte: »Irgendwie hat er sich der ADR bemächtigt. Sie ist viertausend Kilometer entfernt und kommt geradewegs auf die Docks zu. Wehe! Wir sind ruiniert.« Ungenehmigte Flüge in der Nähe der Docks waren ein Grund zu Beschlagnahme.
    Aus irgendeinem Grunde glaubte Ravna nicht, dass das noch von Bedeutung wäre. »Gibt es Anzeichen für einen Angriff?«, fragte sie über die Schulter hinweg. Sie lehnte Phams Kopf nach hinten, um sicher zu sein, dass er Luft bekam.
    Ungeordnetes Geraschel zwischen den Skrodfahrern. Grünmuschel: »Etwas ist seltsam. Die Transceiver sind für die Benutzung gesperrt.« Also sendet der ALTE noch? »Das lokale Netz ist sehr verstopft. Viel Automatik, viele Angestellte, die zu Sondereinsätzen gerufen werden.«
    Ravna blickte sich um. Der Himmel war nachtdunkel, mit ein paar Dutzend hellen Lichtern punktiert – Schiffen auf dem Weg zu den Docks. Alles sehr normal. Aber auch ihr eigenes Datio zeigte an, was Grünmuschel berichtete.
    »Ravna, ich kann jetzt nicht reden.« Grondrs klackende Stimme erklang aus der Luft neben ihr. Das müsste sein Assistenzprogramm sein. »Der ALTE hat das meiste von Relais übernommen. Achten Sie auf den Abgesandten Apparat.« Ein bisschen spät das! »Wir haben den Kontakt zum Kontrollzaun jenseits der Transceiver verloren. Es gibt mehrere Programm- und Hardwareausfälle. Der ALTE behauptet, wir würden angegriffen.« Fünf Sekunden Pause. »Wir beobachten Hinweise auf Flottenaktionen an der inneren Verteidigungsgrenze.« Das war gerade mal ein halbes Lichtjahr weit draußen.
    »Brap!« Das kam von Blaustiel. »An der inneren Verteidigungsgrenze! Wie konnten Sie ihre Annäherung übersehen?« Er rollte nervös vor und zurück, eins der Räder fest am Ort.
    Grondrs Assistent ignorierte die Frage. »Mindestens dreitausend Schiffe. Zerstörung der Transceiver unmittel…«
    »Ravna, sind die Skrodfahrer bei Ihnen?« Es war immer noch Grondrs Stimme, aber abgehackter, betroffener. Das war er selber.
    »J-ja.«
    »Das lokale Netz ist am Zusammenbrechen, die Lebenserhaltungssysteme auch. Die Docks werden fallen. Wir wären stärker als die angreifende Flotte, aber wir faulen von innen heraus… Relais stirbt.« Seine Stimme wurde schärfer und klapperte. »Aber Vrinimi wird nicht sterben, und ein Vertrag ist ein Vertrag! Sagen Sie den Fahrern, wir werden sie bezahlen… irgendwie, irgendwann. Wir verlangen… bitten inständig…, dass sie den vereinbarten Flug unternehmen. Ravna?«
    »Ja. Sie hören.«
    »Dann fliegt!« Und die Stimme war weg.
    Blaustiel sagte: »Die ADR wird in zweihundert Sekunden hier sein.«
    Pham Nuwen war ruhiger geworden, sein Atem ging leichter. Während die beiden Fahrer hin und her zwitscherten, schaute sich Ravna um – und plötzlich kam ihr zu Bewusstsein, dass all der Tod und die Zerstörungen aus weiter Entfernung gemeldet worden waren. Der Strand und der Himmel waren fast so friedvoll wie immer. Die letzten Strahlen der Sonne waren von den Wellen verschwunden. Die Gischt war ein trübes Band im niedrigen grünen Licht. Hier und da glühten gelbe Lichter in den Bäumen und weiter weg in den Türmen.
    Doch der Alarm hatte sich offensichtlich ausgebreitet. Sie hörte, wie Datios in Gang kamen. Manche von den Strandfeuern verloschen, und die Gestalten rings um sie

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