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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hinab.
    Ließ sie los.
    Und ihre Sinne barsten in dieser Erfüllung.
    Leerten sie.
    Von allen Gedanken, jedem Wollen und Fühlen.
    Der kleine Tod, so nannte man es; jetzt begriff sie warum. Aber anders, als wenn man tot war, kam danach noch etwas …
keine neuen Empfindungen, sondern ein warmes Meer aus Gefühlen überschwemmte sie, füllte sie aus und hielt sie über Wasser.
    Blindlings bewegte sie eine Hand, berührte seinen Kopf an ihrer Schulter und fuhr ihm leicht durchs weiche Haar. Er war zusammengebrochen und lag schwer auf ihr, drückte sie in die Matratze, verhinderte, dass sie sich rühren konnte.
    Aber das war nicht weiter schlimm; sie konnte sich nicht bewegen, und sein Gewicht fühlte sich seltsam richtig an.
    Genauso, wie sich alles insgesamt, von Anfang bis Ende, schlicht angefühlt hatte, als sei es so … vorherbestimmt.
    So leicht.
    So … wunderbar.
    Sie spürte, wie ihre Lippen sich verzogen. Die Augen immer noch geschlossen, lag sie da, gab sich dem beseligenden Wunder hin, das immer noch in ihr nachklang, ließ sich von dem Frieden und dem Gefühl der Erfüllung umfangen, hieß es willkommen.
     
    Jack regte sich. Aber nicht etwa, weil er es gewollt hätte, er hätte noch ewig so liegen bleiben können, sie weich und befriedigt unter sich, immer noch mit ihr vereint.
    Aber obwohl sie völlig entspannt war, machte er sich Sorgen, sein Gewicht könne für sie zu schwer sein. Er war fest entschlossen, sie dazu zu überreden, das Ganze zu wiederholen, nicht nur heute Nacht … Darum schien es nur angeraten, sich zurückzunehmen und sein Glück nicht zu überanstrengen.
    Außerdem …
    Er rollte sich auf den Rücken, hob sie halb auf sich und legte ihre Arme und Beine über sich, hielt sie in seinen Armen sicher und geborgen.
    Dort, wo sie hingehörte.
    Ein Gedanke, den zu denken er nicht beabsichtigt hatte,
aber er konnte nicht abstreiten, was er empfand. Das jedoch war nur eines der beunruhigenden Rätsel, die ihr Tun in der vergangenen halben Stunde ans Licht gebracht hatte.
    Den Kopf auf den Kissen blickte er zur Decke, zu dem Schattenmuster, das sich jedes Mal änderte, wenn ein Luftzug durch die Äste strich. Er starrte blicklos darauf, während er überlegte, was er wusste und was er noch nicht verstand.
    Minuten vergingen, dann regte sie sich. Er spürte, wie ihre Muskeln sich wieder anspannten, der Rhythmus ihres Atems sich änderte, während sie aufwachte. Er bewegte sich nicht. Eine Weile lag sie in seine Arme geschmiegt, dann legte sie ihm eine Hand auf die Brust, stützte sich ab und setzte sich hin. Er ließ seinen Arm von ihren Schultern gleiten, erlaubte ihr gewissermaßen, sich von ihm wegzubewegen. Ohne ihn anzusehen, schwang sie die Beine vom Bett und stand auf.
    Er musste den Drang bezähmen, die Hand auszustrecken und sie zurückzuziehen. Er beobachtete, wie sie durch das Zimmer ging, nicht dahin, wo ihre Kleider lagen, sondern zum Fenster. Sie schaute hinaus. Der Mond war aufgegangen; er stand halb voll am Himmel und vergoss sein mildes Licht, in dem ihre helle Haut überirdisch strahlte und schimmerte, wie mit Perlmutt überzogen. Ihr Haar … es war ihm gelungen, es nicht restlos durcheinanderzubringen, und so hing es jetzt in einem schweren Knoten tief in ihrem Nacken, aber während ihres Liebesspiels hatten sich einige Strähnen gelöst, die ihr nun neckend auf die Schultern und über ihren langen, unendlich liebreizenden Rücken fielen.
    Sie stand aufrecht da, und ihre Haltung gab keinen Hinweis darauf, dass sie sich in ihrer Nacktheit unwohl fühlte. Sie hatte das Zimmer mit ihrer gewohnten Anmut durchquert.
    Er rollte sich auf die Seite und stützte sich auf einen Ellbogen.
    »Du warst Jungfrau.«
    Clarice wandte den Kopf und schaute ihn an, betrachtete den Körper, der sich vor Kurzem erst mit ihrem vereint hatte. »Stimmt. ›War‹ ist hier das entscheidende Wort.« Sie hatte diese Bemerkung natürlich erwartet. Deswegen hatte sie unter anderem vorab ihre Bedingungen für diese Affäre genannt. »Das war ich, aber jetzt bin ich es nicht mehr. Das ist alles, was es dazu zu sagen gibt.«
    Sie konnte nicht sehen, dass er die Stirn runzelte, aber sie wusste trotzdem, dass er es tat.
    »Du hättest es mir sagen sollen  – ich hätte dir wehtun können.«
    Sie hob leicht skeptisch die Brauen.
    »Ich bin neunundzwanzig. Ich reite fast mein ganzes Leben lang. Es war sehr unwahrscheinlich, dass es sehr wehtun würde.« Es war nur ein leichtes Brennen gewesen, und sie

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