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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bitte, Dallas. Damit kommt sie nie im Leben durch.«
    »Und ob.« Eve blickte in Peabodys dunkle, ernste Augen, studierte ihr von dem adretten Rundschnitt und der Uniformmütze gerahmtes kantiges Gesicht, und es tat ihr beinahe Leid, dass sie ihrer Untergebenen den unverrückbaren Glauben an die Unfehlbarkeit des Rechtssystems zu nehmen gezwungen war. »Wenn bewiesen werden kann, dass der Bohrer tatsächlich dem Opfer selbst gehört hat, hat sie keine Waffe mitgebracht. Weshalb also nicht von einem Tötungsvorsatz ausgegangen werden kann. Jetzt wird sie noch von Stolz und Wut beherrscht, aber spätestens, wenn sie ein paar Stunden in einer Zelle gesessen hat, wird sich ihr Überlebensinstinkt melden, und sie wird nach einem Anwalt rufen, der, da sie clever ist, ebenfalls clever sein wird.«
    »Ja, aber sie hatte eindeutig die Absicht, ihn zu töten. Das haben wir auf Band.«
    Weshalb es dem Gesetzestext zufolge zweifelsohne Mord gewesen war. Doch so sehr Eve an die Gesetze glaubte, wusste sie, dass ihre Auslegung oft großen Freiraum bot. »Das braucht sie auch nicht zurückzunehmen. Es genügt bereits, wenn sie die Sache ein wenig ausschmückt. Wenn sie zum Beispiel behauptet, sie hätten gestritten, und sie wäre am Boden zerstört gewesen oder schlichtweg erregt. Möglicherweise erklärt sie ja sogar, er hätte sie bedroht und in einem Moment der Leidenschaft – oder der Angst – hätte sie sich den Bohrer vom Tisch geschnappt.«
    Eve trat aus dem Fahrstuhl und durchquerte das mit rosafarbenen Marmorsäulen und seidig schimmernden, künstlichen Bäumen kostbar geschmückte, großzügige Foyer. »Vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit«, fuhr sie fort. »Vielleicht sogar Notwehr, obwohl das totaler Schwachsinn ist. Aber Branson war circa einen Meter fünfundachtzig groß und hat locker neunzig Kilo gewogen, während sie selbst knapp einen Meter sechzig misst und kaum mehr als fünfzig Kilo wiegt. Es könnte also funktionieren. Dann ruft sie unter Schock sofort die Polizei. Sie versucht weder davonzulaufen noch die Tat zu leugnen. Sie nimmt die Verantwortung auf sich, was ihr bei den Geschworenen sicher ein paar Punkte einbringt. Das weiß der Staatsanwalt ebenso, weshalb er von vornherein auf Totschlag statt auf Mord plädieren wird.«
    »Wie ätzend.«
    »Sie wird dafür hinter Gitter kommen«, meinte Eve, als sie hinaus in die Kälte traten, die genauso bitter war wie die betrogene Geliebte, die von ihnen festgenommen worden war. »Sie wird ihren Job verlieren und jede Menge für ihren Anwalt zahlen müssen. Man muss eben nehmen, was man kriegen kann.«
    Peabody blickte zu dem vor der Tür stehenden Leichenwagen. »Dabei ist der Fall hier sonnenklar.«
    »Es ist oft so, dass gerade die vorgeblich simplen Fälle am kniffeligsten sind.« Mit einem schmalen Lächeln öffnete Eve die Tür ihres Wagens. »Wir werden den Fall abschließen, und sie wird für ihre Tat bezahlen. Manchmal ist das alles, was man erreichen kann.«
    »Sie hat ihn nicht mal geliebt.« Als Eve sie fragend ansah, zuckte ihre Assistentin mit den Schultern. »Das war nicht zu übersehen. Sie war einfach sauer, weil er sie betrogen hat.«
    »Ja, und deshalb hat sie ihn im wahrsten Sinn des Wortes mit ihrem Hass durchbohrt. Also vergessen Sie am besten nie, wie wichtig Loyalität unter den Menschen ist.« Während sie den Motor ihres Wagens anließ, piepste ihr Autotelefon. »Dallas.«
    »Hey, Dallas, hey. Ich bin's, Ratso.«
    Eve schaute in das Frettchengesicht mit den blauen Knopfaugen, das auf dem Monitor erschien. »Darauf wäre ich nie gekommen.«
    Er reagierte mit dem pfeifenden Geräusch, das bei ihm ein Lachen war. »Ja, sicher. Ja. Hören Sie, Dallas, ich habe was für Sie. Wie wäre es, wenn wir uns treffen würden? Ja? Okay?«
    »Ich bin auf dem Weg zur Wache. Ich habe noch zu tun, und außerdem ist meine Schicht in zehn Minuten vorbei, also -«
    »Wie gesagt, ich habe was für Sie. Wirklich gute Infos. Die sind eine Menge wert.«
    »Ja, das behauptest du regelmäßig. Also, vergeude nicht meine Zeit und sag, worum es geht.«
    »Eine wirklich heiße Sache.« Seine blauen Augen rollten wie zwei kleine Murmeln in den Höhlen hin und her. »Ich kann in zehn Minuten im Brew sein.«
    »Fünf, Ratso. Und üb am besten unterwegs, in halbwegs zusammenhängenden Sätzen zu reden, wenn du mit mir sprichst.«
    Damit brach sie die Übertragung ab, lenkte ihren Wagen auf die Straße und fuhr in Richtung Stadt.
    »Ich habe etwas über ihn in Ihren

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