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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ich habe dich getötet. Warum bleibst du nicht einfach tot?
    »Sie sind Monster«, flüsterte das Kind. »Monster sterben nie.«
    Doch, sie starben, dachte Eve. Man musste sich nur lange genug gegen sie behaupten.
    »Du hättest dir diese Kröte vom Hals schaffen sollen, solange du noch die Chance dazu hattest«, fuhr der Mann, der Eves Vater gewesen war, mit einem gleichgültigen Achselzucken fort. »Aber dazu ist es jetzt zu spät.«
    »Ich wünschte bei Gott, ich hätte es getan. Ich habe das Rotzbalg nie gewollt. Jetzt bist du mir was schuldig, Rick. Also gib mir die Knete für einen kleinen Schuss, oder -«
    »Du willst mir doch wohl nicht drohen?«
    »Verflixt, ich habe den ganzen Tag mit diesem winselnden Etwas in diesem Loch verbracht. Dafür bist du mir, verdammt noch mal, was schuldig.«
    »Das hier ist das Einzige, was ich dir vielleicht schulde.« Eve schrak zusammen, als sie hörte, wie erst eine Faust auf einen Knochen traf und wie dann die Frau vor Schmerzen schrie.
    »Das hier ist das Einzige, was ich dir und deinem Rotzbalg jemals schuldig war.«
    Eve war wie gelähmt, als er die Frau verprügelte und schließlich auch noch gegen ihren Willen in sie eindrang, doch erst als sie entdeckte, dass das von ihr gehaltene Kind sie selbst als kleines Mädchen war, schrie sie gellend auf.
    »Eve. Hör auf. Komm schon, wach auf.« Beim ersten Schrei war Roarke von seinem Stuhl gesprungen und beim zweiten zog er sie bereits an seine Brust.
    Immer noch jedoch schlug sie wie von Sinnen um sich und stieß dabei schluchzend aus: »Das bin ich. Das bin ich, und ich komme da nicht raus.«
    »Du bist längst rausgekommen. Du bist jetzt hier bei mir.« Mit einem schnellen Knopfdruck klappte er das in der Wand versteckte Bett heraus. »Komm, komm wieder ganz zurück. Du bist hier bei mir. Verstanden?«
    »Schon gut. Lass mich los. Ich bin wieder okay.«
    »Ich lasse dich bestimmt nicht los.« Er setzte sich mit ihr auf die Matratze und zog sie auf seinen Schoß.
    »Entspann dich. Halt dich an mir fest und entspann dich.«
    »Ich bin kurz eingeschlafen, das ist alles. Nur einen Moment bin ich eingenickt.«
    Er schob sie ein Stückchen von sich fort, sah ihr prüfend ins Gesicht, und als sie das Verständnis, die Geduld und die unendliche Liebe in seinen wunderbaren Augen sah, presste sie ihren Kopf an seine Schulter und stieß heiser aus: »O Gott. O Gott, o Gott, o Gott. Gib mir eine Minute Zeit.«
    »Nimm dir Zeit, solange wie du brauchst.«
    »Ich schätze, das, was heute vorgefallen ist, macht mir halt noch zu schaffen. Alles. All die Menschen oder eher das, was von ihnen übrig war. Aber das darf meiner Arbeit nicht in die Quere kommen, es darf mich nicht daran hindern, meine Arbeit auszuüben.«
    »Weshalb es dich zerreißt, sobald du nur eine kurze Pause machst.«
    »Vielleicht. Manchmal.«
    »Meine geliebte Eve.« Er presse seine Lippen auf ihr zerzaustes Haar. »Du leidest für sie alle. Das hast du immer schon getan.«
    »Wenn sie für mich keine Menschen sind, was ist dann der Sinn meiner Arbeit?«
    »Keiner. Für dich macht deine Arbeit dann ganz sicher keinen Sinn. Ich liebe dich genauso wie du bist.« Er strich ihr sanft über die Wange. »Und trotzdem macht es mir manchmal etwas Angst. Wie viel kannst du geben, ohne dass du zusammenbrichst?«
    »So viel ich geben muss. Aber es war nicht nur das.« Sie atmete tief durch. »Ich weiß nicht, ob es ein Traum oder eine Erinnerung gewesen ist. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Erzähl es mir.«
    Das tat sie, weil es ihr ihm gegenüber möglich war. Sie erzählte ihm, wie sie das Kind gefunden hatte, von den undeutlichen Gestalten hinter dem Vorhang aus Rauch, das, was sie gehört hatte, und das, was sie gesehen hatte.
    »Du denkst, das war deine Mutter.«
    »Ich weiß es nicht. Ich muss aufstehen. Ich muss mich bewegen.«
    Als er sie losließ, rieb sie sich die Arme. »Eventuell war es eine – wie heißt das – eine Projektion oder eine Transposition. Was auch immer. Ich hatte über Monica Rowan nachgedacht, darüber, was für eine Art von Frau ihre Kinder einem Typen wie James Rowan überlässt. Wie gesagt, es hat mich halt an meine eigene Vergangenheit erinnert.«
    »Wir wissen nicht, ob sie sie ihm freiwillig überlassen hat.«
    »Na, auf alle Fälle waren sie bei ihm, genau wie ich bei meinem Vater gewesen bin. Das war es vermutlich. An meine Mutter habe ich nie die geringste Erinnerung gehabt. Von ihr weiß ich nichts.«
    »Dir sind schon andere Dinge

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