Ein Geschenk zum Verlieben
spreche?«
»Ach, ähm, äh ⦠es ist nur«, stammelte sie. »Mein Name ist Laura Cunningham.« Schweigen. Hatte die Tussi aufgehängt? »Hallo?«
»Die Schmuckdesignerin?«
Ihr Ruf war ihr also vorausgeeilt. »Ja, genau.« Sie machte sich auf das Klicken gefasst â das Aus für Jacks Traum.
»Bitte bleiben Sie dran.«
Laura legte die Hand auf die Sprechmuschel und zischte nervös: »Shit! Sie stellt mich zu ihm durch!« Sie verzog das Gesicht. Fee kniete inzwischen auf dem Sofa und nagte an ihrer Faust. Ihre Kreditkartenrechnung war diese Woche besonders hoch.
Eine forsche Stimme: »Robert Blake.«
»Mr Blake.« Es war beinahe ein Flüstern. Ihr drohten die Nerven davonzuflattern. »Hier spricht Laura Cunningham.«
Kurze Pause. »Ja?«
»Ich rufe an, weil â¦Â« Sie schluckte schwer. Dachte an Jack. »Weil ich mich für mein unmögliches Verhalten gestern entschuldigen wollte.«
»Das ist anständig«, sagte er nach einer kurzen Pause.
»Und weil ich sagen wollte, ähm, falls Sie noch immer möchten, dass ich diese Kette für Ihre Frau mache, dann ⦠dann wäre es mir ein Vergnügen.«
»Bis Weihnachten?«
»Ja, natürlich.«
»Aha.« Eine lange Pause.
Laura wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Sie hatte ihren inneren Schweinehund bezwungen und sich entschuldigt â zum ersten Mal in ihrem Leben. Sie war bereit, auf seine Bedingungen einzugehen. Die Entscheidung lag nun bei ihm.
»Gut, dann überlegen Sieâs sich«, brabbelte sie. »Und rufen Sie mich an, wenn â¦Â«
»Wieso haben Sie Ihre Meinung geändert?«
Diese Frage überrumpelte sie. Dass sie ihrem Partner einen langgehegten Traum erfüllen wollte, interessierte ihn sicher nicht die Bohne. »Ich habe die Termine noch mal genau überprüft und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich, wenn ich vier Charms machen kann, auch noch drei mehr zustande bekomme.«
»Na gut.«
»Ich sollâs also machen?«
»Ja.«
»Ach. Na gut. Wunderbar.« Sie versuchte angestrengt, nicht vor Freude zu quietschen. Erstaunlich, wie rasch er eingelenkt hatte. Sie hatte erwartet, dass er sie mindestens ein, zwei Tage lang zappeln lassen würde. »Also, wie sollen wir es angehen? Sie möchten ja nicht, dass ich mit Ihrer Frau spreche.«
»Nein, ich möchte, dass Sie mit ihrer Familie und ihren Freunden sprechen.«
Laura sank der Mut. Für sieben Charms? Das hieÃ, sieben Gespräche. Sie hatte gehofft, dass ein längeres Gespräch mit ihm ausreichen würde. Das hätte nicht mehr als einen halben, bestenfalls einen ganzen Tag in Anspruch genommen. »Ach so â¦Â«
Sie musste ziemlich zögerlich geklungen haben, denn er sagte: »Ist das ein Problem für Sie?«
»Nein, nein«, entgegnete sie rasch. »Ich habe nur daran gedacht, wie viel Zeit das in Anspruch nehmen würde. Ich müsste ja mit sieben Leuten sprechen. Und nicht jeder entspannt sich gleich, die meisten brauchen ein bisschen, bis sie auftauen und Vertrauen fassen. Und dann noch die Fahrtzeiten. Wo leben diese Leute?«
»Die meisten in London und in Surrey. Einer ist allerdings in Mailand und eine in Frankfurt.«
»Mailand und Frankfâ¦Â«
»Ich werde tun, was ich kann, um Ihnen die Sache zu erleichtern. Vielleicht kann ich die beiden ja herholen. Falls nicht, übernehme ich natürlich Ihre Reisekosten. Meine Assistentin wird dann die Flüge für Sie buchen.«
Er wollte, dass sie in Europa herumflog, nur um diese Kette für seine Frau machen zu können? »Oder ich könnte vielleicht am Telefon mit ihnen reden?«, schlug sie hoffnungsvoll vor.
»Das bringt nichts. Da erführen Sie nur oberflächliche Anekdoten. Nein, ein persönliches Gespräch ist unumgänglich.« Sein Ton duldete keinen Widerspruch.
Laura unterdrückte einen Seufzer. »Na gut, wenn Sie sich sicher sind.« Ist schlieÃlich Ihr Geld. Aber das sagte sie nicht laut.
»Wir fangen am besten mit der Besprechung an, die gestern nicht zustande kam. Aber diesmal müssen Sie schon zu mir kommen. Meine Termine lassen sich derzeit nicht verschieben, fürchte ich.«
Laura fühlte, wie sich erneut Zorn in ihr regte â obwohl seine Forderung natürlich eine gewisse Berechtigung hatte. »Gut, wie Sie wollen. Und wo?«
»In
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