Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
Jonathans. „Ich muss mich zu fest an das Geländer gelehnt haben.“
„Das bezweifle ich sehr“, kam Tritons Widerspruch. Er ließ sie los und trat zurück. „Lass mich mal einen Blick darauf werfen.“
Ein paar Augenblicke später hörte sie Triton fluchen.
Triton berührte die glatte Kante von dem, was von dem Geländer übrig geblieben war. Es war nicht einfach abgebrochen, weil es alt war, nein, jemand hatte die Holzhalterung sauber durchgesägt, damit das Geländer, sobald sich jemand mit nur ein bisschen Druck dagegen lehnte, vollständig durchbrechen würde. Dies war ein Unfall zu viel.
„Das war kein Zufall.“
Hinter sich hörte er, wie sich mehrere Leute in den Raum drängten, offensichtlich alarmiert von Sophias Schreien. Er wandte sich wieder vom Balkon ab und sah, dass Jonathan Sophia zurück ins Schlafzimmer geführt hatte.
Hatte Triton Sophia in Gefahr gebracht, indem er sie zum Objekt seiner Begierde gemacht hatte? Würde sein Halbbruder wirklich so weit gehen, Sophia ernsthaft zu verletzen oder sogar zu töten, nur um sicherzustellen, dass Tritons Streben scheitern würde? Selbst für Orion schien dies zu drastisch zu sein. Allerdings wenn er bedachte, was mit Dionysos geschehen war, war es ziemlich offensichtlich, dass Orion dafür gesorgt hatte, Jonathan entkommen zu lassen. Nur ein anderer Gott hätte gewusst, wo Dionysos den Sterblichen versteckt hatte, und nur Orion hatte wirklich ein Motiv, Triton scheitern zu lassen. Ja, Orion war mit Sicherheit daran beteiligt.
,,... Geländer durchgebrochen. Wir haben sie gerade noch rechtzeitig erwischt“, erklärte Jonathan den Arbeitern. Überraschtes Murmeln ging durch die Menge.
Triton sah Alice mit besorgtem Gesicht in der Tür stehen. „Würden Sie bitte Sophia etwas zu trinken bringen, Alice?“
Die Frau nickte. „Kaffee?“
„Sie braucht etwas Stärkeres als Kaffee.“
Bis Alice mit einem Glas Brandy zurückkam, saß Sophia auf der Bettkante. Sie zitterte immer noch wegen des Schocks, den sie erlitten hatte. Triton erschauderte bei dem Gedanken, dass er zu spät hätte kommen können. Er schloss seine Augen, um die hässlichen Gedanken zu verdrängen.
„Hier, Sophia“, sagte Alice, als sie ihr das Glas reichte. „Was für ein schrecklicher Unfall. Vielleicht ist es an der Zeit, dass Sie den Bauleiter feuern.“
„Danke, Alice.“
Triton wandte sich an Alice. „Der Bauleiter hat nichts damit zu tun. Das war kein Zufall. Jemand hat das Holz durchgesägt, damit es ganz durchbrechen würde, sobald sich jemand dagegen lehnte. Es gab schon zu viele sogenannte Unfälle in diesem Haus. Zuerst die Dusche, dann der Sturz des Deckenventilators auf Sophias Bett, jetzt das.“
Auf seine Worte hin bemerkte er, wie Alice aschfahl wurde. „Oh mein Gott!“ Dann eilte sie aus dem Zimmer.
Sophia hob ihren Kopf. Ihre Stimme war ruhig, als sie sprach. „Der Unfall, der meine Augen verletzt hat, ist auch hier passiert.“
Schock durchfuhr Tritons Körper. „Erzähl mir, wie es passiert ist.“
„Ist das wirklich nötig?“, unterbrach Jonathan. „Sophia ist nicht in der richtigen Verfassung, von ihrer Qual zu erzählen.“
Triton ignorierte ihn, setzte sich neben sie aufs Bett und nahm Sophias Hand in seine.
„Ich fiel die Treppe hinunter.“
„Einfach so?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und habe ein Geräusch gehört. Aber es war nur die Katze von nebenan, die versehentlich in einem Schrank eingesperrt war. Ich wollte sie aus dem Haus lassen, aber die Glühbirne war durchgebrannt, und deshalb bin ich gestolpert und die Treppe hinuntergefallen.“
Hatte jemand ihr schon Schaden zufügen wollen, noch bevor Triton in ihr Leben getreten war? Dies würde Orion als Verdächtigen ausschließen, und damit war Triton wieder am Anfang. Bevor er seine Meinung äußern konnte, hörte er ein Geräusch an der offenen Tür. Alice stand dort und stieß Greg in die Rippen. Mit zusammengebissenen Zähnen flüsterte sie ihm etwas zu. Etwas stimmte nicht.
„Greg, Sophia ist jetzt nicht in der Verfassung, sich um die Renovierung zu kümmern“, tadelte er den Arbeiter, denn er wollte nicht, dass sich Sophia jetzt um irgendetwas kümmern musste. Sie stand unter Schock und wäre nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen.
Statt aus dem Zimmer zu schlurfen, machte Greg einen zaghaften Schritt herein. „Es geht nicht um die Renovierung.“
„Nicht jetzt.“ Triton wandte sich Sophia zu, deren
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