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Ein gefährlicher Plan

Ein gefährlicher Plan

Titel: Ein gefährlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Kurtz
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blieben Fakten.
    Alyssa war fort. Entlassen.
    Lebte.
    An wie viel würde sie sich erinnern?
    Es war nur ein kleiner Rückschlag, mehr nicht! Alyssa würde dafür büßen, dass sie andere Mensche n quälte. Das hatte sie lange genug getan. Bald war endgültig Schluss damit!

3. KAPITEL
    „Das Filmstudio liegt auf dem Gelände der alten Fabrik gleich außerhalb von Tilton. Das Projekt ist allerdings noch in der Entwicklung", erklärte Jack ihr, während er von der Schnellstraße herunterfuhr. Seit sie Boston hinter sich gelassen hatten, benahm er sich wie ein Fremdenführer, und das ging ihr langsam auf die Nerven.
    „Man will erreichen, dass Hollywood-Dollars anstatt nach Kanada hierher in die Lakes-Region fließen. Die Film-und TV-Kommission von New Hampshire versucht..."
    „Jack...!" unterbrach sie ihn und krallte die Finger in ihre weiche Lederhandtasche. Noch nie hatte sie das Bedürfnis verspürt, jemandem eine Ohrfeige zu verpassen, aber nun war sie nahe dran.
    „Was?"
    „Das ist alles hochinteressant, aber... nicht im Augenblick."
    Sie beschäftigten viel wichtigere Dinge. Wie zum Beispiel ihre Nervosität. Oder die nagenden Zweifel, die sich nicht unterdrücken lassen wollten. Oder die Erwartungen, die sie eigentlich nicht haben sollte, die aber ihr Herz rasen ließen.
    Er blickte sie an und nickte. Dann schwieg er, und das war fast ebenso unerträglich. Sie konnte sich nicht konzentrieren. Brachte keinen einzigen vollständigen Satz zu Stande, um eine Unterhaltung zu beginnen. Sie konnte nur dasitzen und zusehen, wie die Landschaft an ihnen vorbeisauste. Mit jeder Meile standen die Bäume dichter, und ihre Befürchtungen verstärkten sich mit jeder Drehung der Reifen.
    Würde sie dies alles durchstehen?
    Du bist wie dein Vater, überempfindlich und undiszipliniert, klang ihr der Lieblingsvorwurf ihrer Mutter in den Ohren.
    Herrgott noch mal, Brooke, reiß dich am Riemen!
    Nur zu deutlich war der ungeduldige Ton, die Enttäuschung in ihren Augen gewesen. Sie hatte immer und immer wieder versucht, ihrer Mutter die Tochter zu sein, die diese sich wünschte. Aber im Lauf der Jahre akzeptierte sie schließlich, dass sie ihr nichts recht machen konnte.
    Brooke war an die Ostküste geflohen, um sie selbst werden zu können, und nun hatte sie sich freiwillig in die Lage gebracht, erneut eine Rolle spielen zu müssen.
    Wie kam sie darauf, als Alyssa durchgehen zu können? Die Identität eines Menschen anzunehmen erforderte mehr als nur gleiches Aussehen. Alyssa war ein Mensch, der das Risiko liebte. Sie hingegen pflegte ihm möglichst aus dem Weg zu gehen. Sie rauchte nicht.
    Sie trank nicht. Sie fuhr kaum einmal schneller als erlaubt. Und niemals, niemals würde sie eine Steilwand erklimmen. Ihre gefährlichste Tätigkeit bestand darin, morgens am Strand zu joggen und die Klassenschlange mit toten Mäusen zu füttern. Und darin, an die zwanzig fünfjährige Rabauken im Zaum zu halten. Wie war sie nur auf den verrückten Gedanken gekommen, sie hätte das Zeug zu einem solchen Täuschungsmanöver?
    Von Jack einmal abgesehen. Er brachte sie durcheinander. Sie verstand einfach nicht, dass er sie allein mit einem Blick in Verwirrung stürzen konnte. Während der letzten beiden Tage hatte er bewiesen, dass er ein tüchtiger, pragmatischer Mann war, genau der Typ, den sie in ihrem Leben nicht haben wollte. Dennoch ... nie hatte ein Mann sie so unruhig gemacht.
    Sie holte tief Luft, verlagerte ihr Gewicht auf die andere Seite und rückte ihre Handtasche auf ihrem Schoß zurecht. Gedankenverloren kaute sie auf ihrem Daumennagel.
    Und doch – was sie tat, war richtig.
    Was Jack betraf, ihn würde sie einfach als den notwendigen Regisseur in diesem Spiel ansehen. Sie würde von ihm lernen, aber sie würde nicht so dumm sein und sich in ihn verlieben, nur weil er sie so kribbelig und überempfindsam machte. Dies alles geschah nur Alyssas wegen.
    Sie musste es sich nur immer wieder klar machen.
    Jack bog auf eine holperige Straße ab und hielt bald darauf vor einem Gebäude, das eher wie ein Lagerhaus als nach einem Filmstudio aussah.
    Eine rote Sche une, ein traditionelles weißes Farmhaus und ein paar Nebengebäude waren dahinter zu sehen und boten zusammen mit den Obstbäumen, Blumen-und Gemüsebeeten, den Teichen, dem Wald und sogar einem Korral filmreife Kulissen.
    „Im Augenblick suchen sie nach Geldgebern, um das Ganze erweitern zu können – mit Filmvorführraum, schalldichtem Studio, Produktionsbüros." Er

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