Ein gefährliches Geschenk
Sie nichts mehr hören? Fassen Sie den Fall zusammen, Detective, und informieren Sie Captain Feeney.«
»Ja, Sir.«
Ihre Stimme quäkte ein wenig, und anfangs verhaspelte sie sich mit den Daten, aber es freute Eve, dass Peabody dann doch zu ihrem Rhythmus fand. Es würde allerdings noch eine Weile dauern, ehe sie souverän genug war, um ein Team zu leiten. Aber sie verfügte über einen regen Verstand - und wenn sich die Aufregung erst einmal gelegt hatte, auch über eine sehr offene und verständliche Methode der Datenvermittlung.
»Danke, Detective.« Eve wartete, bis Feeney sich seine Notizen gemacht hatte. »Baxter, haben Sie im Club was über Jacobs erfahren?«
»Keine Anhaltspunkte. Sie war Dauergast. Kam allein oder mit einer Verabredung oder eine Gruppe. In der fraglichen Nacht war sie allein dort, und sie ging auch allein. Hat getanzt, ein paar Drinks zu sich genommen, mit ein paar Jungs geplaudert. Der Barkeeper weiß, dass sie allein wegging, weil sie sich beim letzten Drink mit ihm unterhalten hat.
Ihm klagte, sie habe eine Trockenperiode. Da keiner, den sie in letzter Zeit getroffen habe, es ihr habe machen wollen. Wir haben ein paar Namen bekommen, die wir heute auch überprüfen werden, aber es sieht nach Pleite aus.«
»Ja, verfolgen Sie das zu Ende. Entsprechend der Informationen, die wir bei Cobb gefunden haben, habe ich ihr Foto in dem Restaurant herumgezeigt - es ist Ciprioni’s -, in dem sie vermutlich eine Verabredung mit dem Mann hatte, der uns als Bobby Smith bekannt ist.«
»Sie waren im Ciprioni’s?«, staunte Peabody.
»Ich musste was essen, ich musste eine Spur verfolgen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.«
»Andere Leute mögen das italienische Essen«, murmelte Peabody.
Eve ging nicht auf sie ein. »Ich traf die Kellnerin, die im Juli ihren Tisch bediente. Sie erinnert sich an Cobb, und ich habe für sie einen Termin mit dem Phantombildzeichner vereinbart, damit dieser ihrer Erinnerung an Cobbs Begleitung ein wenig auf die Sprünge hilft. Wir können dann die Museen, Galerien und Theater damit abklappern, die sie vermutlich besucht hat. Eventuell erinnert sich ja jemand an die beiden.«
»Das übernehmen wir«, sagte Baxter. »Wir haben schon ein paar überprüft.«
»Gut. Nachdem die Medien nun in einer Sendung auf eine mögliche Verbindung zwischen diesen beiden Morden hingewiesen haben, weiß unsere Zielperson, weiß so gut wie sicher, dass wir eine Verknüpfung hergestellt haben und dementsprechend ermitteln werden. Ich empfinde das aber nicht als negativ für unsere Ermittlungen.«
Sie ließ es sacken. »In Ihren Unterlagen finden Sie Daten zu Alex Crew, einem der Diamantendiebe, der Einzige der vier, der gewalttätiges Verhalten gezeigt hat. Meine Quelle hat ermittelt, dass Crew eine Ex-Frau und einen Sohn hatte. Diese beiden Individuen sind zwischen Scheidung und Raub verschwunden. Ich möchte sie finden.«
»Crew könnte sie umgebracht haben«, schlug Peabody vor.
»Ja, daran habe ich auch gedacht. Er hatte kein Problem damit, einen seiner Partner umzubringen oder zu versuchen, die Tochter eines anderen umzubringen. Er war kein unbeschriebenes Blatt und wurde auch anderer Verbrechen beschuldigt. Er bekam lebenslänglich. Eine Ex umzubringen, hätte durchaus ins Bild gepasst. Ebenso ein Kind zu verletzen oder zu töten. Sein Kind.«
Väter taten so etwas, ging ihr durch den Kopf. Väter konnten genauso Ungeheuer sein wie alle anderen auch.
»Tot oder lebend, ich möchte sie finden. Wir haben ihre Geburtsnamen und wissen, wo sie vor ihrem Verschwinden gelebt haben. Peabody und ich werden heute Morgen mit Gannon sprechen.« Sie sah Peabody stirnrunzelnd an.
»Um elf Uhr im Rembrandt.«
»Womöglich verfügt sie über weitere Informationen über die beiden, dank ihrer Familie oder der Recherchen für ihr Buch. Ich möchte von ihr auch eine Begründung hören, warum sie die zwei nicht im Buch erwähnt hat, während andere drinstehen. Bist du bei der Suche dabei, Feeney?«
»Bin dabei.«
»Ah.. Roarke hat angeboten, falls nötig, als ziviler Berater mitzuhelfen. Da er mir die vorliegenden Daten zusammengestellt hat, wäre er auch daran interessiert, sie weiter zu verfolgen.«
»Ich habe kein Problem damit, den Jungen einzuspannen. Ich werde ihn kontaktieren.«
»McNab, bringen Sie alles über Cobbs Gespräche und Verbindungen heraus. Die Kommunikationssysteme von Gannon und Jacobs haben wir bereits im Haus. Setzen Sie sich mit dem Officer in Verbindung, der mit
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