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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Dr. Smith
erwähnt sie nicht, und wie’s scheint, hatte er sie auch nicht, aber
Geoff hat mir gerade einen Ausschnitt aus einer Lokalzeitschrift
rübergefaxt, auf dem Suzanne abgebildet ist, wie sie diese
Anstecknadel nur wenige Wochen vor ihrem Tod trägt. Sie ist
nie bei den andern Sachen, die man im Haus gefunden hat,
aufgetaucht. Sie können sehen, daß sie sehr ähnlich wie das
Armband aussieht und bestimmt ein altes Stück ist. Die anderen
Schmuckstücke sind wunderschön, aber im Design sehr
modern.«
    Kerry inspizierte die verschwommene Wiedergabe des
Zeitungsfotos aus der Nähe und begriff, weshalb Deidre
Reardon das Schmuckstück als etwas beschrieben hatte, was ein
Bildnis von Mutter und Kind heraufbeschwöre. Wie sie erläutert
hatte, schien die Brosche aus zwei Teilen zu bestehen, wobei der
größere eine Blume war, der kleinere eine Knospe. Sie waren
mit einem Kettchen verbunden. Kerry betrachtete das Bild noch
eine Weile und war verblüfft, weil ihr die Brosche merkwürdig
bekannt vorkam.
    »Wir halten nach diesem Stück Ausschau, ob es vielleicht in
Haskells Unterlagen auftaucht«, versprach Green. »Also, noch
mal im Klartext: Soweit Sie wissen, sind die Stücke, die der
Arzt aufgeführt hat, mit Ausnahme dieser bestimmten Brosche,
der gesamte Schmuck, von dem Dr. Smith auf Suzannes
Wunsch Skip gegenüber behauptet hat, daß er von ihm selbst
stammt?«
    »Ja, nach dem, was Smith in seinem Brief geschrieben hat,
und es deckt sich auch mit dem, was Skip mir am Samstag
berichtet hat.«
    Green legte Smiths Brief wieder hin. »Kerry, glauben Sie, daß
Ihnen vielleicht jemand gefolgt ist, als Sie Smith gestern
aufgesucht haben?«
    »Inzwischen glaube ich das. Deswegen mache ich mir ja
solche Sorgen um Robins Sicherheit.«
»Wir stellen heute nacht einen Streifenwagen ab, der Ihr Haus
überwacht, aber ich hätte nichts dagegen, Sie und Robin dort
auszuquartieren und irgendwo unterzubringen, wo es sicherer
ist, nachdem sich die ganze Sache so zuspitzt. Jimmy Weeks ist
ein in die Enge getriebenes Tier. Royce kann ihn ja vielleicht
der Steuerhinterziehung überführen, aber nach all dem, was Sie
aufgedeckt haben, können wir ihn vielleicht des Mordes
überführen.«
»Sie meinen wegen der Karte, die Jimmy mit den SweetheartRosen geschickt hat?« Handschriftenexperten waren bereits
dabei, die Karte zu analysieren, und Kerry hatte Green an den
Zettel erinnert, den man nach der Ermordung der beiden Männer
in der Brusttasche von Haskells Anwalt gefunden hatte.
»Genau. Diese Musiknoten hat keine Angestellte in einem
Blumenladen zu Papier gebracht. Stellen Sie sich mal vor, so
eine Zeichnung über Telefon durchzugeben. Soweit ich
informiert bin, ist Weeks ein recht guter Amateurmusiker. Die
Seele einer Party, wenn er sich ans Klavier setzt. So ein Typ.
Mit dieser Karte - und falls der Schmuck zu diesen Belegen paßt
- erscheint der Fall Reardon in einem völlig neuen Licht.«
    »Und falls Skip ein neues Verfahren bewilligt bekommt, hat
er das Recht, auf Kaution freizukommen, solange dieses
Verfahren läuft - oder bis die Anklage fallengelassen wird«,
erklärte Kerry sachlich.
    »Wenn die Sache so wie erwartet abläuft, dann werde ich das
vorschlagen«, stimmte Green zu.
»Frank, da ist noch ein anderer Punkt, den ich zur Sprache
bringen muß«, sagte Kerry. »Wir wissen, daß Jimmy Weeks
versucht, uns von diesen Ermittlungen abzuschrecken. Das hat
aber vielleicht einen ganz anderen Grund, als wir glauben. Ich
habe erfahren, daß Weeks Skip Reardon das Vorkaufsrecht auf
wertvollen Grundbesitz in Pennsylvania abgekauft hat, als Skip
damals alles flüssigmachen mußte. Weeks hatte offenbar
Zugang zu vertraulichen Informationen, also besteht die gute
Möglichkeit, daß die ganze Transaktion illegal war. Das ist zwar
gewiß kein so schweres Verbrechen wie Mord - und natürlich
wissen wir’s noch nicht; vielleicht war er Suzannes Mörder -,
aber wenn die Steuerfahndung diese Information hätte,
zusammen mit den Vorwürfen der Steuerhinterziehung und was
noch alles, dann könnte man Weeks bereits auf dieser Basis für
lange Zeit hinter Gitter bringen.«
»Und Sie glauben, er macht sich Sorgen, daß Ihre
Nachforschungen im Reardon-Mordfall diese früheren
Geschichten zum Vorschein bringen könnten?« fragte Green.
»Ja, das ist gut möglich.«
»Aber glauben Sie wirklich, das könnte ihn dazu veranlassen,
Sie über Robin einzuschüchtern? Das kommt mir ein

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