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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Problem ist aber leider, dass Zeus zu einer seiner Besprechungen gegangen ist. Ich weiß nicht, wann er zurück sein wird. Es sah so aus, als würde er mehrere Tage weg sein.“
    Hades sprang auf, wobei sein Stuhl mit einem dumpfen Schlag hinter ihm umkippte. Er lief knallrot an, bevor er sein Glas in den offenen Kamin warf, wo es in tausend Splitter zersprang.
    „Gut. Dann geh zum Styx und regle das Fährgeschäft selbst, solange die Arbeiter streiken! Und bleib dort, bis Zeus sich dazu herablässt, seine Heiligkeit hier sehen zu lassen!“
    „Ich wünschte, ich könnte dir helfen, aber ich habe Pläne, die ich nicht aufschieben kann.“ Pläne, Penny so schnell wie möglich wiederzusehen.
    „Den Teufel hast du.“
    Das war’s! Niemand stellte sich zwischen ihn und sein Date mit Penny. Nicht Zeus und ganz sicher nicht Hades. „Zeih Leine, Hades! Ich habe angeboten zu helfen. Ich habe dir einen kleinen Finger gereicht, aber du willst die ganze Hand. Vielleicht hätte ich etwas anderes mit dem Finger tun sollen, als ihn dir zu reichen!“
    Hermes hob seine Hand, kam aber nicht dazu, seine Drohung wahr zu machen.
    Hades‘ Augen traten fast aus seinem Kopf, und mit einer schnellen Handbewegung stieß er Hermes am Kamin vorbei, damit er aus dem Raum hinausflog. Die Kraft von Hades‘ Zorn katapultierte ihn durch den Wald bis zum Fluss hinunter. Dort landete er im kalten Wasser und sank auf den Grund, während die vielen Seelen, die dumm und ungeduldig genug gewesen waren, über die gefährliche Wasserstraße zu schwimmen, anstatt den Streik abzuwarten, an ihm zerrten und ihn unten hielten.
    „Mistkerl!“, fluchte er und schluckte dabei jede Menge kaltes Wasser.
     

6
     
    Penny gähnte.
    Während der letzten Stunde hatte sie sich ihr Hirn zermartert, welches Thema das Personalkomitee beeindrucken könnte, aber ihre Gedanken schweiften dauernd vom Thema ab. Stattdessen ertappte sie sich, wie sie immer mehr über Hermes las. Den Gott, nicht den Mann. Obwohl der Mann ihr auch nicht aus dem Kopf ging. Ihre Finger ruhten auf ihren Lippen, während ihre Gedanken zu seinem Kuss zurückwanderten, wodurch ihr wieder ganz flau wurde.
    „Um Gottes willen, es war doch nur ein Kuss!“, stieß sie laut hervor.
    Aber was für ein Kuss es gewesen war!
    Penny verpasste sich eine mentale kalte Dusche und verdrängte das Bild von dunklem, welligem Haar, braunen Augen und gemeißelten Wangenknochen aus ihrem Kopf und konzentrierte sich stattdessen auf die kalte, alabasterne Marmordarstellung von Hermes in dem Buch vor sich. Gemeißelt in harten Stein hatte er eine großartige Statur, stark, schlank und nackt. Sie hörte auf, die Statue anzugaffen, und las stattdessen den Text. Standardinformationen, die sie schon über Hermes wusste – Götterbote, Sohn von Zeus. Schnell, clever und geistreich bewegte er sich frei zwischen den Welten. Beschützer der Reisenden. Er war athletisch, liebte Sport, Innovationen und den Handel. Und natürlich war er für seine geflügelte Kappe und seine geflügelten Sandalen bekannt.
    Nichts Neues.
    Sie blätterte weiter. Es schien, dass im Laufe der Jahre verschiedene Gelehrte über Hermes geschrieben und ihm mystische Eigenschaften zugeschrieben hatten. Einige hatten sogar behauptet, dass er ein Gott der Unterwelt wäre und oft zu Hilfe gerufen wurde, um Geister zu vertreiben. Wahrscheinlich Professoren, die verzweifelt versuchten, einen frischen und interessanten Blickwinkel auf ein ausgereiztes Thema zu finden. Nichts davon half ihr, ein Thema zu finden, mit dem sie das Personalkomitee für sich gewinnen konnte.
    Und es half ihr auch nicht, ihre Gedanken auf ihre Arbeit zu richten und weg von dem gut aussehenden Mann, der sie besinnungslos geküsst hatte. Sie dachte zurück an den Moment, als sie Hermes‘ seltsame Schuhe an der Promenade gesehen hatte. Warum würde ein Mann Sandalen mit Flügeln tragen? Sie musste sich geirrt haben. Ein Schattenspiel, eine optische Täuschung vielleicht.
    Sie hatte zu viel Wein erwischt, und dann war da dieser Kuss. Bei dem bloßen Gedanken daran wurde ihre Brust warm. Die Weichheit seiner Lippen, der süße Geschmack seines Mundes, der feste Griff seiner Hände. Er war ein Mann, der verstand, wie man einer Frau Vergnügen bereitete. Sie atmete tief ein und blätterte durch die Darstellungen von Hermes weiter und fing an, dessen Schuhe zu studieren.
    Jede Menge Seiten zeigten geflügelte Sandalen, die ähnlich wie die aussahen, die sie zuvor unter Hermes‘

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