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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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den Insider konzentriert. Sie wären davon ausgegangen, dass er sich das ausgedacht, es geplant und durchgeführt hat.
    Er ist weg, die Diamanten sind weg. Sie sind ihm auf der Spur.«
    »Ja, während der Rest von ihnen sich in alle Winde zerstreut und ausharrt. Crew war so klug, ihn zu eliminieren. Aber er rannte weg, ohne die Leiche zu beseitigen. Sehr viel klüger wäre es gewesen, den Kerl in den Fluss zu werfen. Dann hätte die Polizei viel Zeit und Arbeitskräfte darauf verschwenden müssen, einen Toten zu suchen. Er hat die Sache auch deshalb nicht zu Ende gedacht, weil er nur haben wollte. Und als er es hatte, wollte er noch mehr. Deshalb ist er im Gefängnis gestorben. Dieser Kerl, unser Kerl, der ist ein wenig klüger.«
    Sie studierte ein Grüppchen von drei Frauen, die sich vor einem Schaufenster drängten und entzückt »Oh« und »Ah« riefen. Tja, das Zeug glänzte und glitzerte. Sie war sich zwar nicht ganz sicher, warum Leute glänzen und glitzern wollten, doch sie taten es - und das seit Urzeiten.
    »Aber er ist besessen«, meinte Peabody. »Crew war von den Diamanten besessen, denke ich. So steht es jedenfalls im Buch. Er musste sie alle haben. Er konnte sich nicht mit seinem Anteil zufrieden geben, egal, was es kostete. Und ich denke, in dieser Hinsicht ist unser Kerl auch nicht anders. Er ist besessen. Und auch versessen. Als läge auf ihnen - den Diamanten - ein Fluch.«
    »Es sind Steine auf der Grundlage von Kohlenstoff, Peabody. Tote Gegenstände.« Unbewusst rieb sie mit dem Finger über den tropfenförmigen Diamanten, den sie an einer Kette unter ihrer Bluse trug. »Sie sind einfach nur da.«
    Peabody schaute kurz zurück zum Schaufenster. »Glänzend«, wiederholte sie mit verschwommenem Blick und herabhängendem Kiefer.
    Eve musste lachen. »Kommen Sie, wir gehen raus aus dieser Hitze und treffen uns mit Gannon.«

24
    D as Rembrandt war, wie Eve feststellte, eins jener kleinen, exklusiven Hotels im europäischen Stil, das fast wie ein Geheimnis in New York verborgen lag. Keine Wolkenkratzertürme oder eine kilometerweite Lobby, kein messinggerahmter Eingang.
    Sondern ein reizendes altes Gebäude, das früher einmal ein sehr teures Wohnhaus gewesen sein musste und nach wie vor elegante Diskretion ausstrahlte.
    Anstatt wie üblich den Portier anknurren zu müssen, kam dieser in seiner gediegenen marineblauen Uniform mit Kappe auf sie zu und begrüßte sie mit respektvollem Nicken.
    »Willkommen im Rembrandt Hotel. Möchten Sie sich anmelden, Madame?«
    »Nein.« Sie zeigte ihre Dienstmarke, aber seine höfliche Art dämpfte die Freude etwas.
    »Ich bin hier, um mich mit einer Ihrer Gäste zu treffen.«
    »Soll ich mich für die Dauer Ihres Besuchs um einen Parkplatz kümmern?«
    »Nein, lassen Sie dieses Fahrzeug genau da stehen, wo es steht.«
    »Selbstverständlich«, sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken oder zu stöhnen, und nahm ihr damit den restlichen Wind aus den Segeln. »Genießen Sie Ihren Aufenthalt im Rembrandt Hotel, Lieutenant. Ich heiße Malcolm, falls Sie meine Hilfe in Anspruch nehmen möchten, solange sie hier sind.«
    »Ja. Gut. Danke.« Sein Auftreten brachte sie derart aus der Fassung, dass sie ihre eigene Firmenpolitik vergaß. Sie holte zehn Kreditchips heraus und reichte sie ihm.
    »Danke vielmals.« Er war vor ihr an der Tür und hielt sie ihr auf.
    Die Empfangshalle war klein und wie eine sehr geschmackvoll eingerichtete Diele mit tiefen Sesseln und poliertem Holz, spiegelndem Marmor und Gemälden ausgestattet, die vermutlich Originale waren. Es gab Blumen, aber nicht die gigantischen Arrangements, die Eve meist ein wenig beängstigend fand, sondern kleine, hübsche Buketts, die man auf die verschiedenen Tische verteilt hatte.
    Statt eines Empfangsschalters mit einem Heer uniformierter, grinsender Angestellter gab es hier eine Dame an einem antiken Schreibtisch.
    Die immer auf Sicherheit bedachte Eve sah sich um und entdeckte vier diskret platzierte Kameras. Das war doch schon was.
    »Willkommen im Rembrandt Hotel.« Die Frau war schlank und in blasses Pfirsich gekleidet, das kurze Haar war blond, schwarz und rosé gesträhnt. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich bin hier mit Samantha Gannon verabredet. In welchem Zimmer finde ich sie?«
    »Sekunde bitte.« Die Frau setzte sich wieder und warf einen Blick auf den Bildschirm ihrer Schreibtischeinheit. Sie sah mit einem entschuldigenden Lächeln zu Eve hoch. »Tut mir Leid. Aber wir haben keinen Gast dieses

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