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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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müssen.« Lachend rannte sie davon, durch die Küche und in den Raum dahinter, den Hattie zum Binden und Umtopfen ihrer Pflanzen benutzte. In dem großen Spülbecken stand wirklich ein roter Plastikeimer.
    Sie nahm den Strauß in die Hand. Er war wunderschön: dicke, aufgeblühte Köpfe, die Stängel waren entdornt und mit weißem Band umwickelt.
    Cassie ging, lächelnd an dem Strauß schnuppernd, in die Diele zurück. »Ich kenne diese Rosen, Hattie. Solche hab ich auch zuhause. Cuisse de Nymphe , nicht wahr?«
    »Großer Gott, den Namen hab ich ja ewig nicht mehr gehört! So nennt man sie heutzutage kaum mehr.«
    »Ach ja?«
    »Das ist der Regency-Name, Liebes. Ich dachte, der wäre längst aus der Mode.« Sie senkte die Stimme. »Ehrlich gesagt wird er nur noch von Angebern benutzt.«
    »Ach.« Dieser Dean, das war ja mal wieder typisch! »Wie nennt man sie denn dann?«
    Hattie war mit ihrem Hut fertig und drehte sich um, wobei sie unterwegs Gil einen eisigen Blick zuwarf. »Der perfekte Name für eine Hochzeitsrose: Maiden’s Blush .«
    Die Fotos brauchten eine Ewigkeit, und Gil war von zwei Onkeln von Kelly in Beschlag genommen worden, als Cassie endlich, ein Sektglas in der Hand, auf die Terrasse hinaustrat. Kelly und Brett sprangen gerade über den Rasen, weil der Fotograf ein »natürliches Foto« von ihnen machen wollte. Cassie hatte allerdings noch kein Paar gesehen, das tatsächlich Hand in Hand in den Sonnenuntergang rannte.
    Suzy und Archie hatten sich auf die Schaukel verdrückt. Angeblich, um Cupcake zu stillen, aber in Wahrheit, um sie mit Kuhaugen zu bewundern. Henry stand an der Treppe und schäkerte hingebungsvoll mit einer ausgestopften Brünetten. Neidisch bemerkte Cassie, wie leicht er sie zum Lachen brachte, eine Hand in der Tasche seiner Anzughose. Wahrscheinlich erzählte er ihr gerade eins von seinen Polarabenteuern. Es war drei Tage her, seit er sie, Cassie, an die Wand gepinnt, seinen Körper an dem ihren gerieben hatte. Wenn ihr da jemand gesagt hätte, dass sie sich auf Kellys Hochzeit wie Fremde gegenübertreten würden, hätte sie lauthals gelacht.
    »Einen Penny für deine Gedanken«, flüsterte Anouk ihr zu und stellte sich neben sie.
    »Hm? Ach, hallo.«
    Anouk folgte Cassies Blick. »Warum gehst du nicht und redest mit ihm darüber?«, fragte sie einen kleinen Moment später.
    »Nein, ich …« Cassie schaute Anouk erschrocken an. »Was meinst du? Worüber reden?«
    »Na, über den Kuss.«
    Cassie schnappte nach Luft. Sie sah sich verstohlen um, aber zum Glück hatte niemand zugehört. »Woher weißt du das?«, flüsterte sie.
    »Na, von dir, das hast du im Krankenhaus gesagt, bevor … du gesehen hast, dass ich es bin.«
    Mein Gott, ja. Am Kaffeeautomaten.
    »Es war bloß ein Kuss«, versicherte Cassie hastig.
    »Das hast du gesagt, ja.« Anouk schmunzelte. »Aber ich glaube nicht, dass er schon darüber weg ist.«
    Cassie schnaubte verächtlich. »Was? Schau ihn dir doch an! Don Juan de Henry!«
    Anouk schüttelte den Kopf und nippte an ihrem Drink. »Die Puppe ist doch bloß Munition, nichts weiter.«
    »Lacey wäre sicher nicht begeistert«, brummelte Cassie.
    »Er tut das ja nicht, um sie zu provozieren, sondern dich.«
    »Was ich davon halte, spielt doch keine Rolle. Ich bin schließlich nicht seine Verlobte.«
    »Aber er hat gar keine Verlobte.«
    Cassie rutschte das Glas aus der Hand. Laut klirrend zersprang es auf den Yorksteinen. Alle schauten zu ihnen her – einschließlich Henry und seine aufgedonnerte Begleiterin.
    Nachdem ein Kellner Cassie mit einem frischen Glas Sekt versorgt und sie einen zittrigen Schluck genommen hatte, sagte Anouk: »Er hat mich kurz nach Weihnachten angerufen und die Bestellung für die Eheringe storniert.«
    »Aber wieso?«
    »Was weiß ich?« Anouk zuckte mit den Schultern. »Ich bin ja nicht seine Beichtschwester.«
    Das änderte natürlich alles. Wenn er die Hochzeit schon kurz nach Weihnachten abgesagt hatte, dann war er nicht nach Paris gekommen, um mit Anouk über die Ringe zu sprechen … und mit ihr nach Venedig geflogen, damit sie ihm half, seine Flitterwochen zu organisieren. Er hatte in jener Nacht also doch die Wahrheit gesagt. »Weiß es Suzy?«, fragte sie schließlich.
    »Er hat’s ihr gesagt, als er auf dieser Expedition war. Irgendwas mit einer Doppelbuchung für Blumen?« Anouk schaute Cassie an. »Du solltest mit ihm reden.«
    Aber Cassie war jetzt nur noch verwirrter. Warum benahm er sich dann so seltsam? Wenn nicht aus

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