Ein feuriger Verehrer
leises Knurren nicht verkneifen. »Und genau das macht mir Angst.«
5
E ve rutschte unbehaglich im Fond der Limousine hin und her. Angesichts der Tatsache, dass sie im Dienst war, hätte sie lieber ein anderes Transportmittel gewählt. Vor allem, da sie, während sie ermittelte, am liebsten selbst hinter dem Lenkrad saß. Sie empfand es als absolut dekadent, in einem kilometerlangen Luxusgefährt herumchauffiert zu werden, und dass es jetzt sogar während ihrer Arbeitszeit geschah, war ihr entsetzlich peinlich.
Das jedoch hätte sie Roarke niemals verraten, denn ihr Dilemma hätte ihn – das wusste sie genau – in höchstem Maße amüsiert.
Zumindest war ihr langes schwarzes Kleid die passende Garderobe nicht nur für ein Geschäftsessen, sondern auch für die Verlesung eines Testaments. Es hatte einen schlichten, geraden Schnitt und bedeckte sie vom Hals bis zu den Knöcheln. Selbst wenn es ihrer Meinung nach viel zu teuer gewesen war, war es zumindest praktisch.
Auch wenn es keine Stelle gab, an der sie ihre Waffe hätte tragen können, ohne lächerlich zu wirken, und auch wenn sie ihre Dienstmarke in einem lächerlichen kleinen Abendtäschchen mit sich herumschleppen musste, was sie echt idiotisch fand.
Erneut rutschte sie auf ihrem Platz herum, und Roarke legte einen Arm über die Rückenlehne ihres Sitzes und sah sie lächelnd an. »Gibt es irgendein Problem?«
»Polizisten tragen keine Schurwolle und fahren auch nicht in Limousinen durch die Gegend.«
»Wenn besagte Polizistin gleichzeitig meine Frau ist, schon.« Er strich mit einem Finger über einen ihrer Ärmel. Es bereitete ihm Freude, wie vorteilhaft ihr schlanker, beinahe knabenhafter Körper in dem langen, strengen Kleid zur Geltung kam. »Tu doch einfach so, als wärst du undercover unterwegs.«
»Haha. Wir hätten auch meinen Wagen nehmen können.«
»Obwohl dein momentanes Fahrzeug erheblich besser ist als die Klapperkiste, die du vorher hattest, bietet es doch kaum den gleichen Komfort. Außerdem könnten wir, wenn einer von uns fahren müsste, nicht den wunderbaren Wein genießen, den es zum Abendessen gibt. Und vor allem …« Er nahm ihre linke Hand und strich mit seinen Lippen über ihre Knöchel. »… könnte ich unterwegs nicht an dir knabbern.«
»Ich bin im Dienst.«
»Nein, das bist du nicht. Deine Schicht ist seit einer Stunde vorbei.«
Sie grinste ihn an. »Falls du dich erinnerst, habe ich heute Mittag eine Stunde freigemacht.«
»Das stimmt.« Er rückte näher an sie heran und strich mit seiner Hand über ihren Schenkel. »Du kannst den Dienst ja wieder aufnehmen, sobald wir bei den Bransons sind, aber bis dahin …«
In diesem Augenblick kam die Limousine am Straßenrand zum Stehen, und sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Wie gesagt, ich bin im Dienst, und wenn du nicht auf der Stelle deine Hand wegnimmst, nehme ich dich wegen tätlichen Angriffs auf eine Beamtin fest.«
»Klärst du mich, wenn wir nach Hause kommen, über meine Rechte auf und unterziehst mich einem ordentlichen Verhör?«
Sie lachte schnaubend auf, murmelte: »Du bist einfach pervers«, und stieg entschieden aus.
»Du riechst wesentlich besser, als es einer Polizistin ansteht.« Während sie in Richtung des ehrwürdigen alten Steingebäudes gingen, schnupperte er an ihrem Hals.
»Du hast mich mit dem Zeug besprüht, bevor ich mich dagegen wehren konnte.« Als er sie im Nacken kitzelte, zog sie ihren Kopf ruckartig zur Seite. »Du bist heute Abend lästig verspielt.«
»Ich hatte eine sehr befriedigende Mittagspause«, erklärte er ihr vergnügt. »Deshalb bin ich gut gelaunt.«
Sie musste grinsen, räusperte sich aber und erklärte: »Tja, am besten legst du deine gute Laune vorübergehend auf Eis, denn schließlich sind wir nicht gerade eines Freudenfestes wegen hier.«
»Nein, das stimmt.« Bevor er auf die Klingel drückte, strich er ihr geistesabwesend über das Haar. »Das mit J.C. tut mir aufrichtig Leid.«
»Du hast ihn ebenfalls gekannt.«
»Gut genug, um ihn zu mögen. Er war ein wirklich umgänglicher, offener Kerl.«
»Das behauptet jeder. Offen genug, um seine Geliebte zu betrügen?«
»Das kann ich dir nicht sagen. Sex bringt die Besten von uns dazu, Fehler zu begehen.«
»Ach, tatsächlich?« Sie zog beide Brauen in die Höhe. »Falls es dir jemals in den Sinn kommt, einen derartigen Fehler zu begehen, denk dran, was eine erboste Frau mit einem Branson-Bohrer bewerkstelligen kann.«
»Ach, Liebling.« Er legte
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