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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihrem Mann. »Höchstens ein kurzsichtiger, einarmiger Vollidiot hätte die beiden nicht erwischt.«
    »Dann versuch es noch einmal.« Während sie ungeduldig auf den Füßen wippte und versuchte, sich in die Lage eines verängstigten alten Mannes zu versetzen, der auf der Flucht von irgendwelchen üblen Kerlen war, wählte Roarke ein neues Hologramm.
    Urplötzlich kam der erste Unhold aus dem Dunkeln direkt auf sie zu. Sie ging in die Hocke, drückte ab und fuhr erwartungsvoll herum.
    Dieses Mal war es schon deutlich knapper. Gerade, als der zweite Gegner eine dicke Eisenstange auf sie niedersausen lassen wollte, rollte sie zur Seite und feuerte ihm von unten mitten ins Gesicht.
    »Himmel, ich liebe es, dir bei der Arbeit zuzusehen«, grummelte Roarke, während sie jedoch blitzschnell aufstand und erklärte: »Womöglich war er nicht mehr so schnell. Vielleicht wussten sie, dass er bewaffnet war. Aber trotzdem hätte er sie problemlos fertig gemacht. Ich hatte das Ding auf Einzelschuss gestellt. Wenn er auf Streuung umgeschaltet hätte, hätte er mit einer Runde Munition den halben Block niedergemäht.«
    Zur Demonstration schaltete sie auf Streuung, packte das Gewehr mit beiden Händen und drückte nochmals ab. Sofort ging das Fahrzeug, das auf der anderen Straßenseite stand, in Flammen auf, Fensterscheiben klirrten und Alarmsirenen heulten auf.
    »Siehst du?«
    Er trat lächelnd auf sie zu und nahm ihr die Waffe aus der Hand. Ihre Frisur war wild zerzaust, und in dem harten Neonlicht der Deckenlampe nahm er jeden einzelnen der unzähligen Brauntöne in ihren Haaren wahr. »Schön, dir zuzuschauen, wie du Bösewichte umlegst.«
    »Wenn er so ein Ding gehabt hat, sind sie also nicht bei ihm reinspaziert, um ihn zu töten«, fuhr Eve unbeirrt fort. »Sie mussten ihn ablenken, mussten ihm einen Lockvogel schicken oder jemanden, dem er vertraut hat. Sie brauchten genug Zeit, um sich anschleichen zu können, ohne dass er sie in pulverisierten Zustand bringt. Er hatte kein eigenes Fahrzeug und hat kein Taxi oder Ähnliches bestellt. Das habe ich überprüft. Also muss er zu Fuß gegangen sein. Er war bewaffnet, er war bereit, und er war ein erfahrener Kämpfer. Trotzdem haben sie ihn so schnell kaltgemacht, wie man sonst nur einem Touristen aus Nebraska auf dem Times Square die Brieftasche klaut.«
    »Bist du sicher, dass es schnell passiert ist?«
    »Er hat einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, Abwehrverletzungen aber waren nirgends zu entdecken. Wenn er das Ding abgefeuert und niemand die Ladung abbekommen hätte, müssten die Patronen irgendwo anders gelandet sein. Das Ganze ist nicht stimmig.«
    Sie pustete sich die Haare aus den Augen und stellte schulterzuckend fest: »Eventuell war er doch alt und langsam.«
    »Nicht jeder behält, wenn er Angst hat, einen kühlen Kopf, Lieutenant.«
    »Nein, aber ich wäre jede Wette eingegangen, dass er einen kühlen Kopf bewahrte.« Noch einmal zuckte sie mit ihren Schultern. »Ich nehme an, sie waren ebenfalls bewaffnet. Einer von ihnen hat ihn abgelenkt.« Während sie die Sache weiter in Gedanken erforschte, wählte sie ein neues Hologramm und legte, um sich besser in den Tüftler hineinversetzen zu können, ihre Sicherheitsausrüstung ab. »Und als er sich auf diesen Typen konzentriert hat …«
    Sie nahm Roarke die Waffe wieder ab, setzte das Hologramm in Gang und ließ sich auf die Szene ein. Ein Mann kam aus dem Dunkeln auf sie zugeglitten, sie schwang zu ihm herum, griff nach ihrer Waffe, und noch während sie den Abzug drückte und bereits herumfuhr, spürte sie oberhalb des rechten Schulterblattes einen leichten Schlag.
    Sie hatte tatsächlich einen Streifschuss abbekommen, dachte sie und rieb sich geistesabwesend die Schulter. Aber sie war jung und fit und hatte einen klaren Kopf.
    »Er war alt und hatte Angst. Selbst wenn er dachte, er wäre zäh und clever, haben sie ihn irgendwo zwischen seiner Ladentür und der U-Bahn-Station erwischt. Während er noch auf den einen zielt, wird er von dem anderen betäubt. Eine Betäubung per Stunner ist bei der Autopsie nur dann zu erkennen, wenn das Nervensystem durch sie einen schweren Schock erlitten hat. Doch das war gar nicht nötig. Sie brauchten ihn nur aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihm einen Schlag auf den Schädel zu verpassen – und schon konnten sie mit ihm machen, was sie wollten.«
    Damit legte sie die Waffe fort. »Tja, ein paar Antworten habe ich. Jetzt muss ich nur noch schauen, wo ich sie in das

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