Ein gefährliches Geschenk
könnten. Wenn wir in der neuen Wohnung wohnen, wäre es doch nicht schlecht, wenn jemand drei- bis viermal im Jahr alles sterilisiert. Wir sauen nämlich ziemlich herum, wenn wir uns in Fahrt bringen und - Sie wisssen schon, es miteinander treiben.«
»Seien Sie still. Halten Sie den Mund. Sie wollen wohl, dass ich zusammenzucke.«
»Ich habe den ganzen Tag noch nicht über Sex und McNab gesprochen. Es war höchste Zeit.«
»Bevor Sie mir das Bild von Ihnen und McNab, die’s miteinander treiben, in den Kopf gesetzt haben, wollte ich eigentlich sagen, dass Gannons Haus vor ein paar Wochen auf Hochglanz geputzt wurde und danach auch so blieb. Es gibt keine Fingerabdrücke außer ihren, denen des Hausmädchens und Jacobs. Er hat Schutzvorkehrungen getroffen, ehe er eintrat. Er ist sehr vorsichtig. Nimmt es sogar peinlich genau. Aber sofern dies kein direkt auf Jacobs abgezielter Überfall war, hat er nicht daran gedacht, dass jemand das Haus hütet. Was sagt Ihnen das?«
»Wahrscheinlich kennt er weder das Opfer noch Gannon, jedenfalls nicht persönlich.
Nicht genug, um in persönliche Vereinbarungen wie diese eingeweiht zu sein. Er wusste, dass Gannon nicht in der Stadt sein würde. Das hätte er von dem Hausmädchen erfahren können oder auch, indem er die Medien verfolgte. Aber die Information, dass sie einen Haussitter hatte, konnte er nicht von dem Mädchen bekommen haben - oder dem Reinigungsservice -, weil sie es nicht wussten.«
»Er gehört nicht zum inneren Bekanntenkreis. Also fangen wir mit dem weiteren Kreis an. Und wir suchen nach einer sonstigen Verbindung zwischen Cobb, Gannon und Jacobs.«
»Baxter und Trueheart sind zurück. Wir haben Konferenzraum drei.«
»Dann trommeln Sie sie zusammen.«
Sie stellte im Konferenzraum eine Tafel auf und pinnte darauf die Fotos vom Tatort und vom Opfer fest, dazu Kopien der Tatortberichte und die Zeitschiene, die sie für den Mord an Jacobs erarbeitet hatte.
Sie wartete, bis Baxter mit seinem Fall genauso verfahren war, und überlegte, während sie sich einen lausigen Automatenkaffee programmierte, wie sie diese Sitzung angehen sollte.
Takt gehörte zwar nicht gerade zu ihren hervorragendsten Eigenschaften, aber einem Kollegen wollte sie dann doch nicht auf die Füße treten. Cobb war Baxters Fall. Und ihr höherer Rang rechtfertigte ihrer Auffassung nach nicht, dass sie ihm diesen wegnahm.
Als Kompromiss zwischen Stehen - und die Führung übernehmen - und Sitzen, lehnte sie sich mit der Hüfte an den Konferenztisch. »Haben Sie aus der Schwester Ihres Opfers noch was herausbekommen?«
Baxter schüttelte den Kopf. »Hat einiger Überzeugungsarbeit bedurft, ihr auszureden, mit ins Leichenschauhaus zu kommen. Sie sollte das nicht sehen. Zu dem, was sie Ihnen bereits erzählt hat, hatte sie nichts hinzuzufügen. Sie geht zu ihren Eltern. Trueheart und ich haben angeboten, es ihnen mitzuteilen oder sie wenigstens dorthin zu begleiten. Sie sagte, sie wolle es lieber allein tun. Dass es so für die Eltern leichter wäre. Diesen Bobby hat sie nie gesehen. Auch von den Treppenhockern und Nachbarn kann sich keiner erinnern, das Opfer mit einem Typen gesehen zu haben. Es gibt dort ein billiges DC-Gerät.
Trueheart hat es auf Übertragungen hin überprüft.«
»Sie - Tina Cobb«, begann Trueheart, »hat von einem Konto, das auf einen Bobby Smith registriert ist, Nachrichten erhalten und welche dorthin verschickt. Nach einer kurzen Überprüfung konnten wir feststellen, dass das Konto vor fünf Wochen eingerichtet und vor zwei Tagen wieder aufgelöst wurde. Die angegebene Adresse hat sich als falsch erwiesen. Das Gerät sammelt die Übertragungsdaten nur über einen Zeitraum von vierundzwanzig Stunden. Wenn es Tele-Link-Transaktionen gab, ob hin oder her, brauchen wir die AEE, um diese auszugraben.«
»Yippee«, frohlockte Peabody kaum hörbar und erntete dafür einen giftigen Blick von Eve.
»Kümmern Sie sich um die Abteilung für Elektronische Ermittlungen?«, wollte Eve von Baxter wissen.
»Einen Versuch wäre es wert. Wahrscheinlich hat er öffentliche Tele-Links benutzt.
Aber wenn sie auch nur eine oder zwei Übertragungen ausfindig machen, könnte uns das schon eine geografische Vorstellung vermitteln.Wir bekämen einen Stimmabdruck. Ein Gespür für ihn.«
»Sehe ich auch so.«
»Wir werden uns mit ihren Kolleginnen unterhalten. Vielleicht hat sie mit denen über ihren Kerl geplaudert. Nach Aussage ihrer Schwester hat sie ihn allerdings ganz für
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