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Ein gefährlicher Gegner

Ein gefährlicher Gegner

Titel: Ein gefährlicher Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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haben. Katzen bleiben Katzen.»
    «Stimmt. Ich bin eine furchtbare Wildkatze.»
    «Das glaube ich Ihnen», antwortete der alte Herr und lachte. Dann kam der Geistliche, ein wenig verwirrt von der Gesellschaft, in die er da geraten war. Er war zwar froh, dass sich seine Tochter so ausgezeichnet verhalten hatte, blickte sie jedoch von Zeit zu Zeit ein wenig nervös an.
    Als nächster kam Dr. Hall. Ihm folgte der amerikanische Botschafter.
    «Wollen wir uns nicht setzen?», sagte Hersheimer, als er seine Gäste einander vorgestellt hatte.
    «Tuppence, wollen Sie bitte…»
    Er deutete mit einer Handbewegung auf den Ehrenplatz. Aber Tuppence schüttelte den Kopf. «Nein, das ist Janes Platz. Wenn man bedenkt, wie sie in all den Jahren durchgehalten hat… Sie ist die Königin dieses Abends.»
    Jane nahm verlegen den Platz ein. So schön sie schon früher ausgesehen hatte, ihre Erscheinung an diesem Abend stellte alles in den Schatten. Tuppence hatte ihre Aufgabe getreulich erfüllt. Das Modellkleid war eine Fantasie in Braun, Gold und Rot, wogegen sich das Weiß ihres schlanken Halses vorteilhaft abhob.
    Bald war das Fest in vollem Gang und alle baten nun Tommy, einen vollständigen Bericht über die letzten Ereignisse abzugeben.
    «Sie haben in dieser Angelegenheit überhaupt nie den Mund aufgetan», beschuldigte ihn Hersheimer. «Mir haben Sie erzählt, Sie reisten nach Argentinien. Wahrscheinlich hatten Sie dafür Ihre besonderen Gründe. Ihre Vorstellung, die ja auch Tuppence mit Ihnen teilte, ich sei Mr Brown, finde ich wahnsinnig komisch.»
    «Dieser Gedanke ist nicht ganz auf ihrem eigenen Boden gewachsen», sagte Mr Carter. «Diese Möglichkeit wurde von dem großen Meister in die Diskussion geworfen, der dieses Gift sehr behutsam dosierte. Er war durch eine Notiz in einer New Yorker Zeitung auf diesen Gedanken gekommen und damit spann er dann sein Netz, das einigen von uns fast zum Verhängnis geworden wäre.»
    «Ich habe ihn nie gemocht», erklärte Hersheimer. «Ich habe stets den Verdacht gehabt, dass er Mrs Vandemeyer zum Schweigen brachte. Aber erst als ich hörte, dass der Befehl zu Tommys Liquidierung gleich nach unserer Unterredung an jenem Sonntag eintraf, gelangte ich zu der Überzeugung, er sei der große Unbekannte.»
    «Ich bin niemals darauf gekommen», klagte Tuppence. «Ich habe immer geglaubt, klüger als Tommy zu sein – aber er hat mich zweifellos glänzend geschlagen.»
    Hersheimer stimmte ihr bei. «Tommy hat den Vogel abgeschossen. Und anstatt nun stumm wie ein Fisch dazusitzen, sollte er uns jetzt alles erzählen.»
    «Da gibt es gar nichts Besonderes zu erzählen», antwortete Tommy verlegen. «Ich tappte völlig im Dunkeln – bis zu dem Augenblick, an dem ich Annettes Fotografie fand und mir klar wurde, dass sie Jane Finn war. Dann fiel mir ein, wie eindringlich sie den Namen ‹Marguerite› gerufen hatte – und dachte an die Bilder. Na ja, so kam es. Dann habe ich mir noch einmal alles vergegenwärtigt, um mir klar darüber zu werden, was ich falsch gemacht hatte.»
    «Weiter», ermunterte ihn Mr Carter, als Tommy Anstalten machte, sich wieder in sein Schweigen zurückzuziehen.
    «Die Geschichte mit Mrs Vandemeyer ließ mich nicht mehr in Ruhe, nachdem Hersheimer mir davon erzählt hatte. Er oder Sir James – einer von beiden musste der Schuldige sein. Als ich die Fotografie in der Schublade Hersheimers fand, nachdem er doch die Geschichte mit dem Inspektor Brown erzählt hatte, begann ich Hersheimer zu verdächtigen. Dann entsann ich mich, dass Sir James die falsche Jane Finn entdeckt hatte. Schließlich konnte ich mich weder für den einen noch für den anderen entscheiden und beschloss, weder nach der einen noch nach der anderen Richtung hin leichtsinnig zu sein. Für Hersheimer hinterließ ich eine Mitteilung – für den Fall nämlich, dass er Mr Brown sei –, der zufolge ich nach Argentinien abreiste, und ich ließ auch Sir James’ Brief mit dem Stellenangebot neben dem Schreibtisch zu Boden fallen, damit er sähe, es handle sich um eine durchaus ernst zu nehmende Sache. Dann schrieb ich meinen Brief an Mr Carter und rief Sir James an. Auf jeden Fall erschien es mir das Beste, ihm alles anzuvertrauen. Und so sagte ich ihm alles – nur nicht, wo meiner Ansicht nach die Papiere versteckt waren. Die Art und Weise, in der er mir half, Tuppence und Annette auf die Spur zu kommen, entwaffnete mich fast, aber doch nicht ganz. Ich legte mich noch immer nicht fest. Und dann

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