Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
Vom Netzwerk:
Auftriebs. Im Augenblick sind’s aber lediglich achtzehn. Sie mitgerechnet. Die Sache mit Buttler hat einige der Aborigines, die sonst jedes Jahr aus Kalumburu herunterkommen, abgeschreckt.«
    »Wie viele Ihrer Leute sind Schwarze?«
    »Alle bis auf Agnes, ihren Neffen Bruce Pierson, Poison-Joe, den jungen Ray Hill und mich.« Er sah Daryl forschend an. »Wieso fragen Sie?«
    »Nur so.« Daryl war auf seinem Flug nach Derby extra in Broome zwischengelandet, um sich auf der Polizeistation den ausführlichen Untersuchungsbericht anzusehen und mit dem Beamten zu sprechen, der den Fall bearbeitet hatte. Dabei war ihm aufgefallen, dass die eingeborenen Viehtreiber sich auffällig wenig für das Verschwinden ihres Vormanns interessiert hatten. Wie gesagt, dies konnte bedeuten, dass sie überzeugt waren, was auch immer Buttler zugestoßen war, ginge sie nichts an. Möglicherweise mochten sie ihn auch einfach nicht besonders. Oder aber sie wussten etwas über sein Schicksal. Daryl tippte auf das Letzte. Doch das war lediglich eine Vermutung. »Was für ein Mensch war Buttler eigentlich?«
    Der Rinderzüchter überlegte einen Moment. »Das klingt jetzt vielleicht merkwürdig, aber ich bin mir nicht sicher. Nicht mehr. Als er vor drei Jahren hierherkam, hatte ich einen sehr positiven Eindruck von ihm. Er arbeitete gut, war ruhig, zuverlässig und sich für keine Arbeit zu schade. Außerdem schien er einen guten Draht zu den Schwarzen zu haben. Deshalb habe ich ihn auch zum Vorarbeiter gemacht, als sein Vorgänger kündigte. Wie mir Agnes Sharp Wochen später sagte, hat sich Poison-Joe darüber ziemlich geärgert, weil er viel länger hier arbeitet als Buttler. Damals schien es mir aber einfach sinnvoller, einem Jüngeren die Verantwortung zu übertragen.«
    »Hat sich das Verhältnis zwischen Joe und Buttler dadurch verschlechtert?«
    »Sagen wir, die zwei waren bestimmt keine Busenfreunde. Die Arbeit hat aber soweit ich weiß nicht darunter gelitten.« Barrow griff nach seiner Pfeife, die gestopft auf dem Tisch bereitlag, und zündete sie an. »Vor einigen Wochen gab’s dann den ersten Ärger. Zunächst prügelte sich Floyd Buttler mit Ray Hill. Zwei Wochen später mit Bill Murgura, einem Aborigine, der seit ein paar Jahren während des Viehauftriebs auf der Station arbeitet. Und erst kürzlich gerieten Ray und Bruce aneinander.«
    Erwartungsvoll rutschte Daryl auf seinem Sessel nach vorn. »Und worum ging’s bei den Streitigkeiten?«
    »Tut mir leid, aber da müssen Sie sie schon selbst fragen. Ich habe mir zwar alle vier vorgeknöpft, aber keiner wollte mit der Sprache herausrücken. So wie sich Hill und Murgura verhielten, glaube ich, dass es Floyd war, der die Schlägereien anfing. Wieso sich Ray und Bruce in die Haare bekommen haben, ist mir allerdings ein Rätsel. Die beiden kamen von Anfang an gut miteinander aus.«
    »Aus dem Polizeibericht weiß ich, dass Mrs. Sharps Neffe nicht ganz freiwillig hier ist.«
    »Das ist richtig. Bruce Pierson verbüßte wegen Drogendelikten eine einjährige Strafe in einer Jugendhaftanstalt in Perth. Nachdem er vor sechs Monaten entlassen wurde, bat seine Mutter ihre Schwester um Hilfe, weil sie Angst hatte, Bruce könnte erneut auf die schiefe Bahn geraten. Als mich Mrs. Sharp fragte, ob ich dem Jungen einen Job geben könnte, war ich erst skeptisch. Doch Agnes versprach, den Jungen im Auge zu behalten und ihn hart ranzunehmen, sodass er nicht auf dumme Gedanken kommen würde. Ich muss sagen, das ist ihr gelungen. Bruce hat sich überraschend schnell eingelebt und inzwischen macht er seine Arbeit recht gut.«
    Bevor Daryl seine Unterredung mit dem Rinderzüchter beendete, bat er ihn noch, Ray Hill unter einem Vorwand zurück zur Station zu beordern. Dann machte er sich mit der Umgebung vertraut.
    Er sah sich das Aufenthaltsgebäude der Stockmen an, das Duschhaus und die Wellblechbaracken, in denen die Geräte, Werkzeuge, Ersatzteile und die vielen anderen Dinge aufbewahrt wurden, die für den reibungslosen Betrieb einer abgelegenen Farm unabdingbar waren. Dabei fiel ihm auf, wie aufgeräumt, fast sauber hier alles war. Zwar gab es auch auf der Mount-Keating-Station alte, ausgeschlachtete Fahrzeuge, ausgediente Geräte sowie einige Benzinfässer, die hinter Gebäuden oder etwas abseits unter Bäumen langsam vor sich hin rosteten, alles in allem bemühte man sich aber offensichtlich darum, die Station in so ordentlichem Zustand wie möglich zu halten.
    Martin Barrow war offenbar ein

Weitere Kostenlose Bücher