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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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überleben, noch einmal zu brüskieren. Andere hingegen machten auf diese Weise denen, die sie während ihres Lebens geliebt hatten, ein letztes Geschenk.
    So oder so verlas ein Anwalt ihre letzten Worte. Bevor das Leben für die anderen weiterging.
    Sie, die sie sich täglich mit dem Tod befasste, die ihn eingehend studierte, darin watete und häufig davon träumte, fand das Geschäft mit dem Nachlass regelrecht obszön.
    Die Aufzählung kleinerer Hinterlassenschaften für nicht anwesende Personen, die Suzanna jetzt verlas, ergab ein gutes Bild des Mannes, der ihr bisher hauptsächlich als Liebhaber von blödsinnigen Möbeln, purpurroten Morgenmänteln und Karottenpasta mit Erbsen und Sahnesauce bekannt war.
    Er hatte zusätzlich die Menschen bedacht, die Teil seines Alltags gewesen waren, angefangen vom Portier bis hin zu der Telefonistin in seinem Büro. Seiner Anwältin, Suzanna Day, hatte er eine Skulptur aus der Zeit des Revisionismus hinterlassen, von der sie angetan gewesen war.
    Bei diesem Satz geriet Suzannas Stimme kurz ins Wanken, doch sie räusperte sich schnell und fuhr entschlossen fort.
    »Meinem Assistenten, Chris Tipple, der nicht nur meine rechte, sondern auch meine linke Hand und oft sogar mein Kopf gewesen ist, hinterlasse ich meine goldene Armbanduhr und die Summe von einer Million Dollar, da ich weiß, dass er die Uhr in Ehren halten und das Geld einer guten Verwendung zuführen wird.
    Meiner wunderschönen, geliebten Schwägerin Clarissa Stanley Branson hinterlasse ich die Perlenkette, die meine Mutter mir bereits vererbt hat, die herzförmige Diamantbrosche, die meiner Großmutter gehört hat, sowie meine Liebe.«
    Clarissa begann stumm zu weinen, und ihre schlanken Schultern bebten, während ihr Mann sie sachte in den Arm nahm und leise murmelte: »Pst, Clarissa. Reiß dich zusammen.«
    »Es tut mir Leid.« Immer noch hielt sie den Kopf gesenkt. »Es tut mir Leid.«
    »B.D.« Suzanna machte eine Pause und bedachte Clarissa mit einem mitfühlenden Blick. »Soll ich kurz unterbrechen?«
    »Nein.« Unverändert hielt er seine Frau im Arm, starrte jedoch grimmig geradeaus. »Bitte, bringen wir es hinter uns.«
    »Also gut. An meinen Bruder und Partner B. Donald Branson.« Suzanna atmete tief durch. »Die Aufstellung meiner Anteile an dem von uns gemeinsam geführten Unternehmen findet sich in einem separaten Dokument. Hiermit lege ich fest, dass meine gesamten Anteile an der Branson-Werkzeug-und-Spielwaren-GmbH nach meinem Tod auf ihn übergehen sollen, falls er mich überlebt. Falls er vor mir sterben sollte, gehen meine gesamten Anteile an der Firma an seine Ehefrau oder an mögliche, aus dieser Verbindung hervorgehenden Kinder. Außerdem vermache ich meinem Bruder den Smaragdring und die diamantenen Manschettenknöpfe, die unserem Vater gehört haben, alle meine Lesedisketten einschließlich sämtlicher Familienbilder, mein Boot, die T and T , sowie mein Luftrad in der Hoffnung, dass er endlich einmal damit fährt. Außer natürlich, dass er Recht behalten hat und ein Unfall mit dem Ding der Grund für diese Testamentseröffnung ist.«
    Branson machte ein Geräusch, das klang wie ein kurzes, angespanntes Lachen, und schloss unglücklich die Augen.
    »Lisbeth Cooke«, Suzannas Stimme wurde merklich kühler, und sie sandte Mantz einen feindseligen Blick, »hinterlasse ich meinen gesamten persönlichen Besitz einschließlich aller Barvermögen, Bankguthaben, Immobilien, finanziellen Beteiligungen, Möbel, Kunstwerke und meine Wohnung. Lissy, meine Liebe«, spie Suzanna die Worte zornbebend aus. »Trauere nicht zu lange.«
    »Millionen.« Branson stand langsam auf. Sein Gesicht war kreidebleich und seine Augen blitzten. »Sie ermordet ihn und kriegt dafür Millionen. Dagegen werde ich kämpfen.« Er wandte sich mit geballten Fäusten an Lucas Mantz. »Ich werde mit allen Mitteln dagegen kämpfen.«
    »Ich verstehe Ihre Gefühle.« Mantz erhob sich ebenfalls. »Aber Ihr Bruder hat seine Wünsche deutlich und rechtlich einwandfrei formuliert. Ms Cooke wurde nicht wegen Mordes, sondern einzig wegen Totschlags unter Anklage gestellt. Deshalb ist ihr Erbe geschützt.«
    Branson bleckte die Zähne, doch bevor er einen Satz nach vorne machen konnte, sprangen Eve und Roarke zugleich von ihren Plätzen, und Roarke, der eine Spur fixer war, baute sich vor ihm auf.
    »B.D.«, sagte er mit ruhiger Stimme, hielt jedoch zugleich Bransons Arme fest. »Das wird Ihnen nichts nützen. Lassen Sie Ihren Anwalt diese

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