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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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nicht noch zu
forcieren.« Bob warf einen kurzen Blick auf seinen
Schwiegervater. »Anthony und ich riskieren ohnehin schon
unsern Hals damit, daß wir’s dem Gericht vorenthalten. Wir
können behaupten, daß wir erst etwas davon erfahren haben, als
der Prozeß vorbei war. Selbst wenn du verurteilt wirst, kommst
du doch auf Kaution frei, und dann spielen wir auf Zeit und
wenden eine Verzögerungstaktik nach der andern an.«
»Das reicht nicht, Bobby. Diesmal mußt du aufs Ganze gehen.
Leg doch ein nettes Schwätzchen mit dem Gerichtsbeamten ein.
Der hört bestimmt zu. Dann redet er mit der Lady, die sowieso
schon in der Tinte sitzt, weil sie bei ihrem Fragebogen gelogen
hat. Und dann haben wir eine Jury, die sich nicht einigen kann,
vielleicht sogar einen Freispruch. Und dann spielen wir auf Zeit
und wenden eine Verzögerungstaktik nach der andern an,
während ihr beide euch ‘ne todsichere Methode ausdenkt, wie
wir das nächstemal ‘nen Freispruch kriegen.«
Der Ober kehrte mit den Vorspeisen zurück. Bob Kinellen
hatte die Schnecken bestellt, eine Spezialität des Hauses, die er
besonders gern hatte. Doch erst, als er aufgegessen hatte und der
Ober den Teller abräumte, merkte er, daß er rein gar nichts
geschmeckt hatte. Jimmy ist nicht der einzige, der nicht aus
noch ein weiß, dachte er.
Ich sitze direkt mit ihm in der Klemme.

91
    Kerry ging in ihr Büro zurück, nachdem der Anruf von Si
Morgan erfolgt war. Sie war jetzt überzeugt, daß Arnott auf
irgendeine Weise unwiderruflich in Suzanne Reardons
Ermordung verwickelt war. Wie jedoch im einzelnen, diese
Frage mußte noch warten, bis er im Gewahrsam des FBI war
und sie und Frank Green die Gelegenheit hatten, ihn zu
vernehmen.
    Auf ihrem Schreibtisch wartete schon ein Stapel von
Mitteilungen, darunter eine von Jonathan, die mit »Dringend«
gekennzeichnet war. Er hatte die Privatnummer seines Büros in
Trenton hinterlassen. Sie rief ihn sofort an.
    »Danke, daß du gleich zurückrufst, Kerry. Ich muß rüber nach
Hackensack und möchte mit dir reden. Kann ich dich zum
Mittagessen einladen?«
    Vor ein paar Wochen hatte er das Gespräch noch mit »Kann
ich dich zum Mittagessen einladen, Euer Ehren?« eröffnet.
Kerry wußte, daß die Unterlassung heute kein Zufall war.
Jonathan spielte mit offenen Karten. Wenn die politischen
Auswirkungen ihrer Ermittlungsarbeit Frank Green die
Nominierung kosteten, konnte sie sich das Richteramt
abschminken, ungeachtet der Berechtigung ihrer Untersuchung.
So lief es nun mal in der Politik, und außerdem gab es genügend
andere hochqualifizierte Leute, die hinter dem Job her waren.
»Natürlich, Jonathan.«
»Solari’s um halb zwei.«
Sie glaubte zu wissen, was der Anlaß zu seinem Anruf war. Er
hatte die Sache mit Dr. Smith erfahren und machte sich Sorgen
um sie und Robin.
Sie rief Geoff in seiner Kanzlei an. Er aß gerade ein Sandwich
an seinem Schreibtisch.
»Ich bin froh, daß ich schon sitze«, sagte er zu ihr, als sie ihm
die Neuigkeiten über Arnott berichtete.
»Das FBI wird alles, was sie in dem Haus in den Catskills
finden, fotografieren und katalogisieren. Morgan hat gesagt, es
sei noch offen, ob alles in ein Lagerhaus geschafft werden soll
oder ob man die Leute, die beraubt wurden, einfach herbittet,
damit sie ihre Sachen direkt vor Ort identifizieren. Wie auch
immer sie’s machen, Green und ich wollen jedenfalls, wenn wir
zu dem Gespräch mit Arnott fahren, Mrs. Reardon mitne hmen,
damit sie den Bilderrahmen zweif elsfrei identifiziert.«
» Dann bitte ich sie, ob sie nicht ein paar Tage später für die
Angioplastie ins Krankenhaus gehen kann. Kerry, einer von
unsern Partnern war heute vormittag im Bundesgericht. Von ihm
weiß ich, daß Royce eine Stunde zusätzlich für die Mittagspause
gefordert hat. Es heißt, daß er wahrscheinlich der Buchhalterin
von Jimmy Weeks Straferlaß anbietet. Er geht bestimmt nicht
das Risiko ein, durch zu hartes Auftreten noch einen wichtigen
Belastungszeugen zu verlieren.«
»Dann kommt’s also jetzt zum Showdown?«
    »Genau.«
»Hast du Skip schon über Smiths Brief informiert?«
»Gleich, nachdem ich mit dir geredet habe.«
»Wie war seine Reaktion?«
»Er fing an zu weinen.« Geoffs Stimme wurde heiser. »Ich
    auch. Er kommt tatsächlich raus, Kerry, und du bist der Grund.«
»Nein, du täuschst dich. Das ist dein Verdienst und der von
Robin. Ich war schon bereit, ihm die kalte Schulter zu zeigen.«
»Darüber

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