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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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was anderes als dicke Bohnen auf Toast zum Abendessen …« Er beugte sich mit geschürzten Lippen über die Küchentheke.
    Â»Wie war dein Tag?« Sie küsste ihn und sah dann zu, wie er mit dem Messerrücken eine Knoblauchzehe zerdrückte. Wie hübsch er war – beinahe feminin, mit seiner schlaksigen Figur, den buschigen, hellbraunen Haaren und der feinen Nase. Nur seine leuchtend blauen Augen, mit der etwas ovalen Iris, die sich manchmal zu Schlitzen verengte wie bei einer Katze, verliehen ihm etwas Kantiges. Fee behauptete immer, er sehe aus wie der Sänger einer Boygroup, obwohl er in seinem Alter – er war jetzt vierunddreißig – wohl eher als deren Manager durchkäme. Aber Laura verstand, was sie meinte.
    Â»Es geht, bin endlich mit dem Chesterfield fertig geworden. Hab natürlich pausenlos heulen müssen. Diese Karos! Man stelle sich das bitte nur einmal vor, und dazu all die Knöpfe! Da kriegt man allein vom Hinsehen Kopfschmerzen.«
    Â»Der Kunde ist nun mal König, stimmt’s?«
    Â»Hmpf. Na, jedenfalls ist es vollbracht. Hab’s mir abgeschüttelt, indem ich den Heimweg komplett durchrannte. Was Arthur glücklich gemacht hat, klar.«
    Â»Klar.« Laura ging in die Hocke und kraulte den lustigen Köter lächelnd hinter den Ohren.
    Â»Leider steht das Auto jetzt noch vor der Werkstatt. Ich muss morgen früher aufstehen, damit ich’s zu Fuß schaffe.«
    Â»Hey! Und wieder einmal ist Arthur der Gewinner!«, rief Laura und wedelte mit den Vorderbeinen des Hundes.
    Sie erhob sich und ließ ihren Blick über die Theke schweifen: Sämtliche Zutaten waren gehackt und standen, beinahe nach Farben geordnet, in Schalen und Schüsseln bereit. »Ich dachte, das Essen wäre schon fertig.«
    Er lachte. »Ertappt! Na ja, Arthur und ich hatten deine Hilfe mit einkalkuliert. Jetzt dauert es noch ein halbes Stündchen. Aber du kannst ja derweil in die Zeitung reinschauen – sie liegt da auf dem Tisch. Ich hab dir auch schon ein Bad eingelassen. Und ich bringe dir in ein paar Minuten was Kaltes zu trinken rauf.«
    Â»Aaaah!« Laura stibitzte sich grinsend ein paar Paprikastücke. »Herr Botschafter, Sie verwöhnen mich.«
    Mit schwingenden Hüften verschwand sie nach oben. Sie warf einen Blick ins Badezimmer. Tatsächlich: Die Wanne war voll mit dampfend heißem, schaumigem, duftendem Badewasser. Auch das Lämpchen mit dem Duftöl auf dem Fensterbrett brannte bereits. Sie zog sich rasch aus und stieg in die Wanne. Während Jack unten mit den Töpfen klapperte, schlug sie genüsslich die Lokalzeitung auf.
    Heute war Donnerstag, da standen immer die Kleinanzeigen drin. Die ließ Laura sich nie entgehen, stets auf der Suche nach einem Schnäppchen. Fast alles, was sie besaßen, war »schon mal geliebt worden«, wie sie es ausdrückte: das graue Leinensofa von Habitat, das ein Kunde bestellt, aber nie abgeholt hatte, das eiserne Bettgestell in ihrem Schlafzimmer – ein Fehlkauf, denn es knarrte bei jeder Bewegung wie ein arthritisches Knie –, der französische Schrank mit der Drahtgittertür im Gästezimmer, in dem sie die Handtücher aufbewahrte.
    Wenig später tauchte Jack, wie versprochen, mit einem Glas Wein auf. »Hier, bitte schön.« Er gab ihr einen Kuss aufs Haar. »Was Interessantes drin?«
    Â»Nö, eigentlich nicht.« Sie seufzte. »Aber du scheinst was gefunden zu haben.« Sie zeigte auf eine Anzeige ganz unten auf einer Seite, die mit Bleistift flüchtig eingekreist worden war.
    Â»Ach, das«, sagte er wegwerfend, »das ist nichts.«
    Â»Eine Strandhütte«, sagte Laura und las sich die Anzeige genauer durch.
    Â»Ja, von privat. Deshalb ist’s mir aufgefallen.«
    Â»Ich dachte, die kriegt man nur von der Gemeinde? Fee hat mal erwähnt, es gäbe irrsinnige Wartelisten.«
    Â»In Fees Welt ist alles irrsinnig«, grinste er. »Aber in diesem Fall hat sie recht.« Er setzte sich auf die Wannenkante und schöpfte behutsam mit der Hand Wasser über ihre Schultern. »Man muss sich entweder auf die Liste setzen lassen und dann warten, bis man mindestens achtzig ist, bevor man zum Zug kommt. Oder man nimmt eine Hypothek aufs Haus auf und kauft von privat, so wie hier.«
    Â»Eine Hypothek aufs Haus? Für eine armselige Hütte?«
    Â»Ja, leider.«
    Â»Ach, das ist doch

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