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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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du dein Bein verarzten lassen?«
    »Das habe ich selbst gemacht.«
    Er zog eine Braue in die Höhe. »Dann lass mich mal gucken.«
    Instinktiv schob sie die Beine unter ihren Schreibtisch. »Nein.«
    Er stand auf, beugte sich nach vorn, schnappte sich ihr Bein, verstärkte seinen Griff, als sie wütend protestierte, und rollte das Hosenbein entschieden hoch.
    »Bist du verrückt geworden? Lass das. Es könnte jemand reinkommen.«
    »Dann hör auf zu zappeln«, schlug er vor, löste vorsichtig den Verband und nickte anerkennend. »Gut gemacht.« Als sie wütend zischte, neigte er den Kopf und presste einen Kuss auf die Verwundung. »Damit es schneller heilt«, erklärte er mit einem Grinsen, und im selben Augenblick flog hinter ihm die Tür auf.
    Peabody klappte die Kinnlade herunter, sie wurde puterrot und stammelte verlegen: »Oh, Verzeihung.«
    »Ich wollte gerade gehen«, meinte Roarke und drückte, während Eve hörbar mit den Zähnen knirschte, den Verband auf der Verletzung erneut fest. »Und, Peabody, wie haben Sie die Aufregung des Vormittages überstanden?«
    »Ganz gut, das heißt … ja.« Sie räusperte sich und bedachte ihn mit einem hoffnungsvollen Blick. »Auch ich habe einen kleinen Kratzer abbekommen.« Sie legte sich einen Finger an die Wange, und ihr Herz fing an zu flattern, als er sie lächelnd ansah.
    »Das stimmt.« Er trat auf sie zu, legte den Kopf ein wenig auf die Seite und pflanzte ihr einen sanften Kuss auf den kleinen Schnitt. »Passen Sie in Zukunft besser auf sich auf.«
    »Mannomann«, war alles, was sie sagen konnte, nachdem er gegangen war. »Er hat einfach einen phänomenalen Mund. Wie schaffen Sie es nur, sich zu beherrschen und nicht jedes Mal hineinzubeißen, sobald Sie ihm begegnen?«
    »Um Himmels willen, hören Sie auf zu sabbern, und setzen Sie sich hin. Wir müssen einen Bericht für den Commander schreiben.«
    »Erst wäre ich beinahe in die Luft geflogen, und dann wurde ich von Roarke geküsst. Und das alles an einem einzigen Morgen. Diesen Tag streiche ich mir rot im Kalender an.«
    »Regen Sie sich ab.«
    »Sehr wohl, Madam.« Damit zog sie ihren Kalender aus der Tasche und machte sich lächelnd an die Arbeit.
    Commander Whitney war ein imposanter Mann mit breiten Schultern und einem großflächigen Gesicht. Seine Frau versuchte ständig, ihn dazu zu bringen, dass er die tiefen Falten, die seine Stirn durchzogen, endlich glätten ließ, doch wusste er genau, dass eben diese Falten Autorität und Macht symbolisierten. Und Erfolg im Umgang mit seinen Untergebenen war ihm wichtiger als die von seiner Gattin gewünschte Attraktivität.
    Er hatte die besten Leute der verschiedenen Abteilungen zu sich bestellt – Lieutenant Anne Malloy vom Sprengstoffdezernat, Feeney von der Abteilung für elektronische Ermittlungen und Eve –, hörte sich ihre Berichte an, nahm sie im Geist auseinander und dachte angestrengt nach.
    »Selbst wenn wir in drei Schichten arbeiten«, erläuterte Anne, »brauchen wir mindestens sechsunddreißig Stunden, bis das gesamte Grundstück umgekrempelt ist. Die Einzelteile, die wir bisher gefunden haben, weisen auf mehrere mit hochexplosivem Sprengstoff und komplizierten Zündern bestückte Bomben hin. Das heißt, dass die Dinger sowohl teuer als auch effizient gewesen sind. Wir haben es also nicht mit irgendwelchen Vandalen oder kleinen Splittergruppen zu tun, sondern eher mit einer gut organisierten, gut finanzierten Organisation.«
    »Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die Herkunft irgendwelcher Einzelteile ermitteln können?«
    Sie zögerte. Anne Malloy war eine zierliche Frau mit einem hübschen, karamellfarbenen Gesicht und großen, ruhigen, grünen Augen. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem vergnügt wippenden Pferdeschwanz gebunden, und sie galt als gleichermaßen fröhliche wie furchtlose Person.
    »Ich will nichts versprechen, was ich nicht halten kann, Commander. Aber falls es etwas zu entdecken gibt, werden wir es entdecken. Zuerst aber müssen wir die Teile wieder zusammensetzen.«
    »Captain?«, wandte Whitney sich an Feeney.
    »Ich habe bereits mehrere Schutzschichten von Tüftlers Computer abgetragen, bis Ende des Tages habe ich den Code also geknackt. Es ist, als taste man sich blind durch ein Labyrinth, aber wir kämpfen uns durch und werden alles finden, was auf dem Ding gespeichert ist. Ich habe ein paar meiner besten Leute in seinen Laden geschickt, um sich dort umzusehen. Falls es, wie wir glauben, eine Verbindung

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