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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Diamantarmband, das sie am anderen Arm trug, ist nicht
sichtbar. Ich hab’ im Bericht nachgeschaut. Es war nach oben
unter ihren Blusenärmel geschoben worden, so daß es nicht zu
sehen war. Dem Bericht des medizinischen Leichenbeschauers
zufolge hatte es ein neues und sehr eng sitzendes
Sicherheitsschloß. Vielleicht schob sie ja das Armband aus dem
Blickfeld, weil sie ihre Meinung geändert hatte und es nicht
anbehalten wollte, hatte dann aber Schwierigkeiten, es
abzukriegen, oder sie begriff möglicherweise, daß der Kerl, der
sie attackiert hat, gekommen war, um es zurückzuholen,
vermutlich, weil es ein Geschenk von ihm war, und deshalb hat
sie es versteckt. Was immer der Grund war, es hat funktioniert,
denn er hat’s nicht gefunden.«
Während sie auf Morgans Rückruf warteten, arbeiteten Green
und
Kerry gemeinsam daran, ein Rundschreiben mit
Abbildungen der fraglichen Schmuckstücke vorzubereiten, das
an Juweliere von New Jersey herausgeschickt werden sollte.
Irgendwann bemerkte Frank: »Kerry, Ihnen ist doch klar, falls
Mrs. Hoovers Vermutung sich als richtig herausstellt, bedeutet
das, daß auf einen Hinweis der Frau unseres Senators hin der
Mörder der Mutter vom Kongreßabgeordneten Peale gefaßt
wird. Wenn Arnott dann noch mit dem Reardon-Fall in
Verbindung gebracht wird…«
Frank Green, der Kandidat für die Gouverneurswahl, dachte
Kerry. Schon überlegt er sich, wie er die Tatsache, daß er einen
Unschuldigen verurteilt hat, übertünchen kann! Na ja, das ist
wohl hohe Politik, sagte sie sich.
Maddie Platt bemerkte nic hts von dem Wagen, der ihr folgte,
als sie am Markt anhielt und all die Sachen einkaufte, die sie
besorgen sollte. Genausowenig nahm sie wahr, daß der Wagen
ihr auch weiterhin folgte, als sie von Ellenville auf, schmalen,
kurvenreichen Straßen bis zu dem ausladenden Landhaus fuhr,
das einem Mann gehörte, den sie als Nigel Grey kannte.
Sie schloß auf und betrat die Villa, doch zehn Minuten später
klingelte es zu ihrer Bestürzung an der Haustür. Hier kam doch
nie jemand überraschend vorbei. Darüber hinaus hatte Mr. Grey
sie rigoros angewiesen, niemals irgend jemanden
hereinzulassen. Keinesfalls würde sie die Tür öffnen, ohne
vorher zu wissen, wer es war.
Als sie aus dem Seitenfenster hinausspähte, sah sie den
ordentlich gekleideten Mann auf dem oberen Treppenabsatz
stehen. Er entdeckte sie und hielt eine Plakette hoch, die ihn als
FBI-Agenten auswies. »FBI, Ma’am. Würden Sie bitte die Tür
aufmachen, damit ich mit Ihnen reden kann?«
Aufgeregt öffnete Maddie die Tür. Jetzt stand sie nur einige
Zentimeter von der Dienstmarke entfernt, die den unver
kennbaren FBI-Stempel und das Paßbild des Agenten zeigte.
»Guten Tag, Ma’am. Ich bin FBI-Agent Milton Rose. Ich will
Sie nicht erschrecken oder ärgern, aber es ist ausgesprochen
wichtig, daß ich mit Ihnen über Mr. Jason Arnott spreche. Sie
sind doch seine Haushälterin, nicht?«
»Sir, ich kenne keinen Mr. Arnott. Dieses Haus gehört Mr.
Nigel Grey, und ich arbeite schon seit vielen Jahren für ihn. Er
kommt heute nachmittag her, das heißt, er muß eigentlich schon
bald hier sein. Und ich kann Ihnen schon jetzt sagen - ich habe
strikte Anweisung, nie ohne seine Erlaubnis irgendwen hier ins
Haus zu lassen.«
»Ma’am, ich bitte Sie gar nicht, mich reinzulassen. Ich habe
keinen Durchsuchungsbefehl. Aber ich muß trotzdem mit Ihnen
reden. Ihr Mr. Grey ist in Wirklichkeit Jason Arnott, den wir im
Verdacht haben, für Dutzende von Einbrüchen verantwortlich zu
sein, wobei es um Kunst und andere kostbare Gegenstände geht.
Er ist vielleicht sogar für die Ermordung einer älteren Dame, die
Mutter eines Kongreßabgeordneten, verantwortlich, die ihn
möglicherweise auf frischer Tat ertappt hat, als er in ihr Haus
einbrach.«
»Oh, mein Gott«, rief Maddie und hielt erschrocken die Luft
an. Sicherlich war Mr. Grey hier immer völlig alleine gewesen,
aber sie war einfach davon ausgegangen, daß dieses Haus in den
Bergen hier sein Zufluchtsort war, wohin er kam, um sich
ungestört zu entspannen. Jetzt allerdings begriff sie, daß er aus
ganz anderen Gründen hier »Zuflucht« gesucht hatte.
Agent Rose ging dann dazu über, ihr viele der gestohlenen
Kunstwerke und anderen Objekte zu beschreiben, die aus
Häusern verschwunden waren, in denen Arnott zuvor an
gesellschaftlichen Ereignissen teilgenommen hatte. Traurig
bestätigte sie, daß praktisch all diese

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