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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ab, als aus seinen Augen plötzlich pure Gewaltbereitschaft blitzte. Niemand, ging es ihr flüchtig durch den Kopf, niemand konnte so gefährlich aussehen wie Roarke, wenn er wirklich wütend war.
    Er machte kehrt und marschierte grimmig erhobenen Hauptes durch die Trümmer und den Rauch.
    »Verdammt.« Sie raufte sich die wirren Haare und sah ihre Assistentin an.
    »Die Verstärkung ist schon unterwegs.«
    »Stellen Sie sich ans Tor«, wies Eve sie an. »Lassen Sie niemanden herein.«
    »Zu Befehl, Madam.« Mitfühlend sah Peabody ihrer Vorgesetzten hinterher, die nun ihrem Mann folgte.
    »Hör zu, Roarke, ich weiß, dass du ziemlich sauer bist. Das kann ich dir nicht verdenken. Jemand hat eins von deinen Häusern in die Luft gejagt, also hast du alles Recht der Welt, schlecht gelaunt zu sein.«
    »Allerdings.« Mit funkelnden Augen fuhr er zu ihr herum. Die Tatsache, dass sie beinahe einen Schritt vor ihm zurückgewichen wäre, rief gleichermaßen Scham wie Zorn in ihrem Innern wach. Zum Ausgleich beugte sie sich derart weit nach vorn, dass sie mit den Stiefelspitzen gegen seine Schuhe stieß.
    »Verdammt, das hier ist ein Tatort, und ich habe weder Zeit noch Lust, hier mit dir herumzustehen und dir den Kopf zu tätscheln, weil eins von deinen sechs Millionen Häusern gesprengt worden ist. Das tut mir wirklich Leid, und ich kann durchaus verstehen, dass du deshalb wütend bist und dich vor allem auf die Füße getreten fühlst. Aber lass das bitte nicht an mir aus.«
    Er packte ihre Arme und zog sie derart unsanft auf die Zehenspitzen, dass sie ihm fast ihre geballte Faust zwischen die Zähne gerammt hätte, hätte nicht irgendjemand einen rauchenden Trümmerhaufen aus einem Teil seines Eigentums gemacht.
    »Glaubst du, das ist ein Problem?«, fuhr er sie an. »Glaubst du, es geht mir um das verdammte Haus?«
    Sie versuchte, trotz des Zorns, der ihr die Sinne vernebelte, zu denken.
    »Ja.«
    Er zog sie noch zwei Zentimeter höher. »Du bist eine Idiotin.«
    »Ich bin eine Idiotin? Ich bin eine Idiotin? Du bist ein verdammter Hornochse, falls du dir einbildest, ich würde hier herumstehen und mitfühlend mit der Zunge schnalzen, während ich jemanden finden muss, der Häuser in die Luft jagt. Und jetzt nimm endlich deine Hände weg, bevor ich dir eine verpasse.«
    »Wie kurz standest du davor, das Gebäude zu betreten?«
    »Darum geht es …« Plötzlich brach sie ab. Es war nicht das Gebäude, weswegen seine Augen derartige Funken versprühten, sondern sie. »Ich wäre nicht reingegangen«, antwortete sie mit leiser Stimme und öffnete ihre Fäuste. »Ich wäre nicht reingegangen, Roarke. Das ganze Szenario hat mir nicht gefallen. Ich hatte Peabody gerade befohlen, die Sache zu melden und Verstärkung zu erbitten. Du siehst also, dass ich durchaus auf mich selbst aufpassen kann.«
    »Ja.« Er nahm eine Hand von einem ihrer Arme und strich mit seinen Fingerspitzen über ihre rußgeschwärzte Wange. »Das sieht man.« Dann ließ er vollends von ihr ab und trat einen Schritt zurück.
    »Lass das Bein verarzten. Wir treffen uns dann im Büro.«
    Als er sich zum Gehen wandte, stopfte sie die Hände in die Hosentaschen, zog sie wieder heraus und rollte mit den Augen. Verflucht, sie konnte wirklich auf sich selbst aufpassen. Nur hatte sie mal wieder keine Ahnung, welches die beste Art des Umgangs mit ihrem Gatten war. »Roarke.«
    Er blieb stehen, blickte über seine Schulter und hätte beinahe gelächelt, da ihr der innere Kampf zwischen Pflichtbewusstsein und ihrem Gefühl so deutlich anzusehen war. Sie vergewisserte sich kurz, dass ihre Assistentin diskret in eine andere Richtung blickte, kam dann zu ihm herüber und hob eine Hand an sein Gesicht.
    »Tut mir Leid. Ich war selber ziemlich sauer. Wenn jemand ein Gebäude direkt vor meinen Augen in die Luft sprengt, kriege ich einfach schlechte Laune.« Als sie die Sirenen der heranbrausenden Streifenwagen hörte, ließ sie die Hand wieder sinken und runzelte die Stirn. »Keine Küsserei vor den Kollgen.«
    Jetzt fing er an zu lächeln. »Liebling, ich küsse dich ganz sicher nicht, solange du dir nicht das Gesicht gewaschen hast. Wie gesagt, wir treffen uns nachher in deinem Büro«, wiederholte er und lief los.
    »Aber frühestens in zwei Stunden«, rief sie ihm hinterher. »So lange hänge ich hier mindestens noch fest.«
    »Fein.« Neben ihrem Wagen blieb er stehen, legte den Kopf schräg und erklärte: »So passt er besser zu dir als vorher.«
    »Leck mich«,

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