Ein gefährliches Geschenk
der Überprüfung dieser Geräte betraut ist.«
»Mach ich.«
»Ich habe Gannon bedrängt, einen privaten Sicherheitsdienst in Betracht zu ziehen. Sie scheint nicht abgeneigt zu sein. Wir werden einen Mann für sie abstellen, solange das Budget es erlaubt. Dieser Übeltäter ist sehr zielgerichtet. Sucht sich seine Opfer sehr genau aus. Beide Opfer standen mit Gannon in Verbindung. Sollte er das Gefühl haben, dass sie ihm im Weg ist oder über Informationen verfügt, die er haben möchte, wird er nicht zögern, sie sich vorzuknöpfen. Derzeit haben wir keine andere Spur zu ihm als ein Verbrechen, das fünfzig Jahre zurückliegt. Wir brauchen mehr.«
Auf dem Weg zurück ins Dezernat beobachtete Eve müßig zwei Zivilbeamte, die sich mit einer gefesselten Frau mit einem Gewicht von etwa dreihundert Pfund abmühten, die mit Obszönitäten nur so um sich warf. Da beide Polizisten Schnittwunden und Blutergüsse im Gesicht hatten, ging Eve davon aus, dass die Gefangene sie nicht nur mit Verwünschungen bedacht hatte, ehe sie ihr die Handschellen anlegten.
Mein Gott, wie sie ihren Job liebte.
»Peabody, ins Büro.«
Sie ging voran und schloss die Tür - worauf Peabody mit einem verdutzten Blick reagierte. Dann programmierte Eve zwei Tassen Kaffee ein und deutete auf einen Stuhl.
»Stecke ich in Schwierigkeiten?«
»Nein.«
»Ich weiß, dass ich das Briefing nicht gut hinbekommen habe. Es hat mich eine Minute gekostet, bis ich der Sache gewachsen war. Ich -«
»Sie haben es gut gemacht. Sie sollten sich mehr auf die Daten als auf sich selbst konzentrieren. Unsichere Polizisten können keine Teams leiten. Auch keine Polizisten, die sich alle zwei Minuten selbst in Frage stellen. Sie haben sich die Sporen verdient, Peabody. Sie müssen davon nur Gebrauch machen. Aber darum geht es jetzt gar nicht.«
»Die Kleidung ist.. « Sie verstummte unter dem starren Blick von Eve. »Wieder unsicher. Ich steck’s weg. Und worum geht es dann?«
»Ich arbeite nach dem Dienst sehr viel. Regelmäßig. Geh noch mal an den Tatort, um eine Spur ausfindig zu machen, arbeite verschiedene Szenarien durch oder arbeite in meinem Arbeitszimmer mit dem Tele-Link oder dem Computer. Gehe den Fall mit Roarke durch. So arbeite ich. Ist es ein Problem für Sie, wenn ich Sie nicht permanent mit hinzuziehe?«
»Nun, nein. Also… ich denke, ich versuche einen Partnerrhythmus zu finden. Vielleicht tun Sie das auch.«
»Vielleicht. Es hat nichts damit zu tun, dass ich Sie übergehen möchte. Das möchte ich klarstellen. Der Job ist mein Leben, Peabody. Ich atme ihn, ich esse ihn, und ich schlafe mit ihm. Aber ich fordere das nicht von anderen.«
»Wenn Sie das brauchen, mir soll’s recht sein.«
»Ja, ich brauche das. Und dafür gibt es Gründe. Meine Gründe. Und das sind nicht die Ihren.«
Sie richtete ihren Blick auf den Kaffee und musste an die vielen Opfer denken - und diese führten alle zurück zu ihr, einem Kind, blutend und gebrochen in einem eiskalten Hotelzimmer in Dallas.
»Ich kann nicht anders. Und ich werde das auch in Zukunft nicht anders handhaben.
Ich brauche das. Aber Sie brauchen das nicht. Weshalb Sie aber nicht weniger Polizist sind als ich. Und wenn ich auf eigene Faust etwas unternehme, ist das in keinster Weise gegen Sie gerichtet.«
»Ich kann es auch nicht immer wegstecken.«
»Das kann keiner von uns. Aber wer keinen Weg findet, damit umzugehen, arbeitet sich kaputt, wird gemein, betrinkt sich oder gerät außer sich. Es gibt Mittel und Wege. Man hat eine Familie und Interessen außerhalb. Aber es ist Scheiße, das muss einmal gesagt werden, dass Sie sich McNab geangelt haben.«
Peabodys Lippen kräuselten sich. »Das muss wehgetan haben.«
»Ein wenig.«
»Ich liebe ihn. Es ist verrückt, aber ich liebe ihn.«
Eve sah ihr in die Augen, eine kurze, aber ruhige Bestätigung. »Ja, das habe ich verstanden.«
»Und das ist ein Unterschied. Aber ich verstehe auch, was Sie sagen. Ich kann es nicht immer wegstecken, aber manchmal muss ich das. Also tue ich’s. Wahrscheinlich wird es mir nie gelingen, es so wie Sie im Kopf herumzuwälzen, aber das ist in Ordnung so.
Wahrscheinlich werde ich mir jemanden suchen, den ich ärgern kann, wenn ich herausfinde, dass Sie ohne mich ermitteln.«
»Verstehe. Dann ist das klar zwischen uns?«
»Das ist klar.«
»Dann lassen Sie mich jetzt allein, damit ich noch was arbeiten kann, ehe wir Gannon treffen.«
Sie feilschte um ein Beratungsgespräch mit Mira und bekam nach
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