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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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überzeugt«, fügte er, durch ihr Zögern mutig geworden, hinzu. »Wir waren zehn Jahre lang verheiratet. Da sind wir es uns schuldig, das Ganze wenigstens richtig durchzusprechen.«
    Waren sie? War sie ihm überhaupt noch etwas schuldig? Ja, sie waren lange verheiratet gewesen, aber was er getan hatte, ließ sich nicht mehr ungeschehen machen. Konnte sie lernen, damit zu leben? Rory eine Stiefmutter zu sein statt eine Patin? Ihr altes Leben wieder aufnehmen, als wenn nichts geschehen wäre? Immerhin wusste sie nicht, was sie mit ihrem neuen Leben anfangen sollte. Sie hatte weder einen Job noch eine Wohnung noch … einen Mann.
    Nachdenklich schaute sie ihn an. Sie hatten jetzt keine Zeit, weiter darüber zu reden; sie musste zurück ins Haus. Sie konnte während der Hochzeit über ihre Scheidung nachdenken. »Na gut, richtig angezogen bist du ja schon«, sagte sie zögernd. »Kelly hat sicher nichts dagegen, wenn ich dich als meine Begleitperson mitbringe.«
    Er umklammerte ihre Hand fester. »Danke«, sagte er inbrünstig.
    »Dank mir nicht zu früh«, antwortete sie, aber ihr Ton überzeugte selbst sie nicht.
    »Wo zum Teufel hast du gesteckt?«, kreischte Kelly, als Cassie den Kopf zur Tür reinsteckte. »Wir müssen in zwanzig Minuten in der Kirche sein!«
    »Und die ist nur zehn Meter entfernt«, warf Bas ein, »wir haben genug Zeit.« Er legte Bürste und Föhn beiseite und kam strahlend auf sie zu.
    »Hallo? Und die Fotos?« Kelly verdrehte die Augen, die Hände in ihre unverschämt schmalen Hüften gestemmt. Es war klar, dass sie mittlerweile einen Betablocker hätte gebrauchen können. Sie trug einen knappen La-Perla-BH und ein noch knapperes Spitzenhöschen. Cassie hoffte inbrünstig, dass Suzy nicht grade jetzt reinkam. Dieser Anblick war das Letzte, was man einer Frau zumuten konnte, die gerade ein Kind zur Welt gebracht hatte und sich fühlte wie ein Fass.
    Bas sah sofort, wie durcheinander Cassie war. Er warf seine langen Arme um sie und drückte sie fest an sich. »Wie geht’s denn, Teebeutel?«, fragte er leise.
    Cassie schüttelte nur den Kopf, ihr Gesicht an seiner Schulter vergraben.
    »Komm.« Er führte sie zu einer Frisierkommode und drückte sie auf einen Stuhl. »Immer eins nach dem anderen.« Er besprühte ihr Haar mit Wasser.
    »Was war mit Gil?«, erkundigte sich Anouk, während Bas begann, den hinteren Teil von Cassies Haar in dicke Strähnen zu unterteilen und mit einem Lockenstab zu bearbeiten.
    Anouk hatte ihr moccafarbenes Brautjungfernkleid bereits an. Die Hüfte war tiefer gesetzt, im Stil der Dreißigerjahre. In weichen Falten umschmeichelte es ihren zierlichen Körper. Es besaß Chanel-Chic, war aber gleichzeitig so großzügig geschnitten, dass selbst Suzy, die eigentlich noch einen Babybauch vor sich hätte hertragen müssen, gut darin aussah. Suzys war karamellbraun, Cassies noch ein wenig heller: goldbraun oder butterscotch.
    Bas hörte auf Cassie zu kämmen und fuhr entsetzt zu Anouk herum. »Ich kann’s nicht glauben, dass er hier ist!«, zischte er. »Der hat vielleicht Nerven, einfach so bei der Hochzeit deiner BF reinzuplatzen!«
    »Du hast immer noch nicht gesagt, warum du zu ihm gefahren bist«, sagte Kelly. Sie schritt um die Kleiderpuppe herum, an der ihr Hochzeitskleid hing, und stellte dabei ihren durchtrainierten Apfelbäckchenhintern zur Schau.
    »Du bist in Schottland gewesen?«, keuchte Bas. »Warum erfahre ich immer alles als Letzter!«
    Cassie seufzte müde. »Das war nichts Besonderes. Ich wollte nur, dass er die Scheidungspapiere unterschreibt.«
    »Und das geht nicht per Post?«, erkundigte sich Kelly spitz. »Du hast neun Monate gewartet. Was zählen da ein paar Tage?«
    »Er hat die Dokumente ohne Unterschrift an meine Anwälte zurückgeschickt. Henry meinte, es wäre möglich, dass er das Ganze absichtlich hinauszögert. Und deshalb bin ich selbst hingefahren, um ihn zur Rede zu stellen.«
    »Das war sehr mutig von dir«, sagte Bas anerkennend.
    »Fand ich auch. Bloß leider war er nicht da. Ich hab’s mit Wiz zu tun gekriegt.«
    »Mein Gott! Bitte sag, dass sie dich auf Knien um Verzeihung gebeten hat!«, rief Kelly mit gefährlich blitzenden Augen.
    »Nicht direkt. Sie hat gesagt, Gil und sie wollen wahrscheinlich noch mehr Kinder.«
    »Dieses Biest!«, zischten Kelly und Bas gleichzeitig. Anouk schüttelte mitfühlend den Kopf.
    »Es hätte mich nicht überraschen sollen. Ist doch verständlich, dass sie sich für Rory Geschwister

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